Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Titel: Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
Vom Netzwerk:
und schnappte nach Luft.
Scheiße, was war mit der verdammten Karre los?
    Aaron drehte sich zu ihr um und sah sie zerknirscht
an. »Die Batterie ist leer«, erklärte er. »Wir haben die ganze Nacht das Licht
brennen lassen.«
    »Wir?« Blair ließ ihre Tasche fallen und stampfte wütend mit
dem Fuß auf. »Und was jetzt?«, schrie sie.
    »Die Frau von der Bezeption kann uns Starthilfe geben.«
Aaron strich sich die Dreadlocks hinters Ohr. »Also bleib ruhig. Alles ist
cool.«
    »Entschuldige bitte, aber gar nichts ist cool! Ich
müsste schon längst da sein!« Blair schrie, obwohl Aaron direkt vor ihr stand.
    In diesem Moment kam eine blond gefärbte Frau um die
vierzig in einem alten braunen Suburbian angefahren und hielt neben dem Saab.
Sie sprang heraus, ohne den Motor abzustellen.
    »Bringen wir es hinter uns«, sagte sie zu Aaron. »Ich
muss schnell wieder rein, falls jemand anruft.« Sie klappte die Motorhaube
ihres Wagens auf.
    Blair warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Halb elf.
    »Wie weit ist es denn noch bis nach Yale?«
    »Bis zur Uni? Ungefähr fünfundzwanzig Meilen«, antwortete
die Frau. »Mein Sohn studiert auch dort. Er braucht immer so um die zwanzig
Minuten.«
    Blair runzelte die Stirn. Sie hätte nie gedacht, dass
die Söhne von Frauen, die in Motels an der Bezeption arbeiten, in Yale studierten.
    »Und wie lange dauert das mit der Starthilfe?«
    Aaron hielt der Frau das andere Ende des Überbrü- ckungskabels
hin. Er lachte. »Tja, so was kann zwischen fünf Minuten und zwei Stunden
dauern.« Er zwinkerte der Frau zu.
    Blair verschränkte die Arme vor der Brust. »Wir haben
aber keine zwei Stunden Zeit!«
    Aaron setzte sich in den Saab und ließ den Motor an. Er
drückte mehrmals fest aufs Gas, um sicherzustellen, dass der Motor auch lief,
und gab Blair ein Zeichen, sich ins Auto zu setzen.
    »Puh, noch mal Schwein gehabt«, sagte er und zwinkerte
der Motel-Frau wieder zu. Sie stellte den Motor ihres Wagens ab, Aaron
entfernte das Starthilfekabel, knallte die Motorhaube zu und setzte sich dann
wieder neben Blair. Er zog einen Umschlag aus der Jacke und hielt ihn ihr hin.
    Blair riss ihn auf. Eine grausam kitschige Glückwunschkarte
mit dem Bild eines kleinen Mädchens. »Für mein Schwesterlein«, stand darunter.
»Viel Glück an diesem ganz besonderen Tag«.
    »Können wir?«, fragte Aaron.
    Blair klappte die Karte zu. »Fahr bitte einfach los«,
ordnete sie an. Sie berührte den Pickel auf ihrer Stirn. Er schien mit jeder
Minute größer zu werden.
    Worin besteht Ihre größte
Stärke?
    Ich gebe nie auf.
    Und Ihre größte Schwäche?
    Ich bin manchmal etwas ungeduldig. Aber nur ein ganz
kleines bisschen.
    Hm. Ja, klar.

 
    j beschließt, nett zu
sein
     
    »Wieso gehst du nicht raus und joggst eine Runde?«,
schlug Rufus Humphrey seiner Tochter am Samstagmorgen vor. Er kratzte sich die
grauen, stahlwolligen Brusthaare, die büschelweise über den Rand seines
gelblich verfärbten Unterhemds hinauswucherten. »Deine Mutter war auch eine begeisterte
Joggerin.«
    Jenny zog eine Grimasse. »Ja, aber nur mit ihrem
persönlichen Fitnesstrainer. Mit dem sie ein Verhältnis hatte. Schon
vergessen?«
    Ihr Vater zuckte mit den Achseln. »Ich meinte ja nur.
Weil du so gelangweilt aussiehst«, sagte er. »Oder hast du Lust, mit mir ins
Kino zu gehen?«
    »Nein«, sagte Jenny. Sie schlürfte ihren Tee. »Lieber
bleib ich hier und schau fern.«
    »Auch gut«, sagte ihr Vater. »Aber bitte was
pädagogisch Wertvolles - >Sesamstraße< oder so.« Er zog Jenny eins mit
der zusammengerollten Times über den Kopf
und schlurfte dann damit aufs Klo.
    Jenny blieb am Küchentisch sitzen und starrte in ihren
Becher. Marx, der fettleibige Kater der Humphreys, sprang mit einem schweren
Satz auf den Tisch und schnupperte an ihrem Ohr.
    »Ich langweile mich«, sagte Jenny. »Du dich auch?«
    Marx setzte sich hin und leckte sich den enormen
Bauch. Dann sprang er vom Tisch und ging zu seinem Futternapf.
    Im Zweifelsfall ist essen immer eine gute Alternative.
    Jenny stand auf, öffnete den Kühlschrank und starrte
nachdenklich hinein: Schweizer Käse. Eine Grapefruit. Saure Milch. Eine
Packung Cornflakes, die im Kühlschrank stand, damit die Kakerlaken nicht
drankamen. Ein einsames Hefebrötchen.
    Das Telefon klingelte.
    Jenny rührte sich nicht. Es war sowieso nicht für sie.
Nate, Dan, Serena - alle waren weg.
    Es klingelte und klingelte.
    »Verdammt noch mal, Jenny!«, brüllte ihr Vater vom
Klo.
    Jenny knallte die

Weitere Kostenlose Bücher