Ich will ja nur dich!
ungern bewillige«, erklärte Peter.
Das war ja mal ganz was Neues. Der Mann rief viel zu oft an und belästigte sie mit Fragen zu Routineausgaben und anderen Angelegenheiten, die er eigentlich selbstständig klären könnte. Peter war etwa zehn Jahre älter als Liza und schon seit circa fünf Jahren in der Firma, aber er sicherte sich immer doppelt und dreifach ab, ehe er eine Entscheidung traf.
»Um was für Ausgaben geht es denn?«, fragte Liza geduldig.
»Um mehrere Mittagessen bei Joe’s. Dein Bruder hat einige Belege zur Rückvergütung vorgelegt, aber die Gesamtspesen sind jeweils zu hoch für ein Geschäftsessen.«
Mit anderen Worten, es befanden sich alkoholische Getränke auf den Rechnungen, die die Summe in die Höhe trieben.
»Ich nehme an, Brian ist nicht da, da du so offen darüber sprichst«, stellte Liza fest.
»Richtig.«
Liza seufzte. »Dann warte noch, ehe du sie absegnest. Ich werde mit Brian reden. Und danke für deine gewissenhafte Arbeit.« Er hätte auch einfach ein Auge zudrücken können, und dann hätte Liza erst bedeutend später herausgefunden, wie verschwenderisch ihr Bruder mit dem Geld der Firma umging. Doch jetzt war sie alarmiert, zumal er letztes Mal nach seinem Besäufnis ein Geschäftsessen als Ausrede angegeben hatte.
»Gern geschehen«, antwortete Peter. »Ich bin froh, wenn du mit meiner Leistung zufrieden bist.«
Das war noch etwas, das sie an Peter Dalton störte. Er hatte ständig das Bedürfnis, von ihr gelobt zu werden, und das war überhaupt nicht ihr Arbeitsstil.
Liza verabschiedete sich und legte auf. Sie war genervt, wie nach jedem Telefonat mit Peter. Aber sie konnte nicht leugnen, dass er seinen Pflichten gewissenhaft nachkam und Brian davon abhielt, seine Position auszunutzen.
Sie wünschte, sie hätte die Kraft, es Peter nachzutun.
Der Mittwochabend in Joe’s Bar war für Dare und seine Kollegen zu einer festen Institution geworden. Da sie am Donnerstag und nur einen Tag am Wochenende frei hatten, war das der einzige Abend, an dem sie sich entspannen und das Leben genießen konnten. Und nachdem Dare und seine Brüder das Kriegsbeil begraben hatten, tauchten auch Nash und Ethan gelegentlich auf. Dare musste zugeben, dass er das Leben zum ersten Mal seit langer Zeit in vollen Zügen genoss.
Er bestellte eine Runde und gesellte sich dann zu den anderen am Stammtisch. Nebst Cara und Sam war auch Alexa Collins da, die in Serendipity aufgewachsen und nach dem Medizinstudium wieder zurückgekommen war, um ihrem Vater in dessen Artzpraxis unter die Arme zu greifen.
»Habt ihr schon alle eure Aufgaben für das Fest zugeteilt bekommen?«, erkundigte sich Alexa, während Dare seinen Freunden je eine Flasche Bier reichte.
Cara nickte. »Ich fahre den Streifenwagen.« Sie würde Kindern die Möglichkeit bieten, vorne und hinten im Auto mitzufahren und die Sirene zu betätigen, während Cara ihnen vom Berufsalltag eines Polizisten erzählte.
»Da hast du ja Glück gehabt«, bemerkte Dare. »Ich mache mal wieder am D. A. R. E.-Infostand meinem Namen alle Ehre.«
Die anderen verdrehten die Augen. Aber Dare war es eben am liebsten, wenn er Kinder und Jugendliche über den Missbrauch von Suchtmitteln aufklären konnte. Das war seine Art, mit den Fehlern der Vergangenheit umzugehen. Er hatte sich dafür eingesetzt, dass D. A. R. E., ein Programm zur Drogenmissbrauchsprävention, an den Mittel- und Hochschulen Einzug hielt.
»Und du, Sam?«, fragte Cara und nahm einen großen Schluck Bier.
»Ich sage nur Tauchbecken«, antwortete er und verzog das Gesicht.
Dare und Alexa lachten.
»Ich kann es gar nicht erwarten, meinen Wurfarm zu testen«, feixte Cara und schwang nackdrücklich den Arm durch die Luft.
»Wenn du dafür sorgst, dass ich baden gehe, wird dich das teuer zu stehen kommen«, warnte Sam sie, und seine Augen glitzerten gefährlich.
Statt zurückzurudern, rieb sich Cara vor Vorfreude die Hände. »Nur zu! Ich bin schon gespannt, wie du dich revanchieren wirst.«
Alexa verdrehte die Augen, und auch Dare schnaubte belustigt. »Manchmal könnte man glatt meinen, ihr zwei seid Geschwister, keine Kollegen.« Er trank einen Schluck kaltes Bier, das er sichtlich genauso genoss wie die entspannte Atmosphäre. »Und was ist mit dir?«, fragte er Alexa.
»Dad hat dieses Wochenende frei, das heißt, ich muss Bereitschaftsdienst schieben. Und wenn ich schon mal da bin, könnte ich ja auch ein, zwei Würfe wagen«, sagte sie und schenkte Sam ein heimtückisches
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