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If You Stay – Fuereinander bestimmt

If You Stay – Fuereinander bestimmt

Titel: If You Stay – Fuereinander bestimmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Cole
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Mensch sein – oder zumindest ein gutes Herz haben. Woher kommt all das? Liegt es daran, dass ich dich zuvor nach deinen Eltern gefragt habe?«
    Ich zucke mit den Schultern. »Möglich. Ich habe seit ihrem Tod einen sonderbaren Traum, der ständig wiederkehrt, und ich glaube, das hier ist immer eines der Dinge gewesen, die mein Unterbewusstsein versucht hat, mir mitzuteilen. Ich habe sehr unter ihrem Tod gelitten, habe sie unglaublich vermisst, ihnen aber auch gleichzeitig ihre Beziehung übelgenommen. Sie haben einander bis zum Wahnsinn geliebt – aber sie waren nicht gut füreinander. Waren nicht in der Lage, miteinander zu kommunizieren.«
    Pax durchbohrt mich mit seinem Blick. »Hat dich dein Vater jemals geschlagen?«
    Ich schüttele den Kopf. »Nein. Ich habe einige Male als Kind den Hintern versohlt bekommen, aber wirklich geschlagen haben mich meine Eltern nie. Sie waren gute Eltern. Sie hatten nur das Problem, dass sie immer in den wunden Stellen des anderen herumgebohrt und ihn bewusst provoziert haben, bis das Ganze dann außer Kontrolle geriet.«
    Pax schüttelt bereits den Kopf.
    »Nichts ist jemals unkontrollierbar«, wendet er ein. »Nicht in einer solchen Situation. Du hast allerdings recht. Deine Eltern hätten sich Hilfe suchen sollen. Es tut mir leid, dass sie es nicht getan haben.«
    Ich schließe die Augen und kuschele mich an ihn.
    »Ich glaube, mein Traum war irgendwie eine Botschaft an mich. Dass alles gut werden wird und ich nur meinem Instinkt vertrauen soll. Und mein Instinkt sagt mir, dass es in Ordnung ist, dass ich mit dir zusammen bin. Du und ich, wir sind nicht meine Eltern, und unsere Beziehung wird nicht so sein wie ihre. Niemand ist perfekt, und du hast Probleme, mit denen du dich befassen musst, aber wir werden das schaffen, Pax.«
    Ich spüre, wie sein Körper erstarrt. Etwas von dem, was ich gesagt habe, hat ihn irritiert.
    »Du glaubst also, dass dein Traum eine Botschaft von deinem Vater gewesen ist, mit der er dir sagen wollte, dass es in Ordnung für dich ist, mit mir zusammen zu sein?«
    Ich zucke erneut mit den Schultern. »Keine Ahnung. Vielleicht.«
    Er schüttelt den Kopf. »Niemals! Nicht, dass ich nicht an so was glauben würde, aber dein Vater würde dir auf gar keinen Fall seinen Segen dazu geben, dich mit mir einzulassen. Nie im Leben! Du hast das geträumt, von dem du gern glauben würdest, dass er es zu dir gesagt hätte. Du versuchst einfach, dir einen Reim auf die Dinge zu machen. Bei dir sind heute Abend alte Erinnerungen wachgerüttelt worden, also ist das ganz normal.«
    Ich weigere mich, mich von ihm beeinflussen zu lassen.
    »Dann müssen wir eben anerkennen, dass wir verschiedener Meinung sind. Aber jetzt lass uns wieder weiterschlafen.«
    Und das tun wir. Pax zieht mich an sich, und ich schlafe in seinen Armen ein.
    Als ich aufwache, schläft er noch. Und er hat seine Arme immer noch eng um mich geschlungen. Ich glaube, wir haben uns gar nicht bewegt. Ich blinzele im Sonnenlicht, das durch das Fenster hereinströmt. Es ist so behaglich hier im Bett, dass ich nicht aufstehen möchte, um die Jalousien zu schließen. Aber wenn ich es nicht tue, werde ich im Leben nicht wieder einschlafen.
    Und ich bin einfach noch nicht bereit, den Tag zu beginnen. Ich will noch etwas länger mit Pax liegen bleiben.
    Ich befreie mich vorsichtig aus seiner Umarmung, krieche aus dem Bett und tappe zum Fenster hinüber. Ich finde die Schnüre, mit denen man die Jalousien schließt, und ziehe daran. Während ich dies tue, blicke ich nach unten auf den Rasen hinter dem Haus und erstarre.
    Eine eisige Kälte breitet sich in Windeseile vom Ende meiner Wirbelsäule bis zu meinem Nacken hinauf aus, während der Schrecken in meinem Brustkorb wie eine Flipperkugel hin und her schießt.
    Dort unten liegt jemand in der Kälte und dem Wind auf dem Rasen. Ich schaue genauer hin, starre auf das bleiche Bein, den spitzen Stöckelschuh und das mattbraune Haar.
    Jill.
    Was, zum Teufel …?
    Jill rührt sich nicht, ihr Körper liegt ausgestreckt in einer unnatürlichen Haltung da. Ihr Gesicht ist von mir abgewandt, Richtung See, aber sie liegt zu still da. Der Wind bläst ihr das Haar ins Gesicht, doch das ist das Einzige, was sich bewegt.
    »Pax!«, kreische ich und renne los, um ihn wachzurütteln. »Wach auf. Wach auf! Jill liegt auf deinem Rasen.«
    Er rappelt sich verschlafen auf, stützt sich auf seine Unterarme und versucht, zumindest so weit einen klaren Kopf zu bekommen, um zu

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