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Ich will kein Autogramm (Ich will kein ...) (German Edition)

Ich will kein Autogramm (Ich will kein ...) (German Edition)

Titel: Ich will kein Autogramm (Ich will kein ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Morton
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er meine Hand.
    War das jetzt ein Angebot, uns zu duzen? Ich bin verwirrt.
    »Freut mich Tom, ich bin Mara.«
    So kann nichts passieren. Soll er doch sagen, wie es weitergeht.
    »Mhm, Mara. Ein wunderschöner Name.«
    »Na ja, eigentlich Tamara. Das ist dann wieder weniger aufregend. Aber meine Freunde nennen mich Mara.«
    »Trotzdem schön.«
    Weil ich keinen blassen Schimmer habe, was ich jetzt sagen könnte, betrachte ich stattdessen das Meer.
    Himmel! Ja! Tom verunsichert mich. Ich fühle mich gerade wie ein hässliches Entlein neben dem stolzen und wunderschönen Schwan. Bitte! Wann kommt denn endlich der Alkohol???
    Der Kellner ist im Anmarsch. Mit einem Riesentablett. Flasche Wein, Gläser, Wasser, Tapas – alles drauf. Deshalb haben die beiden so endlos gequatscht.
    Tom bedankt sich artig auf Spanisch, ich schließe mich mit einem »Gracias« an. Mein Wortschatz ist eben immer noch ein wenig, na sagen wir einmal ›begrenzt.‹ Der Mann mit der Gelfrisur löst sich in Luft auf, und meine Hand schnappt sich automatisch das leere Glas.
    Tom nimmt die Flasche und schenkt uns ein.
    »Also, auf unser Zusammentreffen, Mara.«
    »Ja, ähm, auf unser Zusammentreffen, Tom.«
    »Salud!«
    »Salud!«
    Sicherheitshalber nehme ich einen wirklich kräftigen Schluck. Warum? Keine Ahnung.
    »Was machst du hier in Barcelona, Mara?«
    Also doch per Du.
    »Ja, na ja, ich bin geschäftlich hier. Auf Dienstreise sozusagen.«
    »Aha.«
    Pause.
    Ach so. Jetzt sollte wohl vermutlich ich ihm eine Frage stellen. Wie blöd von mir.
    »Und du?«
    Er lacht. »Ich bin auch beruflich hier. Da haben wir dann ja wohl etwas gemeinsam. «
    Schweigen.
    Also wenn sich unser Gespräch so weiterentwickelt, dann wird dieser Nachmittag noch zu einem Alptraum. Dass mich Tom mit seinem Aussehen schier fesselt, wiegt dieses unterhaltungstechnische Debakel leider nicht gänzlich auf.
    Tom rückt seinen Stuhl so an meine Seite, dass auch er aufs Meer hinausblicken kann.
    »Du entschuldigst? Aber ich habe mich schon sehr auf diesen Ausblick gefreut.«
    »Nein, nein, das passt schon, Tom. ... Ist ja auch wirklich toll hier!«
    »Ja, ich liebe Barcelona. Wann immer ich kann, komme ich her.«
    »Ach ja? Ich bin leider zum ersten Mal hier. Aber ich finde es richtig schön!«
    Wie lange werden wir noch über absolut Nichts dahinschwatzen?
    »Was? Du bist zum ersten Mal in dieser Traumstadt? Also wenn du nichts dagegen hast, dann würde ich dir wahnsinnig gerne ein klein wenig mehr von Barcelona zeigen.«
    »Wirklich?«
    »Ja natürlich. Wann musst du denn arbeiten?«
    »Erst ab morgen früh.«
    »Ich auch. Na, dann bitte, lass mich heute Abend dein Reiseführer sein. Abgemacht?«
    Tom nimmt seine Sonnebrille ab und legt sie auf den Tisch. Mit dem Glas in der Hand wendet er sich wieder mir zu und ... WAHNSINN!!! ... strahlt mir mit den leuchtendsten eisblauen Augen entgegen, die ich jemals gesehen habe!
    Für einen kurzen Moment gehe ich verträumt in ihnen unter.
    Jäh pfuscht meine Logik dazwischen: Was ist mit ihm? Hat er einen Sehfehler? Wo sind all die Models, die sich üblicherweise an der Seite solcher Männer tummeln? Warum sitzt er mit mir hier und will sogar den Abend mit mir verbringen?
    Vielleicht ist er ja stockblöd und nur schön? Und stockblöd halte ich nicht aus. Geht gar nicht.
    Na ja, bisher hat er sich nicht doof verhalten. Und seine Augen! Die sind viel zu klar und durchdringend für einen Unterbelichteten. Oder?
    »Mara?«
    »Ah, entschuldige. Ja gerne, Tom. Aber wenn du schon etwas anderes vorhast, dann mach dir bitte meinetwegen keine Sorgen!«
    »Ich mach mir keine Sorgen, Mara. Ich freue mich bloß auf einen wundervollen Abend in deiner bezaubernden Begleitung!«
    Danke! Jetzt laufe ich rot an und hebe schnell mein Weinglas auf Wangenhöhe, um ihm zuzuprosten. So sieht er das wenigstens nicht ... Hoffe ich zumindest!
    »Salud. Und danke, Tom. Ich freue mich auch.«
    »Na, dann essen wir hier noch eine Kleinigkeit und anschließend erobern wir Barcelona!«
    Der Rest des Rotweins verschwindet auf einen Sitz in meinem Inneren. Verdammt! Ich fühle mich wie ein Wurm und habe keinen blassen Schimmer, was das hier werden soll. Warum verunsichert mich dieser Mann so dermaßen? Hallo? Meine Hände schwitzen. Ich glaube sogar, dass mir das Wasser unter den Achseln hervorrinnt, während mein Gesicht in Flammen steht. Bitte – wir sitzen im Schatten! Und ich bin ja kein doofes Küken! Auch keine dämliche Tussi. Oder etwa doch? Vielleicht seit

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