Iloo - Die andere Welt (German Edition)
die Anzeige auf dem Monitor nicht.
»Ist es kaputt?«, fragte Vanessa.
Eva kontrollierte noch einmal alle Parameter auf der Steuerkonsole. »Nein, es ist alles in Ordnung«, sagte sie und schluckte hörbar. »Es ist – glaube ich – ein ganz anderes Problem.«
»Was für ein Problem?«, fragte Inolak.
»Was wir entdeckt hatten, war eine Art Parallelwelt zu unserer Erde«, sagte sie. »Es dürfte jedem von uns klar sein, dass es nicht möglich ist, dass zwei Gegenstände oder Räume gleichzeitig an derselben Stelle sein können. Trotzdem haben wir einen Blick in einen Raum werfen können, der an genau dieser Stelle war, an der wir uns befanden, nur, dass es nicht unser Raum war. In unserer dreidimensionalen Physik ist das nicht möglich. Also haben wir es mit einem überdimensionalen Phänomen zu tun. Offenbar haben sich unsere Existenzebenen auf einer höheren Ebene überlappt. Es gibt eine Reihe von Theorien zu solchen Themen. Wahrscheinlich konnten wir nur deshalb einen Zugang finden, weil die Existenzebenen für einige Zeit so übereinander lagen, dass schon ein einfaches Magnetfeld sie überbrücken konnte. Wir hatten Glück, dass wir noch zurückkehren konnten, denn nun scheinen sich die Ebenen wieder voneinander zu entfernen und das Magnetfeld reicht nicht mehr aus, um einen Zugang zu öffnen.«
»Dann, dann gibt es jetzt keine Möglichkeit mehr, mit Rainer und Innilu in Kontakt zu treten?«, fragte Inolak traurig.
Eva kletterte über eine Videoeinheit und setzte sich neben Inolak. Sie nahm ihn in den Arm und sagte:
»Ich fürchte, wir haben sie für immer verloren. Du wirst nicht mehr zurückkönnen.«
»Das ist doch gar nicht schlimm, Eva«, sagte er. »Ich will ja hier bei dir bleiben. Es ist nur ... Es war meine Heimat und sie ist für immer verloren.«
»Aber Iloo wird nun die Chance haben, seine eigene Geschichte zu schreiben«, gab Sebastian zu bedenken.
»Ja, diese Chance haben sie«, sagte Inolak. »Ich hätte nur gern von Zeit zu Zeit gesehen, wie sie es anpacken. Aber ich vertraue Rainer. Ich glaube, er wird das Richtige tun.«
»Das wird er sicherlich«, sagte Eva. »Doch nun sind wir wieder auf der Erde und es ist wichtig, dass wir selbst hier auch das Richtige tun.«
Sie griff Inolaks Kopf mit beiden Händen und gab ihm einen langen, leidenschaftlichen Kuss und es war ihr völlig egal, dass die anderen ihnen dabei zusahen.
Ende
MoriaZwo-Bücher © 2007
vollständig überarbeitet 2013
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