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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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aber anjetzo,
    Laut am Lande zerplatzt, erdonnert sie, und um den Vorstrand
    Hänget sie krumm aufbrandend und speit von ferne den Salzschaum):
    Also zogen gedrängt die Danaer, Haufen an Haufen,
    Rastlos her in die Schlacht. Es gebot den Seinen ein jeder
    Völkerfürst; still gingen die anderen. Keiner gedächt auch,
    Solch ein großes Gefolg hab einen Laut in den Busen:
    Ehrfurchtsvoll verstummend den Königen; jegliche Heerschar
    Hell von buntem Geschmeid, in welches gehüllt sie einherzog.
    Trojas Volk, wie die Schafe des reichen Manns in der Hürde
    Zahllos stehn und mit Milch die schäumenden Eimer erfüllen,
    Blökend ohn Unterlaß, da der Lämmer Stimme gehört wird:
    Also erscholl das Geschrei im weiten Heere der Troer;
    Denn nicht gleich war aller Getön, noch einerlei Ausruf;
    Vielfach gemischt war die Sprach, und mancherlei Stammes die Völker.
    Hier ermunterte Ares und dort Zeus’ Tochter Athene,
    Schrecken zugleich und Graun und die rastlos lechzende Zwietracht,
    Sie, des mordenden Ares verbündete Freundin und Schwester,
    Die erst klein von Gestalt einherschleicht; aber in kurzem
    Trägt sie hoch an den Himmel ihr Haupt und geht auf der Erde,
    Diese nun streuete Zank zu gemeinsamem Weh in die Mitte,
    Wandelnd von Schar zu Schar, das Geseufz der Männer vermehrend.
    Als sie nunmehr anstrebend auf einem Raum sich begegnet,
    Trafen zugleich Stierhäut’ und Speere zugleich und die Kräfte
    Rüstiger Männer in Erz; und die hochgenabelten Schilde
    Naheten dichtgedrängt, und umher stieg lautes Getös auf.
    Jetzo erscholl Wehklagen und Siegsgeschrei miteinander,
    Würgender dort und Erwürgter, und Blut umströmte die Erde.
    Wie zween Ström’ im Herbste geschwellt, den Gebirgen entrollend,
    Zum gemeinsamen Tal ihr strudelndes Wasser ergießen
    Aus unendlichen Quellen durch tiefgehöhltes Geklüft hin
    (Ferne hört ihr Geräusch der weidende Hirt auf den Bergen):
    Also erhub den Vermischten sich Wutgeschrei und Verfolgung.
    Erst nun erschlug den Troern Antilochos einen der Kämpfer,
    Mutig im Vordergewühl des Talysios’ Sohn Echepolos.
    Diesem traf er zuerst den umflatterten Kegel des Helmes,
    Daß er die Stirne durchbohrt’; hineindrang tief in den Schädel
    Jenem die eherne Spitz’, und Nacht umhüllt’ ihm die Augen;
    Und er sank wie ein Turm im Ungestüme der Feldschlacht.
    Schnell des Gefallenen Fuß ergriff Elephenor, der Herrscher,
    Chalkodons Sohn, Heerfürst der hochgesinnten Abanter;
    Dieser entzog den Geschossen begierig ihn, daß er ihm eilig
    Raubte das Waffengeschmeid; allein kurz währt’ ihm die Arbeit.
    Denn wie den Toten er schleifte, da sah der beherzte Agenor,
    Daß dem Gebückten die Seit entblößt vom Schilde hervorschien,
    Zuckte den erzgerüsteten Schaft und löst’ ihm die Glieder.
    Also verließ ihn der Geist; doch über ihm tobte der Streit nun
    Schrecklich umher der Troer und Danaer. Ähnlich den Wölfen
    Sprangen sie wild aneinander und Mann für Mann sich erwürgend.
    Ajas, der Telamonid, erschlug Anthemions Sohn itzt, Jugendlich, blühend an Kraft, Simoeisios, welchen die Mutter, Einst vom Ida kommend, an Simois Ufer geboren,
    Als sie, die Herde zu schaun,’ dorthin den Eltern gefolgt war;
    Darum nannte sie ihn Simoeisios. Aber den Eltern
    Lohnet’ er nicht die Pflege; denn kurz nur blühte das Leben
    Ihm, da vor Ajas’ Speer, des mutigen Helden, er hinsank.
    Denn wie er vorwärts ging, traf jener die Brust an der Warze
    Rechts, daß gerad hindurch ihm der eherne Speer aus der Schulter
    Drang und er selbst in den Staub hintaumelte: gleich der Pappel,
    Die in gewässerter Aue des großen Sumpfes emporwuchs,
    Glatten Stamms, nur oben entwuchsen ihr grünende Zweige;
    Und die der Wagener jetzt abhaut mit blinkendem Eisen,
    Daß er zum Kranz des Rades sie beug am zierlichen Wagen;
    Jetzo liegt sie welkend am Bord des rinnenden Baches:
    So Anthemions Sohn Simoeisios, als ihm die Rüstung
    Ajas raubte, der Held. Doch Antiphos, rasch in dem Panzer,
    Sandt ihm, Priamos’ Sohn, die spitzige Lanz im Gewühl her,
    Fehlend zwar, doch dem Leukos, Odysseus’ edlem Genossen,
    Flog das Geschoß in die Scham, da zurück den Toten er schleifte.
    Auf ihn taumelt er hin, und der Leichnam sank aus der Hand ihm.
    Um den erschlagenen Freund entbrannt im Herzen Odysseus,
    Ging durchs Vordergefecht, mit strahlendem Erze gerüstet,
    Stand dann jenem genaht und schoß den blinkenden Wurfspieß,
    Rings umschauend zuvor; und zurück ihm stoben die Troer,
    Als hinzielte der Held; doch flog

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