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Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Titel: Illuminatus 2 - Der goldene Apfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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heulte George zwischen blödsinnigen Ausbrüchen blechernen Kicherns, «und ich war drauf und dran, Plato zu sein, oder wenigstens Glaucos, oder irgendein weniger wichtiger Typ. Aber du bist genauso stoned wie ich es bin. Du kannst mir nichts Wichtiges erzählen. Alles was du kannst, ist schlechte Wortspiele erfinden.» «Das Wortspiel», erwiderte Hagbard würdevoll (mit einer Würde, die durch ein unerwartetes Glucksen irgendwie an Wirkung verlor), «ist mächtiger als das Schwert. Wie James Joyce
    einmal sagte.»
    «Werd nicht pedantisch.»
    «Magst du es lieber semantisch ?»
    «Ja. Du kannst semantisch werden. Oder antisch. Aber nicht
    pedantisch.»
    «Wo waren wir?»
    «Wahrheit.»
    «Ja. Klar. Wahrheit. Wahrheit ist wie Marihuana, mein Junge. Eine Droge auf dem Markt.» «Ich kriege einen hoch.»
    «Du auch? Das ist der Weg, den die Kugel rollt. Wenigstens
    mit Alamout Black. Übelkeit, dann Mikroamnesia, dann die
    Lachphase, dann Sex. Hab Geduld. Das klare Licht kommt als
    nächstes. Dann können wir über Wahrheit diskutieren. Als hätten
    wir es nicht schon die ganze Zeit getan.»
    «Du bist ein verdammter Guru, Hagbard. Manchmal hörst du
    dich sogar noch dämlicher an als ich.»
    «Wäre der ältere Malaclypse hier, würde er dir manches über
    andere Gurus erzählen. Und Genies. Glaubst du, Jesus wäre nie
    einer abgegangen ? Shakespeare hätte nie geheult in der Mermaid
    Tavern? Buddha hätte nie gepopelt? Gandhi hätte nie Filzläuse
    gehabt?»
    «Ich hab immer noch einen hoch. Können wir die Philosophie nicht ein wenig verschieben, damit ich mich mal nach Stella - ich meine Mavis umsehen kann ?» «Das ist Wahrheit.» «Was ist Wahrheit?»
    «Oben im Kortex macht es für dich einen Unterschied, ob es Stella oder Mavis ist. Unten in den Drüsen, kein Unterschied. Meine Großmutter wäre ebensogut.» «Das ist nicht Wahrheit. Das ist nichts als billiger freudiani-scher Zynismus.»
    «Oh, ja. Du sahst das Mandala mit Mavis.»
    «Und du warst dabei irgendwo in meinem Kopf. Schmutziger
    Voyeur.»
    «Du mußt es selbst wissen.»
    «Unser Geschwätz wird niemals einen Platz neben den Platonischen Dialogen finden, nicht in 100 000 Jahren. Dazu sind wir viel zu stoned.»
    «Ich liebe dich, George.»
    «Ich denke, ich liebe dich auch. Du bist so verdammt überwältigend. Jeder liebt dich. Werden wir jetzt ficken ?»
    (Mavis hatte gesagt: «Wisch dir mal die Wichsflecken von der Hose.» Er hatte von Sophia Loren geträumt, während er mastur-bierte. Oder geträumt, daß er masturbierte, während er in Wirklichkeit ...)
    «Nein. Du brauchst das nicht. Du beginnst dich zu erinnern, was wirklich im Gefängnis von Mad Dog City passierte.»
    « Oh, nein!» Coins enormer, schlangengleicher Schwanz ...der Schmerz ... die Wonne ... «Ich fürchte, ja.»
    «Verflucht noch mal. Jetzt werde ich's nie wissen. Hast du das in meinen Kopf getan, oder hat es sich wirklich ereignet ? Habe ich die Unterbrechung damals nur geträumt oder träume ich die Vergewaltigung gerade jetzt ?» « Das mußt du selbst wissen.»
    «Hast du das zweimal gesagt, oder habe ich's nur zweimal gehört?»
    «Was meinst du?»
    «Ich weiß nicht. Ich weiß es nicht; jedenfalls nicht jetzt. Ich weiß es einfach nicht. Ist das eine versteckte homosexuelle Verführungsmethode ?»
    «Vielleicht. Vielleicht ist's sogar ein Mordanschlag. Vielleicht werde ich dir am Ende die Kehle durchschneiden.» « Mir war's gleich. Ich hatte sowieso schon immer einen starken Selbstzerstörungsdrang. Wie alle Feiglinge. Feigheit ist eine Verteidigung gegen Selbstmord.»
    Hagbard lachte. «Ich habe niemals einen jungen Mann kennengelernt, der soviel Pussy kriegte wie er wollte, und so oft sein Leben aufs Spiel setzte. Und da sitzt du nun herum und machst dir immer noch Gedanken, ob du das bist, was sie dich immer nannten, als du zum erstenmal dein Haar wachsen ließest.» «Tunte. So nannten sie mich damals in Nutley, New Jersey. Es stand für beides, Feigling und Schwuchtel. So habe ich seither nie wieder mein Haar geschnitten, um ihnen zu beweisen, sie konnten mich nicht einschüchtern.»
    «Ja. Ich gerate auf die Spur eines Schwarzen, eines Musikers, der eine weiße Dame im Bett hat, eine blonde Rose aus Texas. Zum einen, weil sie ihn wirklich scharfmacht. Zum anderen aber auch, weil sie einen Bruder haben könnte, der mit dem Gewehr hinter ihm her ist. Er beweist, sie können ihn nicht einschüchtern. »
    « Das ist die Wahrheit ? Wir verbrachten unsere ganze Zeit

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