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Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Titel: Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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als wollte er sie ihnen geben.
    »Danke, vielen herzlichen Dank«, hörte sie Creedmores verstärkte Stimme. »Die nächste Nummer hab ich selbst geschrieben, und sie kommt demnächst als unsere erste Single raus, Buell Creedmore and his Lower Companions, und sie heißt ›Just When You Think You’ve Got It Dicked‹.«
    Oder jedenfalls glaubte sie, dass er das gesagt hatte, aber dann setzte lautstark die Band ein, der Gitarrist würgte eine große, glänzende, alte rote E-Gitarre und entrang ihr stählerne, schlangenartige Akkorde, und sie konnte kein Wort vom Text mehr verstehen. Aber sie musste zugeben, es klang, als könnte Creedmore wirklich singen.

    Es herrschte ein solches Gedränge, dass es schwer war, weiterhin nach Carson Ausschau zu halten, aber andererseits war es auch nicht allzu wahrscheinlich, dass er sie sah.
    Sie drängte sich weiter durch, so gut sie konnte, und versuchte, Tessa zu finden.

45 SPONTANE AKTION
    Rydell hatte damals an der Akademie einen Observationskurs absolviert, und am meisten Spaß hatte es ihm gebracht, wenn sie rausgingen und Leute beschatteten.
    Das machte man nie allein, sondern mit mindestens einem Partner, und je mehr Partner man hatte, desto besser. Man lernte, wie man sich ablöste, so dass ein anderer die Rolle des Beschatters übernahm, und wie man sich unbemerkt vor die Zielperson setzte und sich so für die nächste Ablösung bereithielt. Auf diese Weise hatte die ZP nie zu lange denselben Verfolger hinter sich. Es hatte eindeutig etwas von einer Kunst, und wenn man es richtig draufhatte, war es wie ein Tanz.
    In seiner äußerst kurzen Laufbahn als Polizeibeamter hatte er allerdings nicht die Chance bekommen, sein Wissen in die Praxis umzusetzen, ebenso wenig wie später, in seiner Zeit bei IntenSecure, aber er glaubte, dass er ziemlich gut gewesen war, und es hatte ihm eine Vorstellung davon vermittelt, wie es war, wenn man beschattet wurde, besonders von Leuten, die ihr Handwerk verstanden.
    Darüber dachte er nun nach, als er den Matchbeutel mit Rei Toeis Projektor schulterte und sich bereitmachte, diesen jämmerlichen Tatort zu verlassen. Falls Laney gewollt hatte, dass er irgendjemandes Aufmerksamkeit erregte, indem er hier rumstand, nun, er hatte hier rumgestanden. Aber vielleicht beschlich ihn auch deshalb jetzt das Gefühl, beobachtet zu werden, dachte er, weil Laney ihm erklärt hatte, er würde garantiert bemerkt werden, wenn er hierherkäme.

    Womöglich bloß die Nerven. Aber eigentlich war er nicht nervös, sondern nur müde. Die ganze Nacht hindurch war er mit Creedmore die Küste entlanggefahren, und heute hatte er nur eine einzige kurze Ruhepause gehabt, nämlich als er Rei Toei zugehört hatte und dabei eingeschlafen war. Im Moment wollte er am liebsten in sein Zimmer zurück, den Projektor checken, um zu sehen, ob sie wieder da war, und dann ab ins Bett.
    Aber da war es, dieses Kribbeln im Nacken. Er drehte sich um und schaute zurück, aber dort war niemand, nur der Ort, wo das Kil’Z auf getrocknetes Blut gesprüht worden war.
    Ein Mann ging Richtung Oakland und Rydells Pension an ihm vorbei.
    Junger Bursche mit dunklen Haaren, militärische Frisur mit ausrasierten Schläfen, lange schwarze Jacke, schwarzer Schal hoch bis zum Kinn. Schien Rydell nicht zu sehen, ging einfach weiter, Hände in den Taschen. Rydell schloss sich ihm im Abstand von ungefähr vier, fünf Metern an.
    Er versuchte sich vorzustellen, wie es hier früher ausgesehen hatte, als das noch eine reguläre Brücke gewesen war.
    Millionen von Autos waren hier durchgefahren, genau dort, wo er jetzt ging. Damals war alles offen gewesen, nur Träger, Geländer und Fahrbahn; jetzt war es ein Tunnel, alles zusammengeflickt aus Schrott, gebrauchtem Holz und Plastik, was sich eben so fand, auf jede erdenkliche Weise zusammengehauen, wie es aussah, Hauptsache, es stürzte nicht gleich wieder ein, und irgendwie stürzte es auch nicht wieder ein, trotz der Winde, die hier bestimmt durchfegten. In Louisiana war er mal in einem Bayou gewesen, und rein von der Optik her erinnerte ihn das hier daran: Überall hing irgendwelches Zeug, Schläuche, Kabel, Sachen, deren Funktion er nicht erkennen konnte, und in
gewissem Sinn war es wie spanisches Moos, irgendwie weichgezeichnet. Und das Licht war jetzt trübe, wie unter Wasser, nur diese Bündel irgendwo beschaffter Neonröhren alle paar Meter. Einige waren kaputt, andere flackerten.
    Er ging um eine Pfütze herum. Ein Händler hatte dort ungefähr

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