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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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war im Vergleich zu dem, was Jesus ertragen hatte.
    Er starb für meine Sünden…
    Baggia hörte unter Wasser das Toben eines Kampfes ganz in der Nähe – und ertrug den Gedanken nicht. Sein Entführer war im Begriff, ein weiteres Leben auszulöschen, den Mann mit den freundlichen, warmen Augen, den Mann, der versucht hatte, ihm zu helfen.
    Der Schmerz nahm zu. Baggia lag auf dem Rücken und sah durch das Wasser hinauf in den schwarzen Nachthimmel über sich. Für einen Augenblick glaubte er, die Sterne zu erkennen.
    Es war Zeit.
    Er löste sich von aller Angst und allen Zweifeln, öffnete den Mund und stieß seinen letzten Atem aus. Er beobachtete, wie sein Geist in einer Reihe transparenter Blasen himmelwärts stieg. Er atmete tief ein. Das Wasser strömte in seine Lungen. Es fühlte sich an wie eisige Dolche in den Seiten, doch diesmal dauerte der Schmerz nur ein paar Sekunden.
    Dann… Frieden.
    Der Hashishin ignorierte den brennenden Schmerz an seinem Fuß und konzentrierte sich auf den ertrinkenden Amerikaner, den er mit beiden Händen unter die kochende Wasseroberfläche gedrückt hielt. Bring es zu Ende. Er verstärkte seinen Griff. Diesmal würde sein Gegner nicht überleben.
    Plötzlich wurde der Amerikaner steif. Er begann wild zu zucken.
    Ja, dachte der Hashishin. Die Krämpfe. Wenn das erste Wasser in die Lunge eintritt. Die Krämpfe, das wusste er, dauerten etwa fünf Sekunden.
    Sie dauerten sechs.
    Dann, genau wie der Hashishin erwartet hatte, erschlaffte sein Opfer unvermittelt. Wie ein großer Ballon, dem die Luft entwich. Es war vorbei. Der Hashishin hielt den anderen Mann noch eine halbe Minute unter Wasser fest, sodass seine Lunge sich zur Gänze mit Flüssigkeit füllen konnte. Er spürte, wie der Körper schwer wurde und von sich aus zu Boden sank. Dann erst ließ der Hashishin los. Die Medien würden eine zweifache Überraschung in Bellinis Fontana dei Fiumi vorfinden.
    »Tabban!«, fluchte der Hashishin, als er aus dem Becken kletterte und seinen blutenden Fuß betrachtete. Die Stiefelspitze war zerfetzt und der vordere Teil seines großen Zehs abgerissen. Wütend über seine eigene Unbedachtheit, riss er den Saum von seinem Hosenbein und rammte den Stoff in die Stiefelspitze. Schmerz schoss an seinem Bein hinauf. »Ibn alkalb!« Er biss auf die Zähne und rammte den Stoff noch tiefer hinein. Die Blutung ging zurück, bis es nur noch ein Tröpfeln war.
    Er verdrängte den Schmerz aus seinen Gedanken und stieg in den Lieferwagen. Seine Arbeit in Rom war erledigt; jetzt erwartete ihn die Belohnung. Er wusste, womit er seinen Schmerz lindern würde. Vittoria Vetra lag gefesselt im Nest der Illuminati. Der Hashishin spürte, wie sein Glied trotz der Kälte und der Nässe erigierte.
    Ich habe mir meine Belohnung verdient.
    Vittoria erwachte schmerzerfüllt auf der anderen Seite der Stadt. Sie lag auf dem Rücken. Ihre Muskeln waren hart wie Stein.
    Verkrampft. Ihre Arme schmerzten. Sie versuchte sich zu bewegen, doch es ging nicht. Es dauerte einen Augenblick, bis sie begriff, dass ihre Hände auf dem Rücken gefesselt waren. Ihre erste Reaktion war Verwirrung. Träume ich? Sie versuchte den Kopf zu heben, und der Schmerz in ihrem Nacken zeigte ihr, dass sie wach war.
    Ihre Verwirrung wich Angst, während sie ihre Umgebung zu erfassen versuchte. Sie befand sich in einem Raum mit nackten Steinwänden – groß und mit kostbarem Mobiliar ausgestattet. Das Licht kam von Fackeln an den Wänden. Irgendeine Art antiker Versammlungsraum. Altertümliche Bänke, die in einem Kreis aufgestellt waren.
    Vittoria spürte einen kalten Luftzug. In der Nähe stand eine Doppeltür weit offen. Dahinter lag ein Balkon. Vittoria hätte schwören können, dass sie durch die Lücken im Geländer den Vatikan sehen konnte.
     

104.
     

    Robert Langdon lag auf einem Bett aus Münzen auf dem Grund des Vier-Ströme-Brunnens. Im Mund hatte er noch immer das Plastikrohr. Die Luft, die aus dem spumanti kam, um das Wasser mit Blasen zu füllen, war vom Öl der Pumpe verschmutzt, und Langdons Kehle brannte. Es war halbwegs erträglich, und immerhin hatte es ihm das Leben gerettet.
    Er wusste nicht, wie genau er einen Ertrinkenden imitiert hatte, doch nachdem er viel Zeit am und im Wasser verbracht hatte, kannte er einige Geschichten. Er hatte sein Bestes gegeben. Gegen Ende hatte er sogar alle Luft aus den Lungen gelassen und zu atmen aufgehört, sodass sein Körper von alleine zu Boden gesunken war.
    Gott sei Dank war der

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