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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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Unternehmertum lag und die deshalb ohne viel zu überlegen Weishaupts Slogan folgte. Der Haken an der ganzen Sache ist natürlich, dass es da, wo Gleichheit und Brüderlichkeit herrschen, keine Freiheit gibt. Nach Beendigung der Karriere Napoleons, dessen Auf- und Abstieg ganz klar das Resultat von Manipulationen der Illuminaten war, begannen sie die Saat des europäischen Sozialismus zu säen. So entstanden die Revolutionen von achtzehnhundert -achtundvierzig, der Marxismus, schliesslich die Machtübernahme in Russland, das ein Sechstel der Landmasse auf unserem Planeten bedeckt. Natürlich mussten sie einen Weltkrieg organisieren, um die Russische Revolution möglich zu machen. Mit dem Zweiten Weltkrieg waren sie dann noch viel erfolgreicher und strichen noch grössere Gewinne ein.»
    «Noch etwas, das sich dadurch erklären mag», sagte George, «ist, warum der orthodoxe Marxismus-Leninismus sich trotz all seiner Ideale immer mehr als etwas herausstellt, das keinen Pfifferling wert ist. Warum er immer und überall, wo er sich etablierte, das Volk betrog. Und es erklärt, warum Amerika unaufhaltsam einem unvermeidlichen Totalitarismus entgegentreibt.»
    «Richtig», sagte Hagbard. «Das nächste Ziel ist Amerika. Europa und Asien haben sie zum grössten Teil schon kassiert. In dem Moment, wo sie Amerika auch noch haben, können sie wieder an die Öffentlichkeit treten. Die Welt wird dann ziemlich genau so aussehen, wie Orwell es in Neunzehnhundertvierundachtzig voraussagte. Du weisst, dass sie sich ihn vom Halse schafften, nachdem das Buch erschienen war. Es schlug einfach ein bisschen zu stark ein. Er hatte es offenbar auf sie abgesehen -seine Bezugnahme auf Innere und Äussere Parteien mit unterschiedlichem Programm, O'Briens Rede über den Selbstzweck der Macht - und schon schnappten sie sich ihn. Orwell begegnete ihnen in Spanien, wo sie zu einer bestimmten Zeit des Bürgerkrieges ziemlich gut im Offenen operierten. Aber auch Künstler erreichen die Wahrheit, durch Imagination, wenn sie sie nur frei herumwandern lassen. Sie haben sogar eine grössere Chance, die Wahrheit zu finden, als mehr wissenschaftlich orientierte Leute.»
    «Du hast da gerade zweihundert Jahre Weltgeschichte in einer Theorie zusammengefasst, die mich mit dem Gedanken liebäugeln lässt, mich für sie zu engagieren, könnte ich sie nur akzeptieren», sagte George. «Ich muss zugeben, dass ich mich durch sie angezogen fühle. Teils intuitiv - ich fühle einfach, dass du jemand bist, der grundsätzlich normal und nicht paranoid ist. Teils, weil ich dem orthodoxen Ge -schichtsbild, das man mir in der Schule vorsetzte, nie so recht Glauben schenken konnte, und ich weiss, wie manche Leute die Geschichte verdrehen körnen, damit sie für ihre Zwecke passt. Deshalb denke ich auch, dass die Geschichte, wie ich sie aus dem Unterricht kenne, verdreht ist. Und teils auch wegen der Wildheit deiner Ideen. Wenn ich in den letzten Jahren überhaupt etwas dazugelernt habe, dann das, dass, je verrückter eine Idee ist, die Wahrscheinlichkeit desto grösser ist, dass sie wirklich wahr ist. Und dennoch, nachdem du mir eine Menge Gründe genannt hast, dir zu glauben, würde ich gern noch ein paar Zeichen sehen.»
    Hagbard nickte. «Also gut. Ein Zeichen. So soll's denn sein. Zuerst aber eine Frage an dich. Angenommen, dein Boss Joe Malik ist hinter etwas Besonderem her gewesen - angenommen, der Ort, an den er dich schickte, hätte etwas mit den politischen Morden zu tun und würde möglicherweise zu den Illuminaten führen: was würde wohl mit Joe Malik passieren?»
    «Ich weiss, woran du denkst. Aber ich denke nicht gern daran.»
    «Nicht denken.» Hagbard zog unter der Reling plötzlich ein Telefon hervor. «Wir können von hier aus das Transatlantikkabel der Bell Telefongesellschaft anzapfen. Wähle New York und du kannst jede beliebige Nummer in New York anrufen, jeden, der dir die neuesten Informationen über Joe Malik und Confrontation geben könnte. Du brauchst mir nicht zu erzählen, wen du anrufst. Sonst kämst du vielleicht noch auf den Gedanken, ich hätte jemanden an Bord, der deinen Gesprächspartner personifizieren könnte.»
    George stellte sich so, dass Hagbard das Telefon nicht sehen konnte, und wählte eine Nummer. Nach etwa dreissig Sekunden, nach langem Klicken und anderen Geräuschen, konnte George ein Telefon läuten hören. Nach einem weiteren Augenblick sagte eine Stimme: «Hello.»
    «Hier ist

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