Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
Vom Netzwerk:
der Männer Getümmel.
    Beide standen in Wehr, und es folgt’ ein Gewölke des Fußvolks.
    Also schaut von der Warte die finstere Wolke der Geißhirt
    Über das Meer aufziehn, von Zephyros Hauche getragen
    (Siehe, schwärzer denn Pech dem Fernestehenden scheint sie,
    Über das Meer annahend, und führt unermeßlichen Sturmwind;
    Jener erstarrt vor dem Blick und treibt die Herd in die Felskluft):
    Also zog mit den Ajas Gewühl streitfertiger Jugend
    Dort zur blutigen Schlacht in dichtgeordneten Haufen
    Schwarz einher, von Schilden umstarrt und spitzigen Lanzen.
    Diese sah mit Freuden der Völkerfürst Agamemnon;
    Und er begann zu ihnen und sprach die geflügelten Worte:
    Ajas beid, Heerführer der erzumschirmten Achaier,
    Ihr dort braucht, zu erregen das Volk, nicht meines Gebotes;
    Denn schon selbst ermahnt ihr die Eurigen, tapfer zu kämpfen.
    Wenn doch, o Vater Zeus und Pallas Athen’ und Apollon,
    Solch ein Mut nun allen das Herz im Busen beseelte!
    Bald dann neigte sich uns des herrschenden Priamos Feste,
    Unter unseren Händen besiegt und zu Boden getrümmert!
    Dieses gesagt, verließ er sie dort und eilte zu andern,
    Wo er den Nestor fand, den tönenden Redner von Pylos,
    Emsig die Freund’ anordnend und wohl ermahnend zur Feldschlacht,
    Jen’ um Pelagon her und Chromios und den Alastor,
    Auch um Hämon den Held und den völkerweidenden Bias.
    Erst die Reisigen stellt’ er mit Rossen zugleich und Geschirren,
    Hinten sodann die Männer zu Fuß, die vielen und tapfern,
    Mauer zu sein des Gefechts; und die Feigen gedrängt in die Mitte,
    Daß, wer so gar nicht wollte, die Not ihn zwänge zu streiten.
    Erst die Reisigen nun ermahnet’ er, jedem gebietend,
    Wohl zu hemmen die Rosse, nicht wild durcheinander zu tummeln:
    Keiner, auf Wagenkund und Männerstärke vertrauend,
    Wag allein vor andern zum Kampfe sich gegen die Troer;
    Keiner auch weiche zurück, denn also schwächt ihr euch selber.
    Welcher Mann vom Geschirr hinkommt auf des anderen Wagen,
    Strecke die Lanze daher; denn weit heilsamer ist solches.
    Das war der Alten Gebrauch, die Städt’ und Mauern zertrümmert,
    Solchen Sinn und Mut im tapferen Herzen bewahrend.
    Also ermahnte der Greis, vorlängst wohlkundig des Krieges.
    Ihn auch sah mit Freude der Völkerfürst Agamemnon;
    Und er begann zu jenem und sprach die geflügelten Worte:
    Möchten, o Greis, wie der Mut dein Herz noch füllet im Busen,
    So dir folgen die Knie und fest die Stärke dir dauern!
    Aber dich drückt des Alters gemeinsame Last! O ihr Götter,
    Daß sie ein anderer trüg und du ein Jüngling einhergingst!
    Ihm antwortete drauf der gerenische reisige Nestor:
    Atreus’ Sohn, ja gerne verlangt’ ich selber noch jetzo
    Der zu sein, wie ich einst den Held Ereuthalion hinwarf!
    Doch nicht alles zugleich verliehn ja die Götter den Menschen.
    War ich ein Jüngling vordem, so naht mir jetzo das Alter.
    Aber auch so begleit ich die Reisigen noch und ermahne
    Andre mit Rat und Worten; denn das ist die Ehre der Alten.
    Speere laß hinschwingen die Jünglinge, welche der Jahre
    Weniger zählen denn ich und noch vertrauen der Stärke!
    Jener sprach’s; und vorbei ging freudigen Muts Agamemnon,
    Fand dann Peteos’ Sohn, den Rossetummler Menestheus,
    Stehn und umher die Athener geschart, wohlkundig des Feldrufs.
    Aber zunächst ihm stand der erfindungsreiche Odysseus,
    Welchem umher Kephallener in unverächtlichen Schlachtreihn
    Standen. Denn nicht ertönte noch beider Volke der Aufruhr,
    Weil nur jüngst miteinander erregt andrängten die Scharen
    Rossebezähmender Troer und Danaer. Aber erwartend
    Standen sie, wann vorrückend ein anderer Zug der Achaier
    Stürmt’ in der Troer Volk und dort anhöbe das Treffen.
    Diese schalt erblickend der Völkerfürst Agamemnon;
    Und er begann zu ihnen und sprach die geflügelten Worte:
    O du, Peteos’ Sohn, des gottbeseligten Herrschers!
    Und du, reichlich geschmückt mit Betörungen, sinnend auf Vorteil!
    Warum also geschmiegt entfernt ihr euch, harrend der andern?
    Wohl euch beiden geziemt’ es, zugleich mit den ersten der Kämpfer
    Dazustehn und der flammenden Schlacht euch entgegenzustürzen!
    Seid doch ihr die ersten zum Mahle mir immer gerufen,
    Rüsteten wir den Edlen ein Ehrenmahl, wir Achaier!
    Freud ist’s dann, zu schmausen gebratenes Fleisch und zu trinken
    Becher des süßen Weins, des erlabenden, weil euch gelüstet!
    Doch nun säht ihr mit Freude, wenn auch zehn Scharen Achaias
    Euch zuvor eindrängen mit grausamem Erz in die

Weitere Kostenlose Bücher