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Ich will ja nur dich!

Ich will ja nur dich!

Titel: Ich will ja nur dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Gala zu beteiligen.«
    Bei der Erwähnung von Lizas Namen bekam Dare einen Bissen in die falsche Kehle und verschluckte sich. Er hustete los, und seine Augen begannen zu tränen.
    Ethan erhob sich von seinem Stuhl und musterte Dare prüfend.
    »Alles in Ordnung«, keuchte dieser, ehe sein Bruder auf den Gedanken verfiel, den Heimlich-Griff anzuwenden und ihm dabei womöglich eine Rippe brach. Dare nahm einen Schluck Wasser, und nach ein paar Minuten hatte er sich wieder gefangen.
    »Bist du sicher, dass es dir gut geht?«, fragte Nash.
    Dare nickte. »Mir ist bloß etwas im Hals stecken geblieben.«
    »Stört es dich, dass ich mit Liza zusammenarbeite?«, wollte Faith wissen. »Weil sie Brians Schwester ist?«
    Stören war kaum das Wort, das Dare in diesem Zusammenhang verwendet hätte. Es hatte ihn bloß völlig überraschend getroffen, ihren Namen zu hören, nachdem sie ihm vor einer knappen halben Stunde über den Weg gelaufen war.
    Dare konnte nachvollziehen, warum Faith fürchtete, dass er sich aufregte. Schließlich wusste die ganze Familie von seinem Geheimnis: dass er an dem Abend von Stuart Rossmans Tod auf Brians Party gewesen war. Ein dummer, tragischer Vorfall, der verhindert hätte werden können, oder auf den man zumindest hätte umsichtiger reagieren können als die Beteiligten es getan hatten – sowohl während der Party als auch danach.
    Insbesondere danach.
    Kummer, Reue und unterdrückter Zorn hatten damals an Dare genagt und taten es auch heute noch. Niemand hatte je für Stuart Rossmans Tod bezahlt, denn Brians – und Lizas – Eltern waren mit dem Bezirksstaatsanwalt befreundet gewesen, und Brian war nur wegen geringfügiger Körperverletzung angeklagt worden. Man hatte ihn als jugendlichen Straftäter eingestuft und nicht ins Gefängnis gesteckt.
    Und abgesehen von ihm war niemand angeklagt worden.
    Es war unglaublich einfach gewesen, die Dinge zu verschleiern. Zu einfach , dachte Dare. Die Beteiligten hatten den Mantel des Schweigens über den Vorfall gelegt, und niemand hatte je wieder darüber gesprochen. Doch Dare litt nach wie vor unter dem Albtraum, der seine Wirklichkeit geworden war.
    Mit seinen fünfzehn Jahren hatte er niemanden gehabt, an den er sich hätte wenden können, und es auch nicht gewagt, offen über den Vorfall zu reden. Stattdessen hatte er ihn einfach in die hinterste Ecke seines Gehirns verdrängt und das glückliche Kind gegeben, um nicht mit der Tragödie in Verbindung gebracht zu werden. Er hatte mit der Tatsache leben müssen, dass er sich einfach aus dem Staub gemacht hatte. Zwar war er damals noch ein halbes Kind gewesen, aber das spielte keine Rolle.
    Dare hatte sich sein Fehlverhalten bis heute nicht verziehen, und er wusste nicht, ob er es jemals tun würde.
    »Hey, alles okay?«, erkundigte sich Nash besorgt.
    Dare nickte und blickte zu Faith. »Entschuldige. Ich habe natürlich nichts dagegen einzuwenden, dass du mit Liza zusammenarbeitest. Sie ist ja schließlich nicht Brian.«
    Ja, er mochte sie bis vor Kurzem noch mit ihrem Bruder in einen Topf geworfen haben, aber eine kurze Begegnung außerhalb der Polizeiwache hatte genügt, um ihm zu beweisen, dass sie anders war als Brian. Zugegeben, sie war auch kein Unschuldslamm, aber zumindest war sie offen und ehrlich, was ihre Gefühle anging. Und er fühlte sich all seinen Bedenken zum Trotz zu ihr hingezogen.
    Irgendwie hatte die Aussicht auf die bevorstehende Benefizgala plötzlich durchaus ihren Reiz.
    »Da bin ich aber erleichtert«, meinte Faith. »Liza ist wegen der Benefizveranstaltung schon ganz aus dem Häuschen, und ich würde sie nur ungern enttäuschen.« Sie warf einen Blick in die Runde, und jeder am Tisch wusste, was sie damit meinte.
    Sie hatten alle einen weiten Weg hinter sich und wollten die Familie, die sie sich geschaffen hatten, nicht mehr missen. Der Rest des Abendessens verlief einigermaßen ruhig – sofern man ein Essen, bei dem Tess für Aufregung sorgte, als ruhig bezeichnen konnte.
    Ein paar Stunden später bedankte sich Dare bei Faith und Ethan, verabschiedete sich und machte sich auf den Weg.
    »Warte«, rief Nash ihm nach und fing ihn an der Haustür ab. »Willst du mir nicht noch erklären, warum du so seltsam reagiert hast, als Faith ihre Zusammenarbeit mit Liza McKnight erwähnt hat?«
    »Ich habe mich bloß verschluckt«, behauptete Dare.
    Nash grinste. »Das kannst du jemand anderem erzählen, der dich nicht so gut kennt wie ich.«
    Dare legte die Stirn in Falten, aber

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