Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
Vom Netzwerk:
allen das Herz in dem Busen.
    Laut nun erscholl der Begegnenden Sturm, weit krachte der Erdkreis,
    Und hochrollende Donner drommeteten. Ferne vernahm es
    Zeus auf Olympos’ Höhn, wo er saß, und es lachte das Herz ihm
    Wonnevoll, da er nahe die Götter zum Kampf sich begegnen.
    Jetzt nicht länger annoch verweilten sie. Siehe, voran drang
    Ares, der Schilddurchbrecher, und stürmt’ auf Pallas Athene
    Haltend den ehernen Speer, und er rief die schmähenden Worte:
    Warum treibst du die Götter zum Kampf, schamloseste Fliege,
    Stürmischer Dreistigkeit voll. Du tobst unbändigen Mutes!
    Weißt du noch, wie du Tydeus’ Sohn Diomedes gereizet,
    Mir zu nahn, und du selber den strahlenden Speer mit den Händen
    Grade daher gedrängt, den blühenden Leib mir verwundend?
    Jetzo sollst du mir alles berichtigen, was du verschuldet!
    Also der Gott, und stieß auf die quastumbordete Ägis,
    Schrecklich und hehr, die auch Zeus niemals mit dem Donner bezähmte;
    Hierauf stieß mit gewaltigem Speer der blutige Ares.
    Doch sie wich und erhob mit nervichter Rechter den Feldstein,
    Der dort lag im Gefilde, den dunkelen, rauhen und großen,
    Aufgestellt zur Grenze der Flur von Männern der Vorzeit;
    Hiermit traf sie des Wüterichs Hals und löst’ ihm die Glieder.
    Sieben Hufen bedeckt’ er im Fall und bestäubte das Haupthaar,
    Und ihn umklirrte das Erz. Da lächelte Pallas Athene,
    Und mit jauchzendem Ruf die geflügelten Worte begann sie:
    Törichter, nie wohl hast du bedacht, wie weit ich an Kraft dir
    Vorzugehn mich rühme, da mir voll Trotz du begegnest.
    Also magst du der Mutter Verwünschungen ganz nun büßen,
    Welche von Zorn und Haß dir entbrannt ist, weil du verließest
    Argos’ Söhn’ und verteidigst die übermütigen Troer.
    Also redete jen’ und wandte die strahlenden Augen.
    Ihn dann führt’ an der Hand die Tochter Zeus’ Aphrodite,
    Ares, der schnell aufstöhnt’, und kaum ihm kehrte der Atem.
    Aber da jen’ erblickte die lilienarmige Here,
    Schnell zur Athene gewandt die geflügelten Worte begann sie:
    Weh mir, des ägiserschütternden Zeus unbezwungene Tochter!
    Schau, wie dreist die Fliege den mordenden Ares hinwegführt
    Aus dem entscheidenden Kampf durch den Aufruhr! Hurtig verfolge!
    Jene sprach’s, und Athene verfolgte sie freudigen Herzens.
    Stürmend drang sie hinan und schlug mit mächtiger Hand ihr
    Gegen die Brust, und sofort erschlafften ihr Herz und Knie.
    Also lagen sie beid auf der nahrungsprossenden Erde.
    Jene mit jauchzendem Rufe begann die geflügelten Worte:
    Also müssen sie alle, so viel beistehen den Troern,
    Künftig sein, wann sie Argos’ gepanzerte Söhne bekämpfen,
    Ebenso kühn und dauernden Muts, wie nun Aphrodite
    Herkam, Ares zu helfen, und meiner Stärke sich darbot!
    O dann hätten wir längst schon ausgeruht von dem Kriege,
    Weil wir Troja verheert, die Stadt voll prangender Häuser!
    Sprach’s, da lächelte sanft die lilienarmige Here.
    Doch zu Apollon begann der Erderschüttrer Poseidon:
    Phöbos, warum so entfernt uns stehen wir? Nicht ja geziemt es,
    Da schon andre begannen! O Schande doch, wollten wir kampflos
    Beid hingehn zum Olympos, zum ehernen Hause Kronions!
    Hebe denn an, du bist ja der Jüngere; aber mir selbst nicht
    Ziemet es, weil an Geburt ich vorangeh und an Erfahrung.
    Tor, wie erinnerungslos dir das Herz ist! Selber ja des nicht
    Denkst du, wieviel wir bereits um Ilios Böses erduldet,
    Wir von den Göttern allein, als, hergesandt von Kronion,
    Wir ein ganzes Jahr dem stolzen Laomedon dienten
    Für bedungenen Lohn und jener Befehl’ uns erteilte.
    Ich nun selbst erbaute der Troer Stadt und die Mauer,
    Breit und schön, der Feste zur undurchdringlichen Schutzwehr;
    Doch du weidetest, Phöbos, das schwerhinwandelnde Hornvieh
    Durch die waldigen Krümmen des vielgewundenen Ida.
    Aber nachdem des Lohnes Ziel die erfreuenden Horen
    Endlich gebracht, da entzog mit Gewalt der grausame König
    Uns den sämtlichen Lohn und entließ uns mit schrecklicher Drohung.
    Denn dir drohete jener die Füß’ und die Hände zu fesseln
    Und zum Verkauf dich zu senden in fernentlegene Inseln;
    Ja er verhieß, uns beiden mit Erz die Ohren zu rauben.
    Also kehreten wir mit erbitterter Seele von jenem,
    Zornvoll wegen des Lohns, um den der Versprecher getäuschet.
    Dessen Volke nunmehr willfahrest du, nicht mit uns andern
    Trachtend, wie ganz hinstürzen die frevelen Troer von Grund aus,
    Schrecklich vertilgt, mit Kindern zugleich und züchtigen Weibern!
    Ihm

Weitere Kostenlose Bücher