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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Straßen in Richtung der Kirche Santa Maria della Vittoria. Nachdem Langdon endlich ein paar Minuten Ruhe hatte und einfach nur dasitzen konnte, begriff er allmählich, dass der letzte Papst ermordet worden war, und Staunen breitete sich in ihm aus. Der Gedanke war unvorstellbar – und doch auf gewisse Weise vollkommen logisch. Infiltration war stets die Machtbasis der Illuminati gewesen – Umschichtung von Macht von innen heraus. Und es war ja nicht so, dass noch nie ein Papst ermordet worden wäre. Es gab zahllose Gerüchte über Verrat, doch weil noch nie eine Autopsie durchgeführt worden war, gab es keinerlei Beweise. Bis vor gar nicht langer Zeit jedenfalls. Erst vor kurzem hatten Wissenschaftler die Genehmigung erhalten, den Sarkophag von Papst Cólestin V. mithilfe von Röntgenstrahlen zu analysieren. Der Papst war den Gerüchten zufolge von seinem übereifrigen Nachfolger beseitigt worden, Bonifaz VIII. Die Forscher hatten sich erhofft, die Röntgenuntersuchung würde einen Hinweis erbringen, einen gebrochenen Knochen vielleicht. Tatsächlich hatten die Röntgenbilder einen zwanzig Zentimeter langen Nagel im Schädel des Toten gezeigt.
    Nun erinnerte sich Langdon auch an eine Reihe von Nachrichtenmeldungen, die andere Illuminati-Forscher ihm vor ein paar Jahren zugesandt hatten. Zuerst hatte er die Meldungen für einen dummen Streich gehalten; dann aber war er in die Bibliothek von Harvard gegangen und hatte die Mikrofiche-Datenbank durchsucht, um herauszufinden, ob die Artikel authentisch waren. Zu Langdons Erstaunen waren sie es tatsächlich. Er hatte sie inzwischen ständig auf seinem eigenen Schwarzen Brett – als Beispiele dafür, dass selbst angesehene Nachrichtenagenturen sich manchmal von einer Illuminati-Paranoia hinreißen ließen. In der Rückbesinnung erschienen ihm die Artikel viel weniger abwegig als damals. Langdon sah sie deutlich vor sich…
     
     
    THE BRITISH BROADCASTING CORPORATION 14. Juni 1998
     
    Papst Johannes Paul L, der 1978 starb, war das Opfer einer Verschwörung der Freimaurerloge P2… Die geheime Gesellschaft P2 beschloss, den damaligen Papst zu ermorden, weil sie erkannte, dass der Heilige Vater den amerikanischen Erzbischof Paul Marcinkus als Präsidenten der Vatikanischen Bank entlassen wollte. Die Bank war in zweifelhafte Finanzgeschäfte mit der Freimaurerloge verwickelt…
     
     
    THE NEW YORK TIMES 24. August 1998
     
    Warum trug der verstorbene Papst Johannes Paul I. sein Tageshemd im Bett? Warum war es zerrissen? Die Fragen enden damit noch längst nicht. Es gab keinerlei medizinische Untersuchung. Kardinal Villot hat eine Autopsie mit der Begründung untersagt, dass noch niemals ein Papst obduziert worden sei. Und die Medikamente Johannes Pauls sind auf mysteriöse Weise von seinem Nachttisch verschwunden, genau wie seine Brille, seine Pantoffeln und sein handschriftliches Testament.
     
     
    LONDON DAILY MAIL 27. August 1998
     
    … eine Verschwörung, in die eine mächtige, skrupellose und illegale Freimaurerloge verwickelt ist, deren Einfluss bis in den Vatikan hinein reicht…
     
     
    Das Mobiltelefon in Vittoria Tasche summte und riss Langdon aus seinen Gedanken.
    Verwirrt nahm sie das Gerät aus der Tasche und fragte sich, wer anrief. Selbst aus der Entfernung von fast einem halben Meter erkannte Langdon die schneidende Stimme.
    »Vittoria? Hier Maximilian Kohler. Haben Sie die Antimaterie bereits gefunden?«
    »Max! Geht es Ihnen besser?«
    »Ich habe die Nachrichten gesehen. Kein Wort von CERN oder der Antimaterie. So weit, so gut. Wie sieht es bei Ihnen aus?«
    »Wir haben den Behälter noch nicht gefunden. Die Situation ist kompliziert. Robert Langdon war eine große Hilfe. Wir haben eine Spur zu dem Mann, der die Kardinale entführt hat und hinter den Morden steckt. Im Augenblick sind wir unterwegs zur…«
    »Signorina Vetra!«, unterbrach Oberst Olivetti. »Sie haben genug gesagt!«
    Sie bedeckte das Mikrofon und fuhr Olivetti an: »Oberst, ich spreche mit dem Generaldirektor von CERN. Er hat ein Recht zu erfahren…«
    »Er hat ein Recht, selbst hierher zu kommen und die Situation zu klären!«, fauchte Olivetti leise. »Sie sprechen auf einer ungesicherten Mobilfunkfrequenz! Sie haben genug gesagt!« Vittoria atmete tief durch. »Max?«
    »Ich habe vielleicht ein paar Informationen für Sie«, sagte Max. »Über Ihren Vater… Ich weiß möglicherweise, wem er von der Antimaterie erzählt hat…«
    Vittorias Gesichtsausdruck wurde verschlossen.

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