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Ich wuensch mir dich

Ich wuensch mir dich

Titel: Ich wuensch mir dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Aufnahmen der Überwachungskamera noch einmal mithilfe eines Spezialprogrammes angesehen. Deshalb wissen wir jetzt, dass der Täter oder die Täterin keine Handschuhe trug. Das lässt darauf schließen, dass er oder sie sich keine Sorgen um Fingerabdrücke gemacht hat, weil es sich um eine zutrittsbefugte Person handelt.«
    »Wie bei dem Einbruch«, fiel Emily ihm aufgeregt ins Wort.
    »Davon gibt es viele«, meinte dagegen Nadine.
    »So eine Brandstiftung ist eine stressige Sache, wissen Sie«, fuhr Tamm an Nadine gewandt fort. »Ob man will oder nicht, es schwitzen einem die Hände, und man muss sie sich ständig abwischen. An der Hose oder am Shirt. Aber nicht nur der Schweiß wird so abgewischt. Es übertragen sich auch Spuren der Substanzen, mit denen man hantiert. Zum Beispiel Grillanzünder.«
    Nadine wurde mit einem Mal bleich.
    »Haben Sie in diesem Jahr schon gegrillt?«, fragte Tamm Emily. Kopfschütteln antwortete ihm. Tamm fixierte Nadine. »Tja, dann wäre der Nachweis von Grillanzünder an Ihrem Shirt ein ziemlich belastender Beweis.«
    »Lächerlich«, erwiderte Nadine. »Das reicht niemals für eine Anklage.«
    »Kranz wird bestätigen, dass sie ihm gegenüber den Brand zugab«, sagte Emily zu Tamm. »Er wollte damit nicht in Verbindung gebracht werden.«
    »Damit haben wir dann zwei Aussagen«, stellte Tamm trocken fest. »Wenn ich Sie wäre, würde ich einen Anwalt anrufen«, fügte er streng hinzu.

22.
     
    Da Nadine öfter mal wegen ihrer Migräne in der Gärtnerei gefehlt hatte, fragte zunächst niemand nach ihr. So brauchte Emily, die genug mit sich selbst zu tun hatte, erst einmal nichts zu erklären. Sie war froh über den Aufschub. Am dritten Tag begann Katja jedoch zu nörgeln: »Taucht Madam jetzt gar nicht mehr auf?« Da war es an der Zeit, die Nachricht von Nadines Auszug und der damit ausfallenden Hilfe in der Gärtnerei bekannt zu geben. Michael und Katja nahmen es gelassen auf.
    »Wir haben ja seit Kurzem den Praktikanten. Der macht sich echt gut. Das schaffen wir schon«, meinte Katja und legte ihre Hand auf Emilys Arm. »Die Frage ist wohl eher, wie es dir jetzt geht?«
    Michael ließ die beiden Frauen unter sich.
    Emily lächelte schwach. »Es kommt im Moment wirklich viel zusammen.«
    »Willst du darüber reden?«, fragte Katja behutsam.
    »Noch nicht.«
    Katja streichelte tröstend Emilys Arm. »Sie war eben nicht die Richtige.« Plötzlich hellte sich ihr Gesichtsausdruck auf. »Apropos die Richtige. Schau mal, wer da kommt.« Katja nickte in Richtung Eingang und huschte davon.
    Emily drehte sich um. Ihr Herz begann, schneller zu schlagen. Lara kam auf sie zu. Auch das Gespräch mit ihr hatte Emily bisher hinausgeschoben. Sie fürchtete, nicht die richtigen Worte zu finden, wenn sie Lara gegenüberstand. Obwohl sie ihr viel zu sagen hatte. Besonders, wie leid es ihr tat, dass Lara in Nadines Schusslinie geraten war. Noch schwieriger würde es bei den Dingen werden, von denen sie nicht wusste, wie viel sie darüber preisgeben sollte. Wie zum Beispiel über das Gefühlschaos, das in ihr herrschte. Und welches sehr viel mit Lara zu tun hatte.
    Euch steht doch jetzt nichts mehr im Weg, sagte die eine Stimme in Emily. Die andere warnte: Du denkst, Lara kann über deine Narben hinwegsehen? Am Anfang sicher. Aber was wird später? Keiner der Ärzte wollte sich bisher festlegen, wie viel Prozent des fünf Zentimeter langen Narbengewebes durch die Wundbehandlung wieder geheilt werden könnte. Nur eines stand fest: Hundert Prozent würden es nicht werden.
    Emily wusste selbst nicht, was sie mehr fürchtete. Dass Lara sie wegen ihrer Narbe verlassen könnte oder dass sie gerade wegen dieser bei ihr bleiben würde. Weil Lara unter den gegebenen Umständen ihre Worte nicht zurücknehmen wollte. Der Gedanke an diese zweite Möglichkeit setzte Emily fast schlimmer zu als die Angst vor dem Ende. Ein solches würde zwar wehtun, aber es wäre ein Ende vor dem Anfang. Noch gab es keine gemeinsame Zeit, auf die sie wehmütig zurückblicken würde.
    Lara, die Emily längst erspäht hatte, war mittlerweile auf sie zugekommen. »Hallo«, begrüßte sie sie.
    »Hallo«, erwiderte Emily mit trockenem Hals. Sie versuchte, das Kratzen wegzuräuspern, schluckte.
    Lara lächelte. »Ich hatte gehofft, du meldest dich bei mir ... Tamm hat mich angerufen. Er sagte, es seien neue Spuren gefunden worden und dass sie mich entlasten.«
    »Ja. Die Spuren fanden sich auf Nadines Kleidung. Sie hat das Feuer

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