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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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abwerfen!«
    Der Camerlengo antwortete nicht. Er schien alle Konzentration auf die Steuerung des Hubschraubers zu verwenden.
    »Uns bleiben nur noch weniger als zwei Minuten!«, rief Langdon und hob den Behälter in die Höhe, damit der Camerlengo es selbst sehen konnte. »Nur ein paar Kilometer nach Norden, Vater! La Cava Romana! Ich kann sie sehen. Wir haben nicht…«
    »Nein«, entgegnete der Camerlengo. »Es wäre viel zu gefährlich. Es tut mir Leid, mein Sohn.« Während der Hubschrauber weiter in den Himmel stieg, wandte sich der Camerlengo um und lächelte Langdon traurig an. »Ich wünschte, Sie wären nicht mitgekommen, mein Freund. Sie haben das größte aller Opfer gebracht.«
    Langdon starrte in die erschöpften Augen des Camerlengos, und plötzlich verstand er. Das Blut gefror in seinen Adern. »Aber… es muss doch einen Ausweg geben!«
    »Nach oben«, antwortete der Camerlengo mit resignierter Stimme. »Es ist der einzig sichere Weg.«
    Langdon war kaum noch imstande, einen klaren Gedanken zu fassen. Er hatte den Plan des Camerlengos völlig falsch interpretiert. Schaut hinauf zum Himmel!
    Der Himmel, erkannte Langdon nun in aller Klarheit, war von Anfang an das Ziel des Camerlengos gewesen. Er hatte nie beabsichtigt, den Behälter abzuwerfen. Er entfernte ihn einfach nur so weit von der Vatikanstadt, wie es menschenmöglich war.
    Langdon befand sich auf einer Reise ohne Wiederkehr.
     

123.
     

    Vittoria stand auf dem Petersplatz und starrte nach oben. Der Helikopter war nur noch ein winziger Fleck am Himmel; nicht einmal mehr die Scheinwerfer der Übertragungswagen reichten so weit hinauf. Selbst das Schlagen der Rotoren war zu einem fernen Brummen verhallt. Es schien, als würde in diesem Augenblick die ganze Welt nach oben schauen, voll schweigender Erwartung, den Kopf in den Nacken gelegt… alle Menschen, alle Religionen… alle Herzen schlugen wie eines.
    Vittorias Inneres war in wildem Aufruhr. Während der Helikopter außer Sicht verschwand, stellte sie sich Robert vor, wie er sich im Hubschrauber von ihr entfernte. Was hat er gedacht? Hat er es denn nicht gespürt?
    Rings um den Platz suchten Kameras die Dunkelheit ab. Warteten. Ein Meer aus Gesichtern starrte himmelwärts, vereint in einem schweigenden Countdown. Auf sämtlichen Videoschirmen war die gleiche lautlose Szene zu sehen… der römische Nachthimmel, erleuchtet von hellen Sternen. Vittoria weinte stumm.
    Hinter ihr standen hunderteinundsechzig Kardinale auf der Marmortreppe und sahen nach oben. Einige hatten die Hände zum Gebet gefaltet. Die meisten rührten sich nicht. Viele weinten. Die Sekunden vergingen.
    In Wohnungen, Cafes, Geschäften, Krankenhäusern, auf Flughäfen überall auf der Welt sahen die Menschen die Bilder vom Vatikan. Männer und Frauen reichten sich die Hände. Andere hielten ihre Kinder. Die Zeit schien stillzustehen, während alle Seelen vereint waren.
    Dann begannen die Glocken des Petersdoms zu läuten. Vittoria ließ ihren Tränen freien Lauf.
    Und während die ganze Welt hinsah, lief die Zeit ab. Die tödliche Stille des Ereignisses war das Schrecklichste. Hoch über der Vatikanstadt schwebte ein
    stecknadelkopfgroßer Lichtpunkt. Für einen winzigen Augenblick sah es aus, als wäre ein neuer Himmelskörper entstanden… ein Lichtpunkt, so rein und weiß, wie ihn noch nie ein Mensch gesehen hatte.
    Dann geschah es.
    Ein Blitz.
    Der Lichtpunkt dehnte sich aus und raste in alle Richtungen
    über den Himmel, beschleunigte mit unfassbarer Geschwindigkeit und vertrieb die Nacht über Rom. Je mehr sich das Licht ausdehnte, desto intensiver strahlte es, wie das erwachende Böse selbst, bereit, den Himmel zu verschlingen.
    Es raste den Menschen unten entgegen, während es schneller und schneller wurde.
    Geblendet starrten die zahllosen Gesichter in den Himmel, ächzten auf wie ein Mann, schirmten die Augen ab und schrien ihre erstickte Angst hinaus.
    Dann geschah das Unvorstellbare. Noch während das Licht sich in alle Richtungen ausdehnte, schien es auf eine unsichtbare Wand zu prallen, als wäre es von Gott selbst aufgehalten worden. Es sah aus, als wäre die Explosion in einer gigantischen, unsichtbaren Glaskugel gefangen. Das Licht verharrte, stürzte zurück nach innen und leuchtete noch intensiver. Die Welle schien einen vorbestimmten Umfang zu erreichen und verharrte dort. Für einen Sekundenbruchteil schwebte eine perfekte, lautlose Kugel aus Licht über Rom. Die Nacht war zum Tag geworden.
    Dann

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