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Ich will kein Autogramm (Ich will kein ...) (German Edition)

Ich will kein Autogramm (Ich will kein ...) (German Edition)

Titel: Ich will kein Autogramm (Ich will kein ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Morton
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während ich regungslos dastehe und den Großbildschirm mit meinem Blick löchere ...
    Und ich
    ... starre auf die Leinwand ...
    ... starre auf die Leinwand ...
    ... starre auf die Leinwand.
    Tja, plötzlich erwache ich aus der Spontan-Hypnose und bin stinkwütend. Was soll das alles? Hat der sich gestern einen Mordsspaß mit einer Dumpfbacke gegönnt, oder was? Einem Trampel, die ihn nicht erkannt hat? Sehr lustig, Herr Superstar!
    Dann werde ich Zeuge eines Spontan-Amoklaufs der anwesenden Damen. Im Business-Kostümchen und trotz hoher Haken stürzen sie sich förmlich auf ihn. Dabei fuchteln sie mit Was-weiß-ich-was herum. Großaufnahme: Mister-Tom-Aiden-Superstar-Zahnpasta-Lächeln schreibt Autogramme.
    TOM SCHREIBT AUTOGRAMME??? AIDEN SCHREIBT AUTOGRAMME?
Scheiße ist das! Ich will kein Autogramm, ich will meinen Tom zurück! Und ich will auf gar keinen Fall irgendeinen Aiden!!!
    Wie von einer Tarantel gestochen, springe ich vom Stuhl und rausche zur Türe hinaus. Während ich in Richtung Aufzug renne, verfluche ich Tom mitsamt seinen Küssen und allen Süßigkeiten dieser Welt, die ich je in mich hineingestopft habe.
    ***
    I n meinem Zimmer angekommen, stehe ich vor dem Fenster und fixiere das Meer. Eine Sekunde lang vielleicht. Mist, ich kann mich gerade auf gar nichts konzentrieren. Tom und Aiden vernebeln selbst den Ausblick auf Barcelona. Okay, also werfe ich mich aufs Bett und schlage Tom grün und blau. Also meinen Polster.
    Dabei heule ich mir die Seele aus dem Leib.
    Hey, was ist denn mit mir los? Ich weine so gut wie nie. Und was ist das für ein Übel, welches mit Norberts Hochzeit angefangen hat und nun offensichtlich kein Ende nehmen will?
    Aber Norbert ist mir egal. Ganz im Gegenteil zu Tom, wie ich allen rationalen Einwänden zum Trotz gestehen muss. So ein verlogener Macho! Spielt ein dermaßen saudoofes Spiel mit mir.
    Super, der wird sich gestern innerlich vor Lachen gebogen haben.
    Na, die kleine Tussi hat keine Ahnung, wer da vor ihr steht? Ist das nicht herzig? Die fragt mich nicht gleich um ein Autogramm und ein Foto? Oh, wie lustig. Na, mit der gehe ich doch glatt einmal aus. Und wenn die dann erst erfährt, wer ich wirklich bin ... hahaha ... zum Brüllen!
    Ja, das ist tatsächlich zum ›Brüllen‹! Aber zum Brüllen vor Wut und nicht, weil es mich so amüsiert. Außerdem brennen meine Augen, denn die Wimperntusche hat sich vermutlich überallhin verteilt. Unglücklicherweise ist es so etwas von unerheblich, wie ich aussehe! Interessiert ja niemanden. Wie von Sinnen schlage ich daher weiter auf das Kissen ein.
    Nicht mit mir! Ich bin doch kein Spielzeug, Mister Superstar! Mistkerl. Mara ist eine gestandene Journalistin. Und eine erfolgreiche dazu. Na ja, in Österreich halt. Also Millionen habe ich keine verdient. Aber man kennt mich. Offen gestanden aber auch nur die, die sich für Wirtschaft interessieren und unsere Blätter lesen.
    Egal.
    Ich bin kein Spielzeug. Und keine Lachnummer. Und überhaupt ... war das gestern alles gelogen? Gespielt?
    Ich WILL es NICHT GLAUBEN! Doch was bleibt mir anderes übrig? Die Fakten sprechen für sich. Ich MUSS es daher wohl glauben.
    ***
    W ut und Erschöpfung wirken sich bei mir ganz offensichtlich wie ein Schlafmittel aus. Wie lange ich insgesamt ›weg‹ war, weiß ich nicht. Meine Handyuhr zeigt neun Uhr abends. Was jetzt? Automatisch zücke ich mein iPad. Keine Nachricht von Tini. Okay, die ist gerade im Abschiedsschmerz. Von Sanni auch nichts. Na gut.
    Tamara Dohm
    Hallo Tini Tom ist leider ein Arschloch, er ist nämlich in Wirklichkeit
    Ich starre auf den Text und lösche ihn wieder. Nein, ich habe jetzt nicht die Kraft, Tini die Misere zu erklären.
    Achtlos werfe ich das Tablet auf mein Bett. Dann reiße ich mir mein Kostüm herunter und steige unter die Dusche.
    Passt. Jetzt sehe ich wenigstens wieder wie ein Mensch aus. Mit dem Badehandtuch um meinen Busen geschlungen, sitze ich am Bett. Und jetzt?
    Keine Schokolade, kein Eis, nichts zum Naschen in dieser Nobelbude. Oh, da ist wenigstens ein kleines Fläschchen Wein in der Minibar. Das nehme ich mir.
    Aus Mangel an Ideen schalte ich den Fernseher ein. Nicht aus Interesse, Spanisch verstehe ich ja sowieso nicht, sondern der Einsamkeit wegen. Da spricht wenigstens irgendwer mit mir.
    Aha. Scheint eine Nachrichtensendung oder so zu sein. Auch gut. Langsam stehe ich auf und denke, dass ich doch wenigstens mein nasses Haar föhnen sollte.
    Gibt es das?
    Eine unsichtbare Kraft knallt mich

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