Ich will kein Autogramm (Ich will kein ...) (German Edition)
Wer? Warum???
Tamara Dohm
In einem Strandlokal. Er heißt Tom und ist ein griechischer Gott
Martina Sommer
Und weiter?
Tamara Dohm
Tini, er ist einfach nur zum Anhimmeln!!!
Naja wir haben den Abend miteinander verbracht. Er hat ein Taxi gemietet.
Wir haben uns die Stadt angesehen: Columbus Statue, Gaudi Häuser, Sagrada Familia ... Und dann waren wir auf einem Hügel essen – wow, da hat man auf ganz Barcelona gesehen – nobel, Wahnsinn sage ich dir
Martina Sommer
Und sonst? Wer ist er, woher kommt er, was macht er???
Tamara Dohm
Er heißt Tom und kommt aus Berlin.
Martina Sommer
Mehr weißt du nicht???
Tamara Dohm
Nein
Martina Sommer
Aber du wirst doch wohl wissen, was er beruflich macht?
Tamara Dohm
Nein
Martina Sommer
NEIN???
Tamara Dohm
Sei nicht so! Wir haben uns über Gott und die Welt unterhalten und viel gelacht. Hey, es war EIN Abend ...
Martina Sommer
Ja, aber du hast dich verliebt!
Tamara Dohm
Ja Scheint so. Apropos: Was ist jetzt mit Steve?
Martina Sommer
Alles geklärt
Er fliegt zwar morgen zurück, kommt aber in drei Wochen wieder. Er hat sich in mich verliebt, ich mich in ihn. Alles Weitere wird sich zeigen. Wir werden sicher einen Weg finden – sagt er.
Tamara Dohm
Und was sagst du???
Martina Sommer
Ach Mara. Ich möchte einfach wirklich mit ihm zusammen sein. Ich muss mit ihm so viel lachen und er ist echt ein Gescheiter. (Und sowas von gut im Bett ) Also, ich glaube auch, dass wir das zwischen Boston und Wien irgendwie hinbekommen werden
Na ja, Geld scheint er ja genug zu haben, und er meint, er könne sicher jeden Monat auf ein paar Tage kommen ...
Das wird schon
Tamara Dohm
Gratuliere! Das klingt ja echt gut. Ich wünsche es dir so, Tini. Und ich hab echt ein schlechtes Gewissen wegen heute ...
Martina Sommer
Brauchst du nicht, mittlerweile ist ja alles geklärt
Aber sag: Was ist mit deinem Interview morgen?
Tamara Dohm
Frag mich nicht. Ich hab noch nicht einmal Walters Sachen gelesen. Aber ich hab meinen Wecker auf 6:00 gestellt, dann hab ich 2 Stunden ...
Martina Sommer
OH!!! Jetzt ist es aber schon eins! Also, dann ab ins Bett – toi, toi, toi!
Und halt mich auf dem Laufenden ...
Tamara Dohm
Mach ich. Ich drücke dich ganz fest ...
Martina Sommer
Ich dich auch
Puh, schon so spät? Ich lege mein Tablet weg und krieche unter die Decke.
Zurück zu meinem Herzklopfen, zurück zu meinem Tom ...
Ja, auch zurück zu meinen bisher offensichtlich verborgenen Sehnsüchten ...
Kapitel 6
E s ist acht Uhr dreißig. Ich bin so etwas von sauer. Was glaubt dieser Mister Stanton eigentlich, wer er ist? Ich fliege da nach Barcelona und er lässt mich warten? Zugegeben, nach Barcelona zu kommen, ist ja nicht die schlechteste Idee gewesen. Vor allem, wenn ich an gestern Abend denke. Aber trotzdem. Pass auf Junge, mich zu verärgern, ist nicht gut. Das wissen echt alle! Nur du nicht.
Ich sitze auf einer Couch in einem Besprechungszimmer. Klar, superedel eingerichtet. Cappuccino vor mir. Leise Musik im Hintergrund.
Die Tür geht auf und ein etwa vierzigjähriger Buchhaltertyp betritt den Raum.
»Damian Stanton. Nice to meet you, Missis Dohm. I am very sorry for the delay. How are you?«
Ufh! Ja, mir tut mein Herumsitzen auch leid. Meine Augen funkeln. Ich beherrsche diesen zornigen, leicht überheblichen Blick bestens. Doch dann besinne ich mich. Schließlich bin ich doch eine hoch-professionelle Journalistin von Welt. Also strecke ich ihm höflich die Hand hin und begrüße ihn. Dann bedanke ich mich brav dafür, dass ich ihn heute begleiten darf. Schleimerisch. Gebe ich zu. Aber so ist das nun einmal in meinem Geschäft. Meine Waffen sind böse Fragen im Interview, nicht unhöfliches Herumgezicke.
Und schon traben wir los.
Na, das wird anstrengend werden! Dass die ganze Chose in Englisch stattfinden wird, habe ich ja komplett übersehen. Aber der Nerd -CEO ist Amerikaner und spricht kein Wort Deutsch. Halleluja, das wird ja ein wunderbarer Tag werden!
***
M ittlerweile ist es knapp vor sechzehn Uhr und ich kann ein kleines Stoßgebet zum Himmel schicken. Mister Stanton ist eigentlich ganz sympathisch und sehr korrekt. Geduldig hat er all meine Fragen beantwortet. Auch die unangenehmen. Wie etwa, wie sie mit den gesammelten Daten umgehen und wofür sie die denn wirklich verwenden? Wie das mit einer Kooperation mit dem amerikanischen Geheimdienst aussieht? Ob sich Mister Stanton seine Gadgets auch selbst kaufen würde, obwohl er sich damit
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