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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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ganz sicher, dass dieser Raphael im Pantheon begraben ist?«
    »Ich habe schon mehr als einmal an seinem Grab gestanden.«
    Vittoria nickte, doch sie schien immer noch zu zweifeln. »Wie spät ist es?«
    Langdon blickte auf seine Mickey-Mouse-Uhr. »Halb acht.«
    »Ist es weit bist zum Pantheon?«
    »Vielleicht anderthalb Kilometer. Wir haben also noch etwas Zeit.«
    »Das Poem sagt etwas von Santis irdnem Grab. Haben Sie dafür auch eine Erklärung?«
    Langdon eilte über den weiten Hof. »Irden, ja. Offen gestanden gibt es wahrscheinlich keinen Ort in ganz Rom, der irdener wäre als das Pantheon. Der Name kommt von der alten Religion, für die das Pantheon erbaut wurde – es ist ein Tempel für alle Götter. Insbesondere die Götter von Mutter Erde.«
    Als Student der Architektur hatte Langdon staunend erfahren, dass die Abmessungen der Haupthalle ein Tribut an Gaia waren, die Göttin der Erde. Die Form war so exakt berechnet, dass eine riesige Kugel hineinpasste, so genau, dass an den äußeren Rändern weniger als ein Millimeter Zwischenraum blieb.
    »Also schön«, sagte Vittoria ein wenig überzeugter. »Und was ist mit ›Dämons Loch‹? Von Santis irdnem Grab in Dämons Loch?«.
    Langdon war sich nicht sicher, jedenfalls nicht so sicher wie mit Santis Grab. »Es könnte der Oculus sein«, sagte er. Es war eine logische Schlussfolgerung. »Die kreisrunde Öffnung im Kuppeldach des Pantheons.«
    »Aber das Pantheon ist eine Kirche!«, entgegnete Vittoria. Sie hielt mühelos mit seinem Laufschritt mit. »Warum sollte jemand die Kuppelöffnung ein Dämonenloch nennen?«
    Diese Frage hatte sich Langdon ebenfalls gestellt. Er hatte den Ausdruck »Dämons Loch« noch nie gehört, doch er erinnerte sich an eine Schilderung aus dem siebten Jahrhundert, die aus seiner heutigen Sicht eigenartig passend schien. Angeblich hatten Dämonen das Loch in das Kuppeldach gebrochen, als sie auf der Flucht vor der Konsekration durch Bonifaz IV. gewesen waren.
    »Und warum…«, fügte Vittoria hinzu, als sie einen weiteren kleineren Hof durcheilten, »… warum sollten die Illuminati den Namen Santi benutzen, wenn er in Wirklichkeit als Raphael bekannt war?«
    »Sie stellen eine Menge Fragen.«
    »Das hat mein Vater auch immer gesagt.«
    »Zwei mögliche Gründe. Erstens, das Wort Raphael hat eine Silbe zu viel. Es hätte den fünfhebigen Jambus zerstört.«
    »Klingt ziemlich weit hergeholt.«
    Langdon stimmte ihr zu. »Schon möglich. Vie lleicht haben sie Santi auch deswegen genommen, um den Hinweis stärker zu verschleiern, sodass nur hoch gebildete Männer den Hinweis auf Raphaels Grab erkannten.«
    Auch das überzeugte Vittoria noch nicht. »Ich bin sicher, Raphaels Nachname war zu seinen Lebzeiten äußerst bekannt.«
    »Überraschenderweise nicht, nein. Es war ein Statussymbol, nur mit Vornamen berühmt zu sein. Raphael hat seinen Nachnamen weggelassen, genau wie viele Popstars es heute tun. Nehmen Sie beispielsweise Madonna. Wer weiß schon ihren Nachnamen – Ciccone?«
    Vittoria blickte ihn amüsiert an. »Sie kennen den Nachnamen von Madonna?«
    Langdon bedauerte seine Bemerkung augenblicklich. Es war schon erstaunlich, was man so alles auffing, wenn man Tag für Tag unter zehntausend pubertierenden Studenten lebte.
    Sie passierten das letzte Tor auf dem Weg zur Kaserne der Schweizergarde, doch dann wurden sie unvermittelt aufgehalten.
    »Para!«, brüllte eine Stimme hinter ihnen.
    Vittoria und Langdon wirbelten herum und starrten in den Lauf einer Maschinenpistole.
    »Attentat«, rief Vittoria und sprang zurück. »Passen Sie gefälligst auf mit…«
    »Non sportarti!«, rief der Gardist und legte den Sicherungshebel um.
    »Soldato!«, brüllte eine befehlsgewohnte Stimme über den Hof. Olivetti kam soeben aus dem Sicherheitszentrum. »Lassen Sie die beiden gehen!«
    Der Gardist starrte seinen Vorgesetzten verwirrt an. »Ma Comandante! E una donna…!«
    »Los, hinein!«, brüllte Olivetti seinen Untergebenen an.
    »Signore, non posso…!«
    »Auf der Stelle! Sie haben neue Befehle, Soldat. Hauptmann Rocher wird in zwei Minuten eine Lagebesprechung abhalten. Wir werden eine Suchaktion durchführen.«
    Verwirrt eilte der Gardist in das Sicherheitszentrum. Olivetti marschierte Langdon und Vittoria entgegen. Er schäumte förmlich. »Sie waren in unseren geheimsten Archiven! Ich verlange augenblicklich eine Erklärung!«
    »Wir haben gute Neuigkeiten«, berichtete Langdon.
    Olivettis Augen verengten sich zu Schlitzen.

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