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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
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Forschungen praktisch umzusetzen sind. Zwei der Techniker, mit denen ich derzeit zu tun habe, befinden sich hier im Saal unter den Zuschauern. Was mir zu denken gibt, ist eine Äußerung Kebraks, die er eben gemacht hat. Wie kommt er darauf, dass Art und Schwere der Explosion einen normalen Feliden hätten töten müssen? Ich habe keine Angaben darüber gemacht, mit welchen Stoffen ich experimentiert habe und Kebrak gehörte definitiv nicht zu den Feliden, die mein Labor nach dem Unfall untersucht haben. In diesem Zusammenhang fällt mir ein, dass Kebrak bei einem Gespräch vor Kurzem etwas zu mir gesagt hat, wie: ›Lass dir das mit dem Labor eine Warnung sein‹. Ich beginne, mich zu fragen, ob Kebrak über diese Explosion mehr weiß, als er vorgibt, zu wissen.«
    Idomak war nicht anzusehen, was er dachte. Ruhig wandte er sich wieder an Kebrak:
    »Möchten Sie hierzu etwas sagen, Kebrak?«
    »Wir hatten uns gestritten«, sagte Kebrak. »Da sagt man schon mal das Eine oder Andere. Wir wollen doch nicht jedes Wort auf eine Goldwaage legen. Wichtig ist hier doch nur, dass Inolak aufgehalten wird.«
    »Ist es das?«, wollte Idomak wissen. »Warum ist es wichtig, ihn aufzuhalten? Haben wir es unter Umständen mit persönlichen Interessen zu tun, und nicht mit sachlichen Gründen?«
    Kebrak erkannte, dass er zuviel gesagt hatte. Nun hatte er erkennen lassen, dass er ein persönliches Interesse daran hatte, Inolak zu vernichten. Jetzt konnte er nur noch handeln. Er wandte sich in den Zuschauerraum und winkte der Gruppe Söldner zu, die bisher passiv gewesen war. Wie auf ein vereinbartes Kommando sprangen sie auf und zogen Schusswaffen unter ihren weiten Jacken, die sie trugen, hervor. Panik machte sich unter den Zuschauern breit. Einige versuchten, den Saal zu verlassen, andere warfen sich zu Boden, um nicht versehentlich von einer der Waffen getroffen zu werden. Schnell drängten sich die Söldner durch die Menge auf den Sitzungsbereich zu.
    »Jetzt werde ich erleben, dass deine Ära zu Ende geht, Inolak!«, rief Kebrak triumphierend. »Warum musstest du mich erst zu Gewaltmaßnahmen zwingen? Warum konntest du nicht einfach in deinem Labor sterben?«
    »Dann warst du es also tatsächlich?«, fragte Rainer.
    Kebrak konnte sich jetzt nicht mehr bremsen. »Du hattest dich immer für so schlau gehalten, Inolak! Immer hattest du die lukrativen Forschungsprojekte! Immer hattest du den Erfolg! Als ich erfuhr, dass du auch noch einen Sitz im Rat erhalten solltest, reichte es mir! Jetzt bin ich dran! Wenn das kleine Paket der Söldner schon nicht für dich gereicht hat – dann werden sie ihren Fehler jetzt ausbügeln!«
    Inzwischen waren sie von einer etwa zwanzig Feliden starken Gruppe Söldner umgeben, die ihre Waffen auf Rainer richteten. Rainer spürte, wie sich ihm langsam das Nackenfell aufrichtete. Er musste zugeben, dass er Angst hatte. Lediglich der Älteste Idomak schien in keiner Weise beeindruckt zu sein.
    »Wer von Euch Söldnern ist der Anführer der Gruppe?«, fragte er scharf.
    Ein Felide trat vor und deutete eine kurze Verbeugung an. »Ich. Ich bin Leit-Offizier Neetok.«
    Idomak nickte. »Neetok, arbeiten Sie im privaten Auftrag, oder sind Sie in einem Einsatz, der durch Ihre Gilde legitimiert wurde?«
    Neetok wusste nicht, worauf Idomak hinaus wollte. »Die einzelnen Zellen der Söldner-Gilde haben das Recht, private Aufträge anzunehmen. Wir wurden vom Wissenschaftler Kebrak angeworben und bezahlt. Damit gehört ihm für diesen Einsatz unsere Loyalität.«
    »Und Sie haben das Gefühl, dass die Loyalität zu einem privaten Auftraggeber höher anzusiedeln ist, als die Loyalität als Mitglied einer eingetragenen Gilde zum Zentralen Rat?«
    Neetok war die Angelegenheit sichtlich unangenehm, als er begriff, dass dieses Gespräch eine unangenehme Wendung nahm. »Natürlich nicht, Ältester Idomak!«
    »Oh, das ist gut, Neetok. Damit ersparen Sie mir, die Gilde der Söldner aus dem Gildeverband auszustoßen.«
    Idomak ließ seine Drohung einen Moment wirken.
    »Aber Sie können doch nicht ...«
    »Oh, Leit-Offizier Neetok, ich kann sogar noch viel mehr«, sagte Idomak. »Es hat meines Wissens in der Geschichte dieser Einrichtung noch nie einen Eklat dieser Größenordnung gegeben. Ich befehle Ihnen hiermit, in meiner Eigenschaft als Ältester des Zentralen Gilderates, die Waffen zu senken.«
    Neetok zögerte einen Moment, dann gab er seinen Leuten ein Zeichen, worauf sie ihre Waffen wegsteckten.
    »Gut, und nun

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