Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt
im eleganten rahmen des st. claire hotels auf der 65. stra ß e
statt, unter anderem wird eine quenelle serviert, ein gericht, bei dem es sich
um eine art fischmousse handelt, von der einem vermutlich spei ü bel wird, wenn man sie mit zu viel Champagner mischt,
das brautpaar wird die flitterwochen auf einer yacht in der karibik verbringen,
und zwar ganze vier wochen lang, w ä hrend sich die kinder in dieser zeit zu hause selbst ü berlassen bleiben.
oha, das sind ja
interessante neuigkeiten!
die frisch verm ä hlte wie auch ihr s ö hn
tyler wollen den namen des br ä utigams
annehmen, die tochter blair ist noch unentschieden, » nur ü ber
meine leiche « , lautete ihr kom- mentar, als sie zuletzt darauf
angesprochen wurde. die vorangegangenen ehen des paares
endeten jeweils in skandaltr ä chtigen Scheidungen, sie haben
sich trotzdem wieder getraut - hoch sollen sie leben.
so, und jetzt zur ü ck zur party!
ihr wisst genau, dass ihr mich
liebt
gossip girl
girls just wanna have fun
»Hoffentlich wartet er in der
Hotelhalle.« Jenny bibberte vor Aufregung.
»Keine Panik«, beruhigte
Vanessa sie. »Wir finden ihn schon.«
Sie schoben sich durch die
Drehtüren des St. Ciaire Hotels und sahen sich in der luxuriösen Lobby um.
Beide trugen die schwarzen Cocktailkleider aus den Sixties, die sie sich für je
zehn Dollar bei Domsey s in Williamsburg gekauft hatten. Jennys Kleid war mit
Jettperlen besetzt und über Vanessas Rock spazierte eine Katze aus schwarzem
Samt. Außerdem hatte Vanessa schwarze Netzstrümpfe an, was für sie eine absolute
Premiere war.
Die beiden sahen extrem retro
und extrem niedlich aus.
»Da ist er!«, quietschte Jenny
und steuerte schnurstracks auf Nate zu, der mit seinem Champagnerglas etwas
hölzern in einem Sessel in der Ecke rumsaß.
»Gut«, sagte Vanessa, die sich
plötzlich ziemlich überflüssig vorkam und sich fragte, womit sie sich die Zeit
vertreiben sollte, während sich Jenny und ihr Schnösel befummelten. »Ich treff
euch dann an der Bar.«
Natürlich hätte sie es empört
von sich gewiesen, wenn man ihr eigennützige Motive unterstellt hätte. Sie war
lediglich zur moralischen Unterstützung von Jenny mitgekommen. Aber vielleicht
wanderte Dan auf dem Weg zur Toilette ja zufällig mal vorbei und sah sie. Dann
hätte sie sich wenigstens nicht vollkommen umsonst in dieses Kleid gezwängt.
»Hey, Jennifer.« Nate küsste
Jenny auf die Wange und griff nach ihrer Hand.
»Hallo.« Jennys leuchtende
Augen saugten Nate mit seinem welligen honigbraunen Haar, den grünen Augen,
den glänzenden schwarzen Schuhen und seinem frisch gebügelten schwarzen
Smoking förmlich auf.
»Du siehst... echt supergut
aus.«
Nate lächelte. »Danke. Du aber
auch.«
»Und... was machen wir
jetzt?«, fragte sie.
»Setzen wir uns doch einfach
irgendwohin.«
»Okay«, sagte Jenny. Nate
führte sie zu einer kleinen Couch in einer stillen Ecke der Hotelbar.
»Meinst du, man kriegt hier
auch ganz normales Mineralwasser?« Jenny setzte sich, schlug die Beine
übereinander und gleich wieder auseinander, weil sie so nervös war. »Mir ist
irgendwie ein bisschen komisch.«
»Klar.« Der Ober kam und Nate
bestellte. »Zwei Mineralwasser, bitte.«
Wow, jetzt entsagte er sogar
dem Alkohol!
Er griff mit beiden Händen
nach Jennys Hand und hielt sie auf seinem Schoß fest. Jenny kicherte. Es war so
merkwürdig, mit Nate in einer Hotelbar zu sitzen statt im Park oder bei ihm zu
Hause. Sie fühlte sich beobachtet.
»Du brauchst nicht nervös zu
sein«, sagte Nate leise. Er hob ihre kleine Hand und küsste sie zärtlich.
»Ich versuch's ja.« Jenny
schloss die Augen, holte tief Luft und schmiegte den Kopf an Nates Schulter.
Bei Nate fiel es ihr leicht, sich zu entspannen. Mit ihm zusammen fühlte sie
sich sicher. Sie machte die Augen wieder auf und sah, dass er auf sie
herablächelte. Seine Augen waren sehr grün.
»Ich glaube, dass ich wegen
dir noch eine ganze Menge Schwierigkeiten bekomme«, sagte er, als würde er sich
darauf freuen.
Jenny runzelte die Stirn.
»Wieso?«
»Weiß ich auch nicht«, sagte Nate. Er wollte Jenny nicht sagen, dass
seine Freundin Blair nebenan saß - aller Wahrscheinlichkeit nach bewaffnet und
gefährlich. »Bloß so ein Gefühl.«
Jenny drückte seine Hand.
»Hey«, sagte sie. »Wir machen ja nichts Verbotenes.«
»Ach übrigens, Blair«, sagte
Mrs Waldorf, nachdem Cyrus seine Rede beendet hatte und die Quenelle an
biologisch angebauten Blattsalaten der
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