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Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Titel: Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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alles wissen?« Zurückhaltend erklärte Markby die Geschichte, so gut er konnte.
    »Verstehen Sie«, schloss er, »es ist möglich, dass jemand das Pony absichtlich damit gefüttert hat. Eine Art Vandalismus, genau wie der Abbeizer auf Ihrem schönen neuen Wagen.«
    »Grauenhaft!«, rief Gill Armitage aus.
    »Was für ein kranker Irrer!« Ihr Mann blickte zweifelnd drein.
    »Ich weiß, dass Pferde auf ihren Koppeln angegriffen werden. Es ist ein merkwürdiges Phänomen, doch im Allgemeinen verursachen die Angreifer äußere Verletzungen – häufig in sexuell signifikanter Weise. Gift kommt nur selten vor. Es sei denn, irgendjemand wollte freundlich zu dem Tier sein und wusste nicht, wie gefährlich das Kreuzkraut für Pferde ist. Er hat es ahnungslos damit gefüttert.« Dann schüttelte Armitage den Kopf.
    »Aber nein. Der Täter oder die Täterin hätte es irgendwo an einem anderen Ort pflücken und damit zur Koppel von Olivias Pony gehen müssen, um es zu füttern. Andererseits, wenn es böse Absicht war – wer um alles in der Welt sollte gegen eine alte Frau wie Olivia, die noch dazu so zurückgezogen lebte, so einen tiefen Groll hegen?«
    »Ich kann nicht anders, ich muss immer denken, dass das, was mit dem Pony geschehen ist, zu Olivias Tod geführt hat«, sagte Gill Armitage.
    »Oder zumindest zu dem Unfall. Sie wissen, dass sie die Treppe in ihrem Haus hinuntergestürzt ist, Mr Markby? Es war am gleichen Wochenende, an dem das Pony begraben wurde. Offensichtlich hat sie nur daran denken können und nicht so auf die Stufen geachtet, wie sie es hätte tun sollen.« Sie zögerte verlegen.
    »Jedenfalls ist das meine Theorie.«
    »Waren Sie zufälligerweise bei der Gerichtsverhandlung zur Feststellung der Todesursache von Olivia Smeaton anwesend?«, fragte Markby. Rory Armitage setzte sich mit einem Ruck auf.
    »Hey! Sie wollen doch wohl nicht andeuten, dass es bei diesem Sturz nicht mit rechten Dingen zugegangen ist, oder? Die arme alte Frau ist die Treppe runtergefallen, genau wie Gill es gesagt hat.«
    »Wir waren beide dort«, antwortete Gill Armitage.
    »Die Polizei hatte den Unfall sehr genau untersucht. Es gab keinerlei Anzeichen, dass jemand in Rookery House eingebrochen war. Alle Türen waren abgesperrt, als Janine Catto, Olivias Haushälterin, am Montagmorgen zur Arbeit kam. Sie hat einen eigenen Schlüssel, mit dem sie die Tür aufschloss. Sie fand Olivia am Fuß der Treppe. Sie lag dort, kalt und regungslos. Janine rannte über die Straße zu Tom Burnett, unserem Dorfarzt. Er lebt gegenüber in der alten Pfarrei. Tom schätzte, dass Olivia bereits seit achtundvierzig Stunden tot war. Sie trug die gleichen Sachen wie am Freitag, als das Pferd begraben worden war, und vielleicht hat sich der Unfall schon kurze Zeit, nachdem wir sie verlassen haben, ereignet.« Rory blickte elend drein.
    »Ich fühle mich ganz mies. Einer von uns hätte sich am Wochenende bei ihr melden sollen. Sie anrufen und fragen, wie es ihr geht. Ich hätte es tun sollen.«
    »Mach dir keine Vorwürfe, Rory«, widersprach seine Frau.
    »Tom Burnett hätte ebenso gut zu ihr gehen können. Er ist ihr Arzt, und er wohnt nur ein paar Schritte von ihr entfernt. Du bist nur der Tierarzt, und du hast deine Pflicht mit ihrem Pony erfüllt. Du hattest eine Ruhepause verdient nach der harten Arbeit.«
    »Ich wusste, dass sie ganz außer sich war. Und du weißt, wie sehr Tom mit seiner jungen Familie beschäftigt ist. Nein, ich hätte mich bei ihr melden müssen. Es wäre nur anständig gewesen, und vielleicht hätte es ihr Leben retten können.« Armitage blickte Markby trotzig an. Er schien entschlossen, sich die Schuld zu geben, und er tat dies mit einer Vehemenz, die jedes Argument dagegen sinnlos erscheinen ließ. Markby räumte ein, dass er nicht ganz Unrecht hatte. Armitage hatte gewusst, wie sehr der Tod des Ponys der alten Dame zu schaffen machte, und irgendjemand hätte sich im Verlauf des Wochenendes bei ihr melden sollen. Aber niemand hatte daran gedacht – oder?
    »Ich habe gehört«, sagte Markby, »dass Mrs Smeaton Pantoffeln mit einer losen Sohle getragen hat und dass diese Pantoffeln den Unfall verursacht haben sollen?« Gill Armitage nickte.
    »Die Sohle muss beim Gehen umgeknickt sein. Sie war sowieso nicht mehr sicher auf den Beinen, wie Rory erzählt hat. Ein Teil der Balustrade war gebrochen …« Gill runzelte die Stirn.
    »Es gab keinerlei Verdachtsmomente, keinen Hinweis, dass es sich um etwas anderes als einen

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