Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
Vom Netzwerk:
vielen Städten das Haupt zu Boden geschmettert
    Und noch schmettern es wird; denn sein ist siegende Allmacht.
    Schande ja deucht es und Hohn noch spätem Geschlecht zu vernehmen,
    Daß so umsonst ein solches, so großes Volk der Achaier
    Niemals frommenden Streit rastlos fortstreitet und kämpfet
    Gegen mindere Feind’, und noch kein Ende zu sehn ist.
    Denn wofern wir wünschten, Achaier zugleich und Troer,
    Treuen Bund uns schwörend, die Zahl zu wissen von beiden,
    Erst zu erlesen die Troer, so viel dort eigenen Herdes,
    Wir dann ordneten uns je zehn und zehn, wir Achaier,
    Einen Mann der Troer für jegliche wählend zum Schenken;
    Viele der Zehenten wohl entbehreten, mein ich, des Schenken.
    So weit deucht mir größer die Zahl der edlen Achaier,
    Als dort wohnen der Troer in Ilios. Aber Genossen
    Sind aus vielen der Städt’, auch lanzenschwingende Männer,
    Deren Macht mir verwehrt und nicht, wie ich wollte, gestattet,
    Ilios auszutilgen, die Stadt voll prangender Häuser.
    Sind doch bereits neun Jahre des großen Zeus uns vergangen,
    Und schon stockt den Schiffen das Holz und die Seile vermodern;
    Unsere Weiber indes und noch unmündigen Kinder
    Sitzen daheim und schmachten nach uns: wir aber umsonst hier
    Endigen nimmer das Werk, um dessenthalb wir gekommen.
    Aber wohlan, wie ich rede das Wort, so gehorchet mir alle:
    Laßt uns fliehn in den Schiffen zum lieben Lande der Väter!
    Nie erobern wir doch die weitdurchwanderte Troja!
    Jener sprach’s; und allen das Herz im Busen bewegt’ er
    Ringsumher in der Menge, die nicht anhörten den Ratschluß.
    Rege nun ward die Versammlung, wie schwellende Wogen des Meeres
    Auf der ikarischen Flut, wann hoch sie der Ost- und der Südwind
    Aufstürmt, schnell dem Gewölke des Donnerers Zeus sich entstürzend.
    Wie wenn brausend der West unermeßliche Saaten erreget,
    Zuckend mit Ungestüm, und die wallenden Ähren hinabbeugt:
    So war rings die Versammlung in Aufruhr. Hin mit Geschrei nun
    Stürzte das Volk zu den Schiffen; empor stieg unter dem Fußtritt
    Finsterer Staub in die Luft; sie ermunterten einer den andern,
    Anzugreifen die Schiff’ und zu ziehn in die heilige Meerflut.
    Und man räumte die Graben; es scholl gen Himmel der heimwärts
    Strebenden Ruf, und den Schiffen entzog man die stützenden Balken.
    Jetzo geschah den Argeiern auch trotz dem Schicksal die Heimkehr,
    Hätte nicht, zur Athene gewandt, so Here geredet:
    Weh mir, des ägiserschütternden Zeus unbezwungene Tochter!
    Also sollen nun heim zum lieben Lande der Väter
    Argos’ Völker entfliehn auf weitem Rücken des Meeres?
    Ließe man so dem Priamos Ruhm und den troischen Männern
    Helena, Argos’ Kind, um welche so viel der Achaier
    Hin vor Troja gesunken, entfernt vom Vatergefilde?
    Auf nun, geeilt in das Heer der erzumschirmten Achaier!
    Hemme da jeglichen Mann durch schmeichelnde Red und verbeut ihm,
    Nicht zu ziehen ins Meer die zwiefachrudernden Schiffe!
    Jene sprach’s; ihr gehorchte die Herrscherin Pallas Athene.
    Stürmenden Schwungs entflog sie den Felsenhöhn des Olympos,
    Schnell erreichte sie dann die rüstigen Schiffe Achaias.
    Jetzo fand sie Odysseus, an Ratschluß gleich dem Kronion,
    Stehn; und nicht an sein Schiff, das schöngebordete schwarze,
    Rühret’ er, weil ihm der Gram in Herz und Seele gedrungen.
    Nahend redete Zeus’ blauäugige Tochter Athene:
    Edler Laertiad, erfindungsreicher Odysseus,
    Also wollt ihr nun heim zum lieben Lande der Väter
    Hinfliehn, alle gestürzt in vielgeruderte Schiffe?
    Ließet ihr so dem Priamos Ruhm und den troischen Männern
    Helena, Argos’ Kind, um welche so viel der Achaier
    Hin vor Troja gesunken, entfernt vom Vatergefilde?
    Auf nun, geeilt in das Heer der Danaer, nicht so gezaudert!
    Jene sprach’s; da erkannte der Held die Stimme der Göttin.
    Schnell abwerfend den Mantel, enteilet’ er; aber den Mantel
    Hob Eurybates auf, sein Herold, der ihm gefolgt war.
    Jener, wie Atreus’ Sohn Agamemnon gegen ihn herkam,
    Nahm ihm den Herrscherstab, den ererbeten, ewiger Dauer;
    Hiermit durcheilt’ er die Schiffe der erzumschirmten Achaier.
    Welchen der Könige nun und edleren Männer er antraf;
    Freundlich hemmt’ er diesen, mit schmeichelnden Worten ihm nahend:
    Halt du, wenig dir ziemt’s wie ein feiger Mann zu verzagen!
    Sitz in Ruhe du selbst und treibe zur Ruh auch die andern!
    Denn noch weißt du ja nicht, wie der Atreione gesinnt sei.
    Jetzo vielleicht versucht er und züchtiget bald die Achaier;
    Denn nicht all im Rate

Weitere Kostenlose Bücher