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Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Titel: Illuminatus 2 - Der goldene Apfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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dieser Mann zehnmal mehr Geld für seine Waffensammlung als für die Ausbildung seiner Kinder ausgeben würde? Was, wenn eines seiner Kinder sein Hobby kritisieren und er sein Kind einen Verräter und einen Strolch nennen und es enterben würde? Und wenn er dann ein anderes Kind, das ihm in blindem Vertrauen gefolgt war, nehmen würde, es bewaffnen und in die Welt hinausschicken würde, um die Nachbarn anzugreifen? Was würden Sie von einem Mann denken, der das Wasser, das er trinkt, und die Luft, die er atmet, vergiftete ? Was, wenn dieser Mann nicht nur in Fehde mit den Leuten seines Viertels treten würde, sondern sich in die Streitigkeiten weit entfernter Leute mischen würde, bis hinaus in die Vororte ? Solch ein Mann würde ein paranoider Schizophrener sein, Mister Flanagan, ein paranoider Schizophrener mit Mordabsichten. Genau dieser Mann sollte hier auf der Anklagebank stehen, obwohl wir mit unserer modernen, aufgeklärten Rechtsprechung ihn zu kurie ren und zu rehabilitieren versuchen würden, anstatt ihn einfach zu bestrafen.»
    «Ich spreche als Richter», fuhr er fort, «wenn ich sage, daß ich diesen Prozeß aus verschiedenen Gründen fallenlasse. Der Staat als korporative Entität ist unzurechnungsfähig und absolut unfähig, jene zu verhaften, zu verurteilen und einzusperren, die mit seiner Politik nicht in Übereinstimmung stehen. Doch bezweifle ich, daß dieses Urteil, auch wenn es jedem normaldenkenden Menschen einleuchtend erscheinen muß, den Regeln unserer amerikanischen Rechtsprechung gerecht wird. Deshalb erkläre ich auch, daß das Recht auf Zerstörung von Regierungseigentum vom Artikel eins der amerikanischen Verfassung geschützt wird, und daß das Verbrechen, dessen diese Leute hier angeklagt wurden, nach der Verfassung kein Verbrechen darstellt. Regierungseigentum gehört allen, und das Recht aller, ihre Nichtübereinstimmung mit den Ansichten der Regierung damit zum Ausdruck zu bringen, indem sie Regierungseigentum zerstören, ist heilig und darf nicht verletzt werden.» Diese Doktrin war Richter Bushman plötzlich, indem er ohne seine Robe sprach, gekommen. Es verwunderte ihn, aber er hatte gemerkt, daß sein Verstand an diesem Nachmittag besser und schneller arbeitete. Er fuhr fort: « Der Staat existiert nicht so, wie eine Person oder eine Sache existiert, sondern ist rechtmäßige Fiktion. Fiktion ist eine Form von Kommunikation. Alles, von dem man sagt, es sei Eigentum von Kommunikation, muß demzufolge also selbst eine Form der Kommunikation sein. Regierung ist eine Karte und Regierungspapier ist eine Karte der Karte. Das Medium ist, in diesem Fall, ganz entschieden die Botschaft, wie mir jeder Semantiker zustimmen würde. Darüber hinaus ist jede physische Handlung, ausgeführt gegen Kommunikation, selbst eine Kommunikation, eine Karte der Karte der Karte. Folglich steht die Zerstörung von Regierungseigentum unter dem Schutz des ersten Artikels. Ich werde mich zu diesem Punkt in schriftlicher Form noch ausführlicher äußern, aber ich denke jetzt, daß die Beschuldigten lange genug hinter Schloß und Riegel gelitten haben. Der Fall ist hiermit abgeschlossen.» Viele der Zuschauer verließen den Gerichtssaal wie benommen, während die Angehörigen und Freunde der Angeklagten diese umringten und sie mit Tränen in den Augen oder lachenden Gesichtern umarmten. Richter Bushman, der von seinem Pult herabstieg, aber noch im Gerichtssaal blieb, bildete den wohlwollenden Mittelpunkt inmitten der Reporter. (Er dachte, daß seine Meinung eine Karte der Karte der Karte der Karte oder eine Karte vierter Ordnung sei. Wie viele potentielle weitere Ordnungen im Symbolismus mochte es noch geben? Kaum daß er die Lobreden auf sich hinabregnen hörte; aber das Geschäft des Richters begann ihn bereits zu langweilen. Es wäre sicherlich unheimlich interessant, sich wirklich eingehend mit Mathematik zu befassen.) Harold Canvera hatte es nicht für nötig gehalten, einen Fragebogen auszufüllen, und stand deshalb nicht unter Beobachtung und war nicht geschützt. Er kehrte nach Hause zurück, zu seinem Job als Buchhalter und zu seiner Lieblingsbeschäftigung, die darin bestand, Telefonspielchen gegen die Illuminaten aufzunehmen; gegen die Illuminaten, die Kommunisten, die Sozialisten, die Liberalen und gegen die Gemäßigten sowie alle unzureichend konservativen Republikaner. (Ähnliche Pamphlete verschickte Canvera auch dann, wenn jemand von seinen Telefonbotschaften genügend fasziniert war, ihm 25

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