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Ich wuensch mir dich

Ich wuensch mir dich

Titel: Ich wuensch mir dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Danke. In einem der Pokale auf dem Regal war Geld. Ich habe mir zwanzig Euro fürs Taxi geliehen. Bringe sie zurück. Gruß Lara.«
    Emily starrte auf den Notizblock. Nicht wegen der zwanzig Euro, die Lara einfach eingesteckt hatte. Nein. Da stand wirklich »fürs Taxi geliehen«. Emily schüttelte den Kopf. Ganz klar. Etwas stimmte nicht mit der Frau. Ob sich das Rätsel löste, wenn Lara die zwanzig Euro zurückbrachte? Falls sie sie zurückbrachte.
    Emily hob den Blick zu den alten Sportpokalen. Lara musste sie heruntergenommen und sich angesehen haben. Emily griff nach einem davon, befühlte ihn versonnen mit den Händen. Normalerweise interessierte sich niemand für die Relikte aus ihrer Eisschnelllaufzeit, die durch einen komplizierten Splitterbruch des rechten Oberschenkels ein jähes Ende fand, als sie dreiundzwanzig war. Sie war immer noch stolz auf ihre Prunkstücke, aber Nadine fand sie hässlich. Deshalb hatte Emily sie aus dem Schlafzimmer, wo sie früher auf einem Regal standen, hierher in die Werkstatt geschafft. Und benutzte einen davon als Notkasse.
    »Komm Isak, gehen wir frühstücken«, rief sie ihrem Hund zu, schloss die Werkstatt ab und ging wieder zum Haus.
    Nadine saß schon am Frühstückstisch, köpfte ihr Fünfeinhalbminuten-Ei. In der Mitte flüssig, außen fest, so musste es sein. Sonst gab es ein langes Gesicht. »Und?«, empfing sie Emily.
    »Nichts. Sie ist schon weg.«
    »Oh.« Überraschung huschte über Nadines Gesicht. »Na, umso besser«, kommentierte sie dann. Ein prüfender Blick unter die abgeschlagene Eikappe, ein zufriedenes Lächeln. »Das Ei ist perfekt, Schatz.«
    Emily, sonst für ein solches Lob von Nadine immer dankbar, nickte nur abwesend. »Ich würde zu gerne wissen, was sie gerade macht.«
    »Na, sich irgendwo was Hochprozentiges besorgen, was sonst?«, meinte Nadine kauend. »Ich möchte mal wissen, woher diese Leute immer das Geld für Schnaps haben.«
    Emily biss sich auf die Lippen. Zwanzig Euro hatte Lara dafür heute auf alle Fälle von ihr. Aber warum nahm Lara nur zwanzig? In dem Pokal lag noch mehr, etwa hundert Euro. Und genau deshalb glaubte Emily nicht, dass Lara das Geld in Schnaps umsetzen würde. Dann brauchte sie es doch eher als Taxigeld. Auch wenn das gar keinen Sinn machte.
    »Bete darum, dass sie heute Abend nicht wieder vor der Tür steht«, unkte Nadine jetzt. »Mit einer Horde Kumpels im Schlepptau womöglich. Wenn die erst mal wissen, wo es was zu schnorren gibt.« Sie schüttelte sich bei dem Gedanken. »Schatz, du musst wirklich aufhören, solche Dummheiten zu machen.«
    Emily hörte nur mit einem Ohr zu. ´Die schlimmste Nacht in meinem Leben´ stand auf dem Zettel. Was bedeutete das?
    »Schatz?« Nadines Stimme kletterte einen halben Ton höher.
    »Was?«
    »Versprich es mir!«
    »Was denn?«
    »Sag mal, hörst du mir überhaupt zu?«
    »Ja, natürlich. Entschuldige, ich war nur gerade etwas in Gedanken.«
    Nadine schüttelte unzufrieden mit dem Kopf.
     
    ***
     
    »Sie haben Glück, dass ich heute so einen guten Tag habe.«
    Lara rollte mit den Augen. »Ja, ich werde vom Glück geradezu verfolgt.« Es hatte ewig gedauert, bis ein Taxi anhielt und sie mitnahm. Sie saß auf der Rückbank, in diesen - das war ihr früher nie aufgefallen - herrlich bequemen Polstern und starrte aus dem Fenster.
    Was für ein Albtraum!
    Lara seufzte müde. Sie fühlte sich schmutzig, hungrig und total zerschlagen. Mit einem Wort, katastrophal. Und wer war schuld daran? Achim mit seiner blöden Wette. Dem würde sie es noch heimzahlen.
    »Kastanienallee 15. Da sind Sie sich sicher?«, fragte der Taxichauffeur zweifelnd.
    »Sie haben doch das Geld bekommen. Das Ziel kann Ihnen ja wohl egal sein.«
    Schulterzuckend legte der Mann den ersten Gang ein. »Ich dachte nur, Sie haben sicher nichts zu verschwenden.«
    Die Fahrt dauerte nur wenige Minuten. Als das Taxi in ihre Straße einbog, fiel Lara sofort der Chrysler vor ihrem Haus ins Auge. Achim! Er stand tatsächlich hier und überwachte, wann sie heimkam.
    »Halten Sie bitte an«, bat Lara den Taxifahrer.
    Der Mann nahm die rechte Hand vom Lenkrad und deutete mit dem Finger durch die Scheibe. »Die Fünfzehn ist weiter vorne.«
    »Ich weiß! Bitte halten Sie.«
    Der Fahrer tat es.
    »Wie spät ist es?«, fragte Lara ihn.
    »Viertel nach acht.«
    »Mist.« Um neun, lautete die Wette. Und Achim würde darauf bestehen. »Können Sie eine dreiviertel Stunde hier warten?«
    »Kann ich schon, aber … Zeit ist

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