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Ich wuensch mir dich

Ich wuensch mir dich

Titel: Ich wuensch mir dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Töchter. Wobei, so hübsch bist du ja jetzt nicht mehr.«
    Das klatschende Geräusch einer Ohrfeige erschallte. Dass sie es war, die Nadine eine heruntergehauen hatte, begriff Emily erst richtig, als sie das Rot auf deren Wange sah. Statt zu schimpfen, feixte Nadine nur: »Dann lauf mal zu ihr. Wahre Liebe kann so eine Fratze ja nicht abschrecken. Ach herrje«, meinte sie dann und tat erschrocken. »Das wird aber eine kurze Romanze. Wie hoch ist eigentlich die Gefängnisstrafe, die auf Brandstiftung steht?«
    »Das solltest du dich besser selbst fragen«, erwiderte Emily kühl. »Ich werde Tamm erzählen, dass du das Feuer gelegt hast.«
    Nadine lachte. »Na und? Du selbst bist mein Alibi. Außerdem sprechen die Beweise gegen Lara.«
    »Dann hattest du eben einen Helfer. Wahrscheinlich Doris«, vermutete Emily.
    »Doris hat mit alldem nichts zu tun.«
    »Wie hast du es dann gemacht?«, wollte Emily wissen. Im selben Moment fiel ihr etwas ein. »Du bist an dem Abend mit Isak noch eine Tour gegangen. Das war kurz vor zehn.« Und auf dem Überwachungsvideo hatte 22:02 in der Zeitangabe gestanden. »Du hast eine Art Zeitzünder gebastelt.«
    »Richtig«, bestätigte Nadine selbstgefällig. »Aber davon ist nichts übrig geblieben. Alles verbrannt.« Sie grinste breit. »Und deshalb wird Lara die Sache ausbaden müssen. Daran kannst du nichts ändern.«
    »Was hindert dich dann daran, mir zu sagen, wie du es angestellt hast?«, fragte Emily bewusst provokativ. Nadine fühlte sich im Moment überlegen. Wenn sie ihr die Details der Tat abluchste, würde das Lara bestimmt helfen. Auch wenn Nadine vom Gegenteil überzeugt war.
    »Also bitte«, ließ Nadine sich herab. »Ich fand ein paar vertrocknete Adventskränze unter einem der Regale. Einen davon habe ich in eine Plastikschale gestellt und flüssigen Grillanzünder dazu geschüttet, dann die Kerzen angezündet, und schon lief die Zeituhr.«
    Emily biss sich auf die Unterlippe. Ihr war klar, das würde tatsächlich nicht nachweisbar sein. Mist , fluchte sie innerlich.
    »Und wo wir schon dabei sind, den Erpresserbrief habe ich auch an Lara geschrieben.« Nadines Mitteilungsbedürfnis wollte gar nicht mehr enden. »Die Abende auf dem Hotelzimmer bei diesem blöden Kursus waren so öde, mit irgendwas musste ich mir ja die Zeit vertreiben. Also habe ich mir ausgemalt, wie dumm diese blöde Ziege aus der Wäsche gucken würde, wenn ihr mal jemand so richtig vor den Bug schießt. Ich hatte meinen Spaß daran, mir die verschiedensten Szenarien vorzustellen. Bei der Erpressung hakten sich meine Gedanken irgendwie fest. Von Abend zu Abend wurde die Vorstellung konkreter«, erklärte sie freimütig. »Am Mittwochabend hatte ich den Erpresserbrief fertig im Kopf. Ich ging noch mal in den Unterrichtsraumraum, wo ich das Ganze in den PC schrieb und ausdruckte. Den Brief in der Hand zu halten und sich dabei vorzustellen, wie Lara ihn lese würde, fühlte sich einfach zu gut an. Darum habe ich Donnerstagmorgen auf Migräne gemacht und fuhr zu ihrer Firma. Dort habe ich den Brief beim Pförtner abgegeben. Danke übrigens, dass du mir erzählt hast, dass Lara die Polizei eingeschaltet hat. Da habe ich mich dann mit weiteren Nachrichten lieber zurückgehalten.«
    »Das ist doch krank«, presste Emily hervor.
    »So sehe ich das nicht«, meinte Nadine. »Das Leben ist zu demjenigen gut, der sich nimmt, was er möchte. Da ich hier nicht mehr bekommen werde, was ich will, gehe ich. Wenn du heute Abend nach Hause kommst, bin ich verschwunden.«
    Damit war für Nadine offenbar alles gesagt. Sie schob sich an Emily vorbei und verließ das Gewächshaus.
    »So nicht«, murmelte Emily vor sich hin. Eilig lief sie ins Büro, wo Tamms Visitenkarte lag, und wählte seine Nummer.
    »Ich bin in fünfzehn Minuten bei Ihnen und dann werde ich mir die Dame mal vorknöpfen«, versicherte der, nachdem er Emilys aufgeregter Erzählung gelauscht hatte. »Sorgen Sie nur dafür, dass die Frau nicht verschwindet.«
    Aber da gab es nicht viel zu sorgen. Scheinbar hatte es Nadine nicht eilig mit dem Packen. Als Emily ins Haus kam, hörte sie das Wasser im Bad rauschen. Nadine nahm erst mal eine Dusche. Emily lehnte sich gegen den Rahmen der Küchentür und wartete, bis Nadine aus dem Bad kam. Die würdigte sie keines Blickes und ging ins Schlafzimmer.
    Emily sah nervös auf die Uhr.
    Im Schlafzimmer klapperten Kleiderbügel, Schubladen wurden auf und zu geschoben. Wenn Emily bedachte, mit wie wenig Nadine gekommen

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