Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt
bekannte
Neuntklässlerin aus der Constance-Billard-Schule zu küssen.
Der Soundtrack in ihrem Kopf
steigerte sich zum dröhnenden Crescendo und brach dann abrupt ab. Die Hauptdarstellerin
zitterte, ihre Augen weiteten sich.
Blair war, als hätte ihr
jemand in den Bauch geschossen. Nate sali gelöst und glücklich aus. Er und
dieses Mädchen - wie hieß sie noch mal? Ginny? Judy? - streichelten sich,
strahlten sich an und tuschelten miteinander. Sie sahen verliebt aus.
Hey, so stand das nicht im
Drehbuch.
Und während Blair die beiden
noch mit einer Mischung aus Grauen und Faszination anstarrte, brach plötzlich
eine Erkenntnis über sie herein, die noch weit schmerzlicher war als die, von
Yale womöglich abgelehnt zu werden.
Die größte Ernüchterung ihres
Lebens.
Nate war nicht der
Hauptdarsteller ihres Films. Er würde sie nicht auf seinen starken Armen tragen
und für alle Zeiten lieben. Er spielte bloß eine Nebenrolle, war irgendein
Versager, der lange vor dem letzten Akt von der Leinwand verschwand.
Und wenn das so war, dann
wollte Blair ihn nicht.
Sie sah kaum etwas durch den Tränenschleier, als sie
sich erneut auf den Weg zum Klo machte. Sie brauchte jetzt dringend eine
Zigarette, und sie wollte sie irgendwo rauchen, wo es warm war und wo sie ihre
Ruhe hatte.
»Nimm deine elenden
Wichsgriffel weg!« Dan wedelte Nate drohend mit seiner brennenden Camel vor der
Nase herum.
»Dan?« Jenny setzte sich auf.
»Was soll das? Das ist schon okay.«
»Nichts ist okay.« Dan sah seine
kleine Schwester mitleidig an. »Du hast doch keine Ahnung.«
Nate klopfte Jenny beruhigend
auf den Schenkel und stand auf. Er legte Dan eine Hand auf die Schulter. »Alles
okay, Mann. Wir kennen uns doch.«
Dan schüttelte den Kopf.
Tränen liefen ihm übers Gesicht. »Fass mich nicht an!«
»Hey, was ist denn?« Jenny
sprang auch auf. »Sag mal, bist du betrunken?«
»Komm!« Dan packte sie am Arm.
»Wir gehen nach Hause.«
Jenny entwand sich seinem
Griff. »Aua! Lass mich los!«
»Hey, Mann«, sagte Nate. »Mach du besser die Fliege. Ich sorg
schon dafür, dass Jenny sicher nach Hause kommt.«
»Klar, glaub ich dir sofort«,
rief Dan verächtlich. Er wollte wieder nach Jennys Arm greifen.
»Yo, Danny-Baby«, kam
plötzlich die ruhige, ironische Stimme eines Mädchens von der Bar. »Warum setzt
du dich nicht in eine Ecke und schreibst ein Gedicht? Ich glaub, du musst dich
ganz dringend ein bisschen abreagieren.«
Dan, Jenny und Nate fuhren
herum. Es war Vanessa, die in ihrem schwarzen Kätzchenkleid auf einem Barhocker
saß. Ihr Mund war dunkelrot geschminkt. Ihre braunen Augen lachten. Ihr Kopf
war rasiert. Ihre Haut schien zu schimmern, so blass war sie. Sie sah umwerfend
aus.
Fand jedenfalls Dan.
Das Erstaunlichste waren ihre
Augen. Wieso waren sie ihm bisher bloß nie aufgefallen? Sie waren nicht einfach
nur braun, so wie Serenas einfach nur blau waren. Sie sprachen zu ihm. Und was
sie ihm sagten, gefiel ihm.
»Hey«, sagte Vanessa und
meinte damit nur Dan.
»Hey«, antwortete Dan. »Wieso
bist du denn hier?«
Vanessa rutschte vom Hocker und
schlenderte auf ihn zu. Sie legte ihm einen Arm um den Hals und gab ihm einen
Kuss auf die Wange. »Um dich auf einen Drink einzuladen«, sagte sie. »Komm
mit.«
alles fast wie gehabt: b auf dem klo. s aber
auch
Auf »Cheek to Cheek« folgte
»Putting on the Ritz« und Serena und Erik legten in einer Ecke der Tanzfläche
kichernd eine filmreife Ginger-Rogers-und-Fred-Astaire-Tanzshow hin. Serena
ließ sich herumwirbeln und versuchte, nichts als Spaß zu haben und die Party zu
genießen, musste aber immer wieder an den verletzten Blick in Dans Augen
denken.
Dann kam Chuck.
»Du erlaubst doch?« Er legte
Serena die Hand mit dem Protz-Siegelring um die Taille und drängte Erik per
Hüftschwung beiseite.
Serena hätte sich keinen
besseren Vorwand wünschen können, um die Tanzfläche zu verlassen. »Vergiss
es«, sagte sie.
Sie ging zum Tisch zurück und
griff nach ihrer Handtasche. Vielleicht hatte sich Dan ja in die Bar gesetzt,
dann konnte sie eine mit ihm rauchen und versuchen, die Sache zu klären.
Als sie zur Bar kam, musste
sie allerdings feststellen, dass Dan anscheinend bereits einiges geklärt
hatte... mit Vanessa. Sie hatte den Arm um ihn gelegt und sah trotz ihres kahl
geschorenen Kopfs und der fetten Doc Martens viel weicher und netter aus, als
Serena sie je erlebt hatte. Das lag daran, dass Vanessa Dan ansah und Dan
sie... und dass die beiden
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