Ich will's heiß
hatten viel Spaß, herrlich alte schnulzige Schlager wurden gespielt, die Jungs knutschten herum, es wurde sogar getanzt, ab und zu umarmte mich einer und sagte: »Was für ein Jammer, dass ich schwul bin!« – diese Sätze waren wie ein Sauerstoffzelt für mich. Ich blühte regelrecht auf, kokettierte herum, genoss den Weißwein, rauchte wie ein Schlot, lachte und alberte mit Freddy und den Jungs herum.
Plötzlich stand ein Glas Champagner vor mir auf dem Tresen. Verblüfft schaute ich die Jungs an und meinte lachend, das wäre aber eine nette Geste, so verwöhnt zu werden. Pustekuchen, der dunkelhaarige Jüngling mit der Römernase schaute verschmitzt an der Theke entlang und nickte jemandem zu. Ich drehte mich um, und da sah ich sie .
Wunderschön. Das war mein erster Gedanke. Eine wunderschöne Frau. Diese Augen. Dunkel wie Smaragd. Diese kurzen frechen schwarzen Haare. Lausbuben-Haarschnitt. Dann ihr Outfit – eine geile schwarze Lederjacke, knackige Jeans in einem superschlanken Body. Die Lippen, verführerisch einladend, die Zähne blitzweiß und ein Lächeln zum Dahinschmelzen.
Ich hob kokett mein Glas und prostete ihr zu. Sogleich rückte sie zwei Barhocker näher, stieß mit mir an, und während wir das Glas in einem Zug leer tranken, versanken unsere Blicke zeitlos, heraus aus dem Augenblick und dann, völlig entrückt, in eine andere Dimension hinein.
Freddy hatte Spaß mit den Jungs. Einer von ihnen flüsterte mir ins Ohr, Kristina wäre die heißeste Braut aller Lesben in diesem Laden.
Aller Lesben? Ich dachte, hier gäbe es nur Schwule?! Eine lesbische Neigung hatte ich bei mir bis dato nun wirklich noch nicht festgestellt. Kristina stellte jedoch alles in den Schatten. Unter ihrem enganliegenden schwarzen T-Shirt blitzte ein freches Tattoo rechts oberhalb ihrer kleinen Brust heraus. Ein kleiner Salamander prangte auf ihrer gebräunten Haut. Sie war jünger als ich. Und auch sie war hin und weg von mir. Unübersehbar. Sie ließ mich nicht mehr aus den Augen. Wir begannen zu reden. Wir flachsten herum, lachten, ab und zu berührten wir uns vorsichtig und neckisch am Arm, an den Händen; es verursachte Gänsehaut bei jeder Berührung, irgendwann nahm sie meine Hand, streichelte sie, küsste sie, schaute mich dabei verwegen an, ich ließ es geschehen, es war als hätte man mich betäubt, willenlos.
Sie fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, mit ihr eine Etage höher zu gehen, oben im ersten Stock wäre eine gemütliche Sitzecke, in der die Pärchen kuschelten und schmusten. Ich nickte ihr zu, und wir stiegen die Treppen empor. Mein Herz pochte mir entgegen bis zum Hals. Freddy schaute mir verschmitzt nach. »Komm auch wieder runter, meine Liebe.« Rief er mir zu, dann wandte er sich wieder seinen lachenden Jünglingen zu.
Oben in der Kuschelecke war niemand. Erleichterung. Wir setzten uns. Kristina begann, mir die Haare aus dem Gesicht zu streicheln, ich schaute auf ihre Lippen. Wie es sich wohl anfühlte, solche Lippen zu küssen? Ihre Brustwarzen standen nun sichtbar unter ihrem T-Shirt ab. Und wie es sich wohl anfühlte, diese Brüste zu berühren?
Ich küsste sie sanft, sie erwiderte meinen Kuss und streichelte dabei meine Oberschenkel. Ich spürte, wie ich zwischen meinen Beinen feucht wurde. Sie begann mich leicht zu umarmen; mit einer Hand streichelte sie meinen Nacken, die andere wanderte sanft und doch fordernd an meinen Schenkeln entlang. Wir küssten uns intensiver. Ihre Haut roch wie Vanille. Ihr Kuss ein Gedicht, sinnlich und fordernd ihre Zunge. Ich fuhr mit meiner Hand über ihr Dekolleté und mit der Handinnenfläche außen an ihren Brüsten vorbei. Sie stöhnte kaum hörbar auf und küsste mich nun intensiver, ihre Hand wanderte sehr langsam, aber unaufhaltsam in Richtung meines Lusttempels.
Plötzlich kamen lallend und lachend zwei Männer die Treppe nach oben gestiefelt. Ich wollte mit Kristina alleine sein. Wir schauten uns tief in die Augen und verstanden. Wir brauchten Platz, Zeit und Ruhe für uns.
Während ich mich von Freddy verabschiedete und ihm sagte, Kristina würde mich nach Hause fahren, und anschließend gemeinsam mit ihr händchenhaltend zu ihrem Auto lief, fragte sie mich: »Hast du so was schon mal gemacht?« Ich schüttelte stumm den Kopf. Aber wenn, dann mit ihr, dachte ich im Stillen.
Wir versuchten, eine lockere Atmosphäre im Auto zu verbreiten, doch erneut wurde ich von einer neugierigen Nervosität erfasst. Wie würde es werden? Würde es mir auch
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