If you leave – Niemals getrennt
Job. Du musst ihm das Gefühl geben, willkommen zu sein.«
Ich schaue sie finster an. »Ich geh nicht da rüber und flirte mit ihm. Das wird nicht passieren.«
»Ich habe nicht gesagt
flirten
«, erwidert Mila unschuldig, »ich sagte
reden
. Allerdings hatte er schon immer etwas für dich übrig. Und du brauchst wirklich ein Gesellschaftsleben.«
Ich überlege gerade, ob ich ihr mit einer Gabel das Auge ausstechen soll, als Ethan aufschaut und mich bemerkt. Er winkt mir aufgeregt zu.
»Verdammt«, brumme ich, während Mila triumphierend grinst, »ich bin in einer Minute wieder da, um mit dir abzurechnen.«
Ich kann sie lachen hören, während ich hinüber zu Ethan gehe.
»Madison«, begrüßt Ethan mich lächelnd und erinnert mich damit daran, wie umwerfend sein Lächeln ist, »ich hatte gehofft, dass du hier bist.«
»Ich bin immer hier«, erkläre ich trocken. »Ich glaube, ich lebe schon praktisch hier. Bist du jetzt endgültig wieder hier? Ich dachte, ich hätte mal gehört, dass du zurückkommst, in die Station für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in der Klinik.«
Er lächelt wieder, und ich frage mich einen Moment lang, warum ich keine Reaktion darauf verspüre. Liegt es daran, dass ich ihn schon so lange kenne?
»Ja, dort bin ich jetzt. Falls du jemals von Dr. Hall zu mir wechseln willst, bin ich mir sicher, dass ich deine jährlichen Untersuchungen sehr viel erfreulicher für dich gestalten kann.« Er wackelt mit den Augenbrauen, auf diese alberne Art, an die ich mich noch erinnere, und für eine Minute wirkt er wieder wie der Junge, den ich in der Highschool kannte.
Ich verdrehe die Augen.
»O ja, das ist genau das, was ich will. Der Typ, der im Kindergarten seine Schokoladenmilch über mich erbrochen hat, macht meinen Pap-Abstrich. Außerdem, du bist doch noch gar kein richtiger Arzt, oder? Und ich bin schon seit Jahren bei Dr. Hall. Also … dazu wird es nicht kommen. Deine Hände werden nicht bis hierher gelangen.« Damit mache ich eine Geste in Richtung meiner unteren Körperhälfte, und er schüttelt den Kopf. »Aber es ist schön, dich zu sehen. Ist schon eine Ewigkeit her.«
»Ich
bin
ein richtiger Arzt. Ich bin niedergelassener Arzt, das zählt, du kleine Göre. Ich kann sogar Medikamente und Cannabis verschreiben. Aber was soll’s. Ist auch schön, dich zu sehen. Du siehst genauso fantastisch aus wie an dem Tag, an dem wir unsere Abschlussfeier an der Highschool hatten.«
Ich grinse auf sein Kompliment hin. »Danke, Ethan. Ich habe mich in letzter Zeit etwas alt gefühlt, daher tut es gut, so was zu hören. Du siehst auch ziemlich gut aus.«
Daraufhin wirft er mir sein charmantestes Lächeln zu. »Wir müssen uns bald mal zusammensetzen und darüber plaudern, was inzwischen so alles passiert ist, Maddy. Ich habe dich vermisst.«
Ich starre ihn an und versuche, ihn so zu sehen, wie ihn jede andere Frau sehen würde.
Er ist groß, mindestens einen Meter siebenundachtzig, blond, blaue Augen. Er sieht aus wie ein Abkömmling eines Wikingers oder so. Na ja, ohne die Muskeln eines Wikingers. Um ehrlich zu sein, würden wir beide zusammen großartige Babys zustande bringen. Aber ich kenne ihn schon seit der Vorschule, was bedeutet, ich kenne sämtliche blödsinnigen Dinge, die er zwischen damals und heute angestellt hat. Ich erinnere mich noch lebhaft daran, wie er in der vierten Klasse als Mutprobe einen Grashüpfer gegessen hat. Arzt oder nicht, seine Zunge kommt nicht in meine Nähe.
Er zwinkert, und ich schüttle den Kopf. Gerade will ich ihm sagen, wie erschreckend es ist, dass Menschen ihre Gesundheit in seine Hände legen, als die Restauranttür aufgeht und einen Spaltbreit Sonnenlicht über den Boden scheinen lässt. Ich folge mit dem Blick dem Licht zu dem Mann, der aus dem Regen hereingekommen ist und gerade sein Handy in die Jackentasche schiebt.
Er sieht auf, und sein Blick begegnet meinem … und das ist doch absolut nicht möglich.
Verdammt absolut nicht möglich.
Mein Herz fängt zu hämmern an.
Denn der Mann – ist Gabriel.
Kapitel 5
Gabriel
D as ist doch jetzt ein verdammter Scherz. Das Universum hat ganz offenbar einen komischen Sinn für Humor. Da war ich gestern Nacht noch heiß auf dieses Mädchen und habe mich heute den ganzen Tag lang gefragt, was wohl mit ihr passiert ist, und jetzt stehe ich ihr Auge in Auge gegenüber? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas passiert?
Verdammt gering.
Und trotzdem steht sie da.
Madison steht neben einem
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