Ich will ja nur dich!
wie ihr reagieren werdet, wenn ihr es herausfindet«, krähte Tess mit unverhohlener Freude.
Oh-oh. »Was denn?«, fragte Dare, dem das Jugendzentrum sehr am Herzen lag.
Er half dort oft freiwillig aus und kannte alle Kinder beim Namen, und sie kannten ihn ebenfalls.
Sämtliche Polizisten und Feuerwehrleute legten sich immer kräftig ins Zeug, um Geld für das Zentrum aufzutreiben, aber es reichte trotzdem nie aus.
»Faith veranstaltet die Gala hier!« Tess sprang aufgeregt auf. »Und sie hat versprochen, dass ich dabei sein darf. Wir müssen alle teilnehmen. Sie kauft mir sogar ein neues Kleid dafür.«
»Auf einmal steht sie auf Kleider«, murmelte Nash, zu Kelly gewandt.
Dare schüttelte den Kopf. »Warum findet die Gala hier statt? Und was hat sie mit dem Jugendzentrum zu tun?« Es kam ihm so vor, als hätte ihn ein Tornado erfasst – so verwirrt war er.
Was in dieser Familie nichts Neues war, aber trotzdem.
»Caroline Bretton hat mich gebeten, den Vorsitz des Spendenkomitees zu übernehmen. Wie ihr wisst, verdanke ich ihr meinen ersten richtigen Auftrag als Innenarchitektin …«
Ethan räusperte sich.
»Entschuldige.« Faith lehnte sich zu ihm hinüber und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Ich meine natürlich meinen zweiten Auftrag.« Die Villa auf dem Hügel einzurichten war ihr erster Auftrag gewesen – und Ethan ihr erster Auftraggeber. »Ich habe mich ihr verpflichtet gefühlt.«
»Obwohl sie dir den Posten nur deshalb angeboten hat, weil damit so viel Arbeit verbunden ist, dass niemand sonst ihn haben will. Und weil sie einen Hintergedanken hatte – sie wollte, dass die Gala hier stattfindet, und sie wusste nur zu gut, dass ich nicht mitspielen würde«, erinnerte Ethan seine Frau.
Faith nickte. »Stimmt. Ihr war aber auch klar, dass du mir niemals eine Bitte abschlagen würdest.«
Er beugte sich vor und küsste Faith auf den Mund.
»Igitt! Kein Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit! Ich habe euch doch gesagt, ihr sollt auf euer Zimmer gehen, wenn ihr … ihr wisst schon!«, echauffierte sich Tess.
Wieder beachtete sie keiner, denn mittlerweile hatten sich alle an ihre Ausbrüche gewöhnt.
»Da die Gala hier stattfindet, erwarte ich von euch allen, dass ihr teilnehmt. Dank meiner brillanten neuen Assistentin werden wir uns dafür einsetzen, dass die diesjährigen Einnahmen an das Jugendzentrum gehen«, fuhr Faith ungerührt fort. »Da ich unser Haus zur Verfügung stelle, nehme ich an, dass alle Mitglieder des Komitees damit einverstanden sein werden.«
In ihren Worten schwang die unausgesprochene Drohung » Und wenn nicht, dann setzt es etwas « mit, wenngleich Faith sie nicht aussprach.
»Ist sie gut oder ist sie gut?«, fragte Ethan voller Stolz.
»O ja, sie hat es faustdick hinter den Ohren«, brummte Nash. »Ich hasse Veranstaltungen, für die man sich in Schale werfen muss.«
Dare ging es genauso.
Kelly schlang ihrem Mann die Arme um den Hals. »Da musst du wohl oder übel durch, Nash. Es ist für einen guten Zweck.«
Er seufzte, und sie beugte den Kopf, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern – etwas, das den sonst so abgebrühten Nash erröten ließ.
Das war sogar für Dare zu viel des Guten. »Ihr zwei solltet euch aber auch schleunigst ein Zimmer suchen!«
Faith klopfte mit der Gabel an ihr Glas. »Die Gala findet am ersten Samstag im September statt. Notiert euch den Termin schon mal in eurem Kalender. Na, freut ihr euch?«
»Mindestens genauso sehr wie auf eine Wurzelbehandlung«, knurrte Dare.
»Wie willst du denn das alles in etwas mehr als einem Monat auf die Beine stellen?«, erkundigte sich Kelly.
»Der Verein hat das Datum bereits vor einem Jahr festgelegt. Das Catering, die Musik und die Dekoration sind also bereits gebucht. Ich muss mich nur noch um die Einzelheiten kümmern und alles entsprechend koordinieren – die Speisekarte und das Programm zum Beispiel.« Sie räusperte sich. »Natürlich könnte ich gut noch einen Helfer oder eine Helferin gebrauchen.«
»Okay, okay, ich habs verstanden. Ich bin dabei, wenn du mich brauchst«, gab sich Kelly endlich geschlagen.
Faith grinste. »Ich wusste doch, dass du früher oder später nachgeben würdest. Ich gebe meiner Assistentin deine Nummer. Sie heißt Liza McKnight.«
Kapitel 3
»Du kannst also damit rechnen, dass sich Liza in den nächsten Tagen bei dir meldet, Kelly«, setzte Faith das Gespräch über die Benefizveranstaltung fort. »Sie kann es kaum erwarten, sich an der Planung der
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