Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt
Saison serviert wurde. »Cyrus, Tyler
und ich haben uns Gedanken über die Namensfrage gemacht.«
»Was ist damit?«, fragte
Blair. Sie piekste mit der Gabel misstrauisch in die Quenelle. »Sag mal, was
ist das eigentlich?«
»Weißt du nicht mehr?«, fragte
ihre Mutter. »Die haben wir doch zusammen ausgesucht.«
Blair probierte einen
Mikrobissen. »Schmeckt nach Katzenfutter.« Sie schob den Teller weit von sich
und griff nach ihrem Champagnerglas.
»Tyler«, fuhr ihre Mutter
fort, »hat sich entschlossen, den Nachnamen Rose anzunehmen. Ich sowieso. Jetzt
musst du dich noch entscheiden.«
Blair kickte gereizt mit den
Hacken gegen ihre Stuhlbeine. Musste ihre Mutter immer wieder mit diesem Thema
anfangen? »Du änderst deinen?«, fragte sie ihren Bruder ungläubig.
Tyler nickte. »Ja. Tyler Rose
klingt doch cool, oder? So nach DJ.«
»Absolut«, stimmte Aaron ihm
zu und sagte mit öltriefen- der Stimme: »Und wer legt heute die fetten Beats
für euch auf den Teller? Euer Mann heißt Tyler Rose. Live aus der 72. Straße.«
»So ein Quatsch«, murmelte
Blair. Als wäre ihr zweiter Vorname nicht schon lahm genug, versuchten die,
ihr jetzt einen noch nichtssagenderen Nachnamen anzuhängen. Blair Cornelia Rose. Aber das konnten sie sich
abschminken. »Ich hab's doch schon tausendmal gesagt, ich ändere meinen Namen
nicht.«
Ihre Mutter guckte enttäuscht.
»Ach, Blair. Ich fände es so schön, wenn wir alle denselben Namen hätten. Wie
eine echte Familie.«
»Vergiss es«, sagte Blair
stur.
Cyrus lächelte gutmütig. »Du
würdest mir und deiner Mutter aber eine große Freude machen, wenn du zumindest
noch mal darüber nachdenken würdest.«
Blair presste die Lippen
zusammen, um nicht laut aufzuschreien. Was war an »Nein« so schwer zu
verstehen? Sie drehte sich nach Nate um, aber dessen Platz war... leer.
Warum? Warum lief in ihrem Leben
nur alles so scheiße??
Die Quenelle in ihrem Magen
vermischte sich sprudelnd mit den Champagnermengen, die sie schon getrunken
hatte, und drängte nach oben, »'tschuldigung.« Blair presste sich die Hand vor
den Mund und floh vom Tisch.
Erik war
währenddessen damit beschäftigt, aus der Quenelle Food-Art herzustellen.
Nachdem sie sich als nicht essbar entpuppt und die Band noch nicht angefangen
hatte zu spielen, hatte er sich Nates Teller genommen und seine, Nates und
Serenas in Fischchenform ausgestochene Fischpate zu einem Turm übereinander
gelegt, den er mit Hilfe zweier hindurchgesteckter Strohhalme statisch
absicherte.
Er ging sehr professionell
vor, schließlich studierte er Architektur.
Dan mochte die Quenelle. Er aß
sie sehr langsam und sammelte Mut für das, was er vorhatte.
»Serena?« Er legte seine Hand
neben ihren Teller, um ihre Aufmerksamkeit zu wecken.
»Was denn?« Sie wandte den
Kopf.
»Achtet gar nicht auf mich«,
sagte Erik, der den Quenelleturm an der Basis mit Butterkügelchen verstärkte.
»Ich konzentriere mich ganz auf mein Bauprojekt.«
»Also?« Serena strich sich die
Haare hinter die Ohren und beugte sich gespannt zu Dan vor.
Dan blickte in ihre meerblauen
Augen und versuchte zu finden, wonach er suchte. Etwas, das ihm sagte, dass
seine Zweifel unbegründet waren. Dass sie ihn liebte, wie er sie liebte. Er sah
nichts als Meerwasserbläue.
»Ich wollte nur sagen, dass
ich dir nicht... also, ich wollte nicht... als ich dir das Gedicht geschickt
hab, da...« Dan hatte keine Ahnung, was er überhaupt auszudrücken versuchte. Es
klang wie eine Entschuldigung, dabei gab es nichts, was er bedauerte. Außer
einem: dass Serenas Augen, wenn sie ihn ansah, nur blau waren und weiter
nichts.
»Ach, mach dir darüber mal
keinen Kopf.« Serena winkte ab. Sie trank einen Schluck Champagner und zupfte
am Saum der Tischdecke herum. »Es ist vielleicht ein bisschen sehr pathetisch,
aber das ist ja nicht schlimm.«
Ein bisschen sehr pathetisch?,
dachte Dan. Was sollte das denn heißen?
In diesem Moment legte die
Jazzband los.
»Hey, mein Song!«, rief
Serena. Es war »Cheek to Cheek«. Serena stand auf schnulzige
Lieder.
»Ladies and Gentlemen - das
Brautpaar!«, rief der Sänger. Cyrus und Eleanor standen auf, wirbelten auf die
Tanzfläche und winkten ihren Gästen, es ihnen gleichzutun.
Chuck schnappte sich Isabel
und Kati und stürmte mit beiden Mädchen aufs Parkett, seine Finger glitten in
Sekundenschnelle von ihren Rücken zu ihren Pobacken hinunter.
»Tanzen wir?« Serena stand auf
und streckte Dan die Hand hin.
Dan sah mit waidwundem
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