Iloo - Die andere Welt (German Edition)
die ihr mir auftragt, oder alles lernen, was ich lernen muss.«
»Illysu, sicher nehmen wir dich bei uns auf«, sagte Innilu. »Ich kenne Kebrak und kann mir gut vorstellen, wie er mit dir umspringt. Du bist jetzt eine von uns.«
Illysu sah Rainer fragend an und blickte in dessen lachendes Gesicht.
»Wenn Innilu es entschieden hat, wird es wohl in Ordnung sein, Illysu. Herzlich willkommen in Synergie!«, sagte Rainer. »Kebrak kann jetzt nicht mehr über dich bestimmen.«
Illysu standen Tränen vor Erleichterung in den Augen, als sie sich Rainer in die Arme warf. Rainer stand völlig überrascht mit dem fremden Mädchen im Arm und blickte Innilu hilflos an, die sich ein Lachen nicht verkneifen konnte. Rainer befreite sich aus Illysus Armen und sagte: »Es ist schön, dass du dich freust, endlich von diesem Feliden loszukommen, der dich gedemütigt hat, aber wir müssen nun noch etwas tun, Illysu. Sag uns, wo sich Kebrak aufhält, damit wir uns um ihn kümmern können.«
Nur zu bereitwillig sagte Illysu: »Wir mussten durch die ganze Siedlung laufen, bis wir ein Gästehaus fanden, in dem man uns ein Zimmer geben konnte. Es liegt an der dem Landeplatz entgegengesetzten Seite von Synergie. Dort wartet Kebrak darauf, dass ich Speisen und Getränke bringe.«
»Es kann nur das Gästehaus von Peenok sein«, sagte Gumak, der Leiter der Wachtruppe. »Inolak, wie sollen wir mit ihm verfahren?«
»Versucht, ihn möglichst unversehrt gefangen zu nehmen«, ordnete Rainer an. »Aber sperrt ihn ein, damit wir ihn später verhören können.«
»Was können wir ihm vorwerfen, wenn er danach verlangt?«, wollte Gumak wissen.
»Einreise unter falschem Namen reicht schon aus«, sagte Rainer. »Aber er ist auch noch der maßgebende Wissenschaftler, der einen Feldzug gegen uns angezettelt hat. Solange wir das mit der Wissenschaftlergilde nicht geklärt haben, ist Kebrak ein Kriegsgegner, den wir in Gewahrsam nehmen.«
»In Ordnung, Inolak«, bestätigte Gumak und gab seinen Leuten ein Zeichen. »Lasst uns abrücken.«
»Mir ist erst wohler, wenn ich sicher bin, dass sie ihn haben«, sagte Innilu, während sie zusah, wie die Wachtruppe in der Dunkelheit verschwand.
»Und was wird jetzt mit mir?«, fragte Illysu.
»Du kommst erst einmal mit mir«, schlug Ineedu vor. »Ich hab genug Platz. Und morgen nehm ich dich mit in unsere Programmierabteilung. Vielleicht eignest du dich ja dafür. Und du musst morgen zur Verwaltung, damit Idalu dich in die Gilderolle einträgt.«
In dieser Nacht entschied sich das weitere Schicksal Synergies. Die Wachen stellten Kebrak, der vollkommen verblüfft war, dass die Wachen ihn so schnell ausfindig gemacht hatten, und nahmen ihn fest. Er versuchte zwar zunächst, die Wachen durch seine falsche Identität zu blenden, doch gelang ihm das nicht. Als er dann Rainer und Innilu vorgeführt wurde, erkannten sie in ihm sofort den alten Gegenspieler. Kebrak gab seinen Widerstand auf und gestand, dass er es war, der seinen Ältesten Loomak erst zur Kriegsführung gegen Synergie gebracht hatte. Über eine Funkrichtstrecke nahm Rainer Kontakt zu Loomak auf und teilte ihm mit, dass er seinen Mitarbeiter Kebrak gefangengenommen habe. Loomak zeigte sich wenig gerührt und hatte keinerlei Interesse daran, Rainer ein Angebot zu machen, um sein Gildemitglied freizubekommen. Er gab offen zu, dass die Wissenschaftler für den Angriff durch die Söldner verantwortlich waren, da sie die neue Gilde als Gefahr für die Wissenschaftler betrachteten.
»Wie kommen Sie zu dieser Annahme, dass wir eine Gefahr für Ihre Gilde darstellen könnten?«, fragte Rainer.
»Wollen Sie etwa behaupten, dass Sie in Ihrer Gilde nicht auch Forschung betreiben?«, fragte Loomak. »Das ist definitiv eine Domäne der Wissenschaftlergilde.«
»Wenn Sie unter Forschung verstehen, dass wir neue technische Entwicklungen erforschen, dann gebe ich Ihnen recht – dann betreiben wir Forschung«, räumte Rainer ein. »Aber ich sehe die Bedeutung der Wissenschaftlergilde eigentlich nicht in der Erforschung neuer Anwendungsmöglichkeiten, sondern in der Grundlagenforschung, die wir definitiv nicht betreiben.«
»Forschung ist Forschung!«, beharrte Loomak.
»Mit dieser Einstellung hemmen Sie die Entwicklung und den Fortschritt des gesamten Volkes der Feliden«, warf Rainer ihm vor.
»Wie können Sie es wagen, mir einen solchen Vorwurf zu machen!«, ereiferte sich Loomak. »Wir sorgen doch erst dafür, dass es in der Entwicklung
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