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If you stay – Füreinander bestimmt

If you stay – Füreinander bestimmt

Titel: If you stay – Füreinander bestimmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Cole
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stürzt aus dem Bett, und wir rennen beide nach draußen.
    Pax stürmt auf Jill zu, doch ich muss zugeben, dass ich zögere. Furcht scheint mich unbeweglich verharren zu lassen. Ich weiß nicht genau, was mit ihr los ist, aber es kann nichts Gutes sein.
    Pax kniet sich hin und untersucht sie, schaut aber rasch wieder zu mir und blickt ernst drein.
    Ich muss mich zwingen, zu ihm zu gehen.
    »Kannst du bitte die Polizei anrufen?«, fragt er mich leise. Ich sehe, dass Jills Augen geöffnet sind. Aber sie sind trüb und starr, und ich weiß, dass sie tot ist. Ich weiche einen Schritt zurück, die Hände auf den Mund gepresst, und blankes Entsetzen erfüllt mich. Ich will schreien, tue es aber nicht.
    Da ist Erbrochenes auf ihrem T-Shirt und ihrem Kinn. Irgendwann muss es ihr über den Arm bis auf die Hand hinuntergelaufen sein. Es ist gefroren und hat eine orangestichige Farbe. Ich würge und wende mich ab. Pax steht auf und legt seine Arme um mich.
    »Lass uns die Polizei rufen«, sagt er mit sanfter Stimme. »Sieh nicht noch einmal hin. Das musst du nicht.«
    »Wir können sie doch nicht einfach hier draußen liegen lassen!«, sage ich. »Es ist kalt. Was glaubst du, wie lange sie hier schon liegt? Seit letzter Nacht? Hat sie dir vielleicht von hier gesimst?«
    Ich starre ihn mit irrem Blick an, und er packt mich am Ellenbogen.
    »Mila, sie spürt die Kälte nicht. Wir müssen die Polizei rufen. Und ich habe keine Ahnung, ob sie hier war, als sie mir gesimst hat.«
    Ich spreche nicht aus, was wir beide denken. Wenn er sich doch nur ein Mal bei ihr gemeldet hätte, dann wäre das hier vielleicht nicht passiert. Ich sehe ihm nicht in die Augen, denn ich möchte nicht, dass er meine Gedanken darin liest.
    »Ist sie an einer Überdosis gestorben?«, frage ich leise, als wir uns mit steifen Schritten ins Haus begeben.
    Pax schüttelt den Kopf, als wir die Stufen zur Küche hinaufgehen. »Keine Ahnung. Sieht aber ganz so aus.«
    Er schaut mich an. »Könntest du Kaffee machen, während ich anrufe?«
    Ich nicke und mache mich auf die Suche nach den nötigen Utensilien. Irgendwie fühlt es sich gut an, etwas so Alltägliches zu tun, das Abmessen des Kaffees und das Einfüllen des Wassers in die Maschine ganz automatisch zu erledigen. Der Duft dringt in meine Nase, und ich stehe da und klammere mich mit meinen Händen an den Küchenschrank, als Pax hinter mir auftaucht.
    »Sie sind auf dem Weg. Ich habe gestern Abend vergessen, deine Sachen in den Trockner zu tun, aber ich glaube, ich habe eine Jogginghose, die ich dir leihen kann.«
    Ich nicke und folge ihm nach oben, wo er die Hose heraussucht und sie mir reicht.
    »Sie ist dir natürlich viel zu groß, aber sie hat ein Durchziehband. Alles okay bei dir?«
    Er sieht mich an, und ich setze mich auf das Bett, bin ganz zittrig.
    »Pax, das hättest du sein können. Das hättest du sein können.«
    Ich fühle mich mit einem Mal so kraftlos und weiß nicht, was ich sonst noch sagen soll. Ich kann immer nur an eines denken: Das hätte er sein können. Wenn ich ihn nicht in jener Nacht am Strand gefunden hätte, dann wäre er es gewesen. Jill so zu sehen hat mir das unmissverständlich klargemacht. Und die Erkenntnis trifft mich wie ein Pfahl durchs Herz.
    Pax lässt sich neben mir auf das Bett fallen und zwingt mich, ihn anzusehen.
    »Aber ich war’s nicht. Und ich mache so was nicht mehr, also werde ich es auch niemals sein.«
    Sein Blick ist entschlossen, und ich spüre, wie ich zitterig Luft hole.
    »Du musst es mir versprechen.«
    »Ich verspreche es dir«, sagt er mit fester Stimme. Und ich nicke.
    »Okay.«
    »Okay?« Er zieht eine Augenbraue hoch.
    Ich nicke.
    »Okay.«
    Er beugt sich zu mir herüber und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. Ich verspüre das Bedürfnis, mich gegen seine Brust sinken zu lassen, gebe dem aber nicht nach. Stattdessen ziehe ich die Jogginghose an, und wir kehren ins Wohnzimmer zurück, um auf die Polizei zu warten. Es dauert nicht lange, und sie sind da. Eine Leiche in unserer kleinen Stadt zu finden, das passiert nun einmal nicht jeden Tag.
    Pax beantwortet eine Menge Fragen, und dann stellen sie auch mir einige. Ob ich letzte Nacht mit Pax zusammen gewesen bin. Ob wir Jill schon früher am Abend gesehen haben. Und so weiter und so weiter.
    Wir beantworten all ihre Fragen, und dann erzählt Pax einem von ihnen, dass Jill zwei Kinder hat, er aber weder weiß, wo sie wohnt, noch, wer sich um ihre Kinder kümmert, wenn sie nicht da ist. Diese

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