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Ich wuensch mir dich

Ich wuensch mir dich

Titel: Ich wuensch mir dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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geringschätzig um.
    Emily saß in ihrem Stuhl, mit dem Rücken zum Schreibtisch, und betrachtete den unliebsamen Besucher. »Herr Kranz, und ich verstehe nicht, wie Sie auf die Idee kommen, ich könnte meine Meinung ändern. Ich verkaufe das Grundstück nicht. Ein für alle Mal.«
    Kranz schüttelte mit dem Kopf. »Sie sind wirklich stur. Warum sträuben Sie sich so vehement gegen mein Angebot? Ich biete Ihnen doch wirklich nichts Schlimmes. Genug Geld für etwas Neues, einen guten Job für Sie und Ihre Leute.«
    »Das verstehen Sie nicht.«
    »Nein, das verstehe ich wirklich nicht. Mir kommt es auch so vor, als würden Sie eine sehr egoistische Entscheidung treffen.«
    Emily lächelte leicht. Sie durchschaute Kranz‘ Taktik. »Jetzt versuchen Sie, mir ein schlechtes Gewissen einzureden. Aber auch das wird Ihnen nicht helfen, mich umzustimmen.«
    »Sie bleiben also bei Ihrem Nein. Ist das Ihr letztes Wort?«
    »Ja.«
    Kranz winkte ab, brummelte etwas vor sich hin und ließ sie allein. Emily sah ihm nach. Das war hoffentlich das letzte Mal, dass sie ein solches Gespräch mit Kranz geführt hatte. Irgendwann musste er doch begreifen. Sie schaute auf die Uhr. »Isak, Zeit für ein wenig Bewegung. Komm mit.«
    Auf dem Weg zur Wiese hinter dem Gärtnereigelände kam sie an dem Gewächshaus vorbei, in das eingebrochen worden war. Die Tür stand offen, was Emily veranlasste hinzugehen, um sie zu schließen. Dabei ärgerte sie sich still vor sich hin. Wie oft hatte sie den anderen schon erklärt, dass die Türen zu den Gewächshäusern geschlossen zu halten seien.
    Sie legte gerade die Hand auf die Klinke, um die Tür zuzudrücken, da hörte sie Kranz‘ Stimme:
    »Sie haben mir zugesagt, dass die Sache klappt, und dafür fünfzehntausend Euro im Voraus kassiert. Jetzt will ich auch was bekommen für das Geld.«
    »Sie müssen sich noch etwas gedulden. Es wird nicht mehr lange dauern, dann habe ich sie so weit.«
    Emily verharrte. Das war eindeutig Nadines Stimme. Über was redeten die beiden da?
    »Ich habe Termine«, hörte Emily Kranz jetzt sagen. »Sie haben gesagt, Sie kriegen das hin. Und ich habe mich auf Sie verlassen.«
    »Aber ich habe doch was unternommen, das wissen Sie. Der Einbruch, die Annonce in der Zeitung, das Feuer!«
    »Davon will ich nichts wissen. Das ist Ihr Bier. Ich will Resultate sehen.«
    Emily stand da wie versteinert. Nachdem sie für Sekunden glaubte, ihr Herz höre auf zu schlagen, pochte es nun so stark, dass es ihr fast den Atem nahm.
    »Die werden Sie auch bekommen«, versicherte Nadine.
    »Wann?«, wollte Kranz wissen.
    »Das kann ich so genau nicht sagen. Bald.«
    »Bald ist zu spät«, sagte Kranz. »Ich gebe Ihnen noch drei Tage. Wenn Sie Ihre Freundin dann nicht umgestimmt haben, ist unser Deal geplatzt. Und dann werden Sie mir das Geld zurückzahlen. Damit das klar ist.«
    »Das können Sie nicht machen. Ich habe schließlich eine Menge riskiert«, rief Nadine.
    »Doch nicht für mich«, erwiderte Kranz verächtlich. Seine Stimme klang jetzt näher. Offenbar war er Richtung Tür gegangen. Diese wurde jetzt geöffnet und Emily stolperte rückwärts. Kranz schaute irritiert zu ihr.
    »Na, damit hat sich die Sache dann wohl erledigt«, meinte er und stapfte zum Parkplatz.
    Emily ging um die Tür und betrat das Gewächshaus. Nadine stand gleich vorne zwischen den Pflanzenreihen. Ihr Gesicht zeigte eine Mischung aus Hilflosigkeit und Wut. Beim Anblick von Emily verschwand beides schlagartig. Schreck trat in ihre Augen.
    »Emily, was machst du denn hier?« In Nadines Blick stand eine einzige Frage: Wie viel hatte Emily gehört?
    »Das spielt wohl keine Rolle, nachdem, was ich in den letzten beiden Minuten gehört habe.«
    »Emily … das ist … das klang sicher …, aber glaub mir … «, stotterte Nadine.
    »Was soll ich glauben?« Emily fühlte sich wie ausgebrannt. »Sag´s mir.«
    »Ich habe das nur getan, weil ich dich liebe. Damit wir neu anfangen können, ohne diesen Klotz von Gärtnerei am Bein.« Nadine kam mit ein paar eiligen Schritten auf Emily zu.
    Emily schloss die Augen, atmete tief durch. Dann sah sie Nadine an. »Das kann nicht dein Ernst sein.«
    »Doch, natürlich.«
    »Du hintergehst mich auf die schlimmste Art und Weise und denkst tatsächlich, du kannst das mit einem, «weil ich dich liebe», entschuldigen?« Der Schock saß so tief in Emily, dass sie nicht einmal die Stimme erhob. »Und die fünfzehntausend Euro, wie erklärst du das? Weshalb hast du die genommen?

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