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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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Zehntausende von Jahren auf dem Grunde des Ozeans stehen musste. Vielleicht wussten sie es tatsächlich. Vielleicht aber auch, dass sie in jener Zeit einfach qualitätsbewusster bauten. Peos war ja schon eine sehr dauerhafte Stadt und sie wurde erst von der zweiten Zivilisation, von der ich dir erzählte, errichtet. Diese zweite Zivilisation erreichte ein den Griechen und Römern vielleicht um ein weniges überlegeneres kulturelles Niveau, welches im Vergleich zu dem ihrer Vorgängerin jedoch nicht erwähnenswert war. Und irgendeine böswillige Macht wollte es, dass auch sie vernichtet wurde, und so geschah es dann auch, vor rund zehntausend Jahren. Von dieser zweiten Zivilisation zeugen die Ruinen, die du vorhin gesehen hast. Von Hoch-Atlantis ist nichts übriggeblieben, ausser Berichten und Legenden, die von der späteren Zivilisation überliefert wurden, wie natürlich auch vom Corpus Delphinus. Diese Pyramide ist das einzige Zeugnis, dessen Existenz und Lebensdauer uns als Beweis dienen, dass vor einer Zeitspanne von, lass es mich so ausdrücken, , eine Menschenrasse lebte, deren Technologien all dem, was wir heute kennen, weit überlegen war. So fortgeschritten, dass es der Kultur ihrer Nachfolger zwanzigtausend Jahre kostete, um völlig zu verschwinden. Jene Leute, die Hoch-Atlantis zerstörten, taten ihr bestes, um sämt -liche Spuren zu verwischen. Aber es gelang ihnen nicht. Die Pyramide des Auges, zum Beispiel, ist unzerstörbar. Wobei es möglich sein könnte, dass sie sie gar nicht vernichten wollten.»
    Mavis nickte düster. «Das ist ihr heiligster Schrein.»
    «In anderen Worten», sagte George, «erzählt Ihr mir, dass die Leute, die Atlantis zerstörten, noch immer existieren. Besitzen sie heute noch die gleiche Macht wie damals?»
    «Grundsätzlich schon», sagte Hagbard.
    «Sind es die Illuminaten, von denen du mir erzählt hast?»
    «Ja, Illuminaten oder Alte Illuminierte Seher von Bayern, wie sie sich ebenfalls nannten.»
    «So begannen sie also nicht erst 1776 - sie reichen viel weiter zurück?»
    «Stimmt», sagte Mavis.
    «Aber warum hast du mir dann eine solch verlogene Geschichte über sie erzählt? Und warum zum Teufel haben sie dann nicht längst schon die Weltregierung übernommen, wenn sie so allmächtig sind? Als unsere Vorfahren noch Wilde waren, hätten sie sie doch bereits vollständig unterwerfen können.»
    Hagbard erwiderte: «Ich habe dich belogen, weil der menschliche Verstand nur jeweils ein kleines bisschen Wahrheit auf einmal verkraften kann. Auch vollzieht sich die Einführung in den Diskordianismus stufenweise. Die Antwort auf die zweite Frage ist schon viel komplizierter. Es gibt dafür fünf Gründe. Erstens gibt es Organisationen wie die Diskordier, die fast ebenso mächtig sind und fast ebenso viel wissen wie die Illuminaten, und die in der Lage sind, ihnen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Zweitens sind die Illuminaten eine zu kleine Gruppe, um die Vorteile einer kreativen Kreuzung zu geniessen, die für jeden Fortschritt unabdingbar
    sind, und sie haben es nicht fertiggebracht, den Stand ihrer Technologie, den sie vor nunmehr fast dreissigtausend Jahren erreichten, zu übertreffen. Wie chinesische Man -darine. Drittens lahmen sie ih re Aktionen durch ihren eigenen abergläubischen Glau -ben, der sie von den anderen Atlantern absonderte. Wie ich dir sagte, gründeten sie der Welt erste Religion. Viertens sind die Illuminaten zu überzüchtet, skrupellos und dekadent, um die Weltregierung ü bernehmen zu wollen - sie amüsieren sich schon genug, mit der Welt zu spielen. Fünftens, die Illuminaten regieren die Welt und alles, was sich ereignet, ereignet sich nur mit ihrer Einwilligung.»
    «Diese Gründe widersprechen sich aber», sagte George.
    «Das liegt in der Natur des logischen Denkens. Alle Behauptungen oder Gründe sind teils wahr, teils unwahr und teils bedeutungslos.» Indem er das sagte, war Hagbard ernst und nachdenklich geworden.
    Das U-Boot hatte, während sie noch sprachen, einen weiten B ogen beschrieben und die Pyramide des Auges lag jetzt weit hinter ihnen. Das Auge selbst, das nach Osten blickte, war nicht länger sichtbar. George konnte unten die Ruinen mehrerer kleiner Städte erkennen, die zumeist Klippen krönten, die steil in dunklere Tiefen ab -fielen. Zweifellos hatten sie einst die Küste von Atlantis eingefasst.
    Hagbard sagte: «Ich habe einen Auftrag für dich, George. Er wird dir gefallen und du wirst ihn sicherlich
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