Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
Vom Netzwerk:
die Pläne für die neue Transistortechnik verkauft und dafür eine riesige Summe von uns erhalten, die es ihm erst ermöglicht hat, seine Gilde zu gründen. Es kann nicht sein, dass der Rat uns nun in dieser Weise in unseren Rechten beschneidet.«
    Rufe der Zustimmung begleiteten seine Rede.
    Rainer, der im ersten Moment befürchtete, dass sein Traum nun doch noch platzen könnte, hatte plötzlich eine Idee. Er ergriff ebenfalls ein Mikrofon. »Ich unterstütze den Vorschlag des Rates und übernehme gern die Verantwortung für die Produktion und Entwicklung der Computer, aber ich will nicht verschweigen, dass meine Gilde nicht beabsichtigt, eine technische Produktion aufzubauen, um mit den Technikern in Konkurrenz zu treten. Mir schwebt vielmehr eine enge Zusammenarbeit vor. Sie könnte so aussehen, dass wir technische Produktions- und Entwicklungsanlagen an meinem Gildestandort errichten, die von Mitgliedern der Techniker-Gilde betrieben werden. So hätten wir kurze Wege und den Technikern würde weiterhin die Produktion und die Vermarktung des fertigen Produktes obliegen.«
    Imorak überlegte. »Sie meinen, eine über die Grenzen der Gilde hinausgehende Zusammenarbeit. Das hat es – soweit ich weiß – bisher in dieser Form noch nicht gegeben, aber es klingt recht interessant. Wir müssten dazu aber Personal in Ihrem Gildehaus stationieren – haben Sie das bedacht, Inolak?«
    »Wo sehen Sie das Problem?«, fragte Rainer gerade heraus. »Wir können ein eigenes Technikerhaus errichten, oder auch anbieten, dass die Techniker mit in unserem Haus leben. Das überlassen wir Ihnen. Auf jeden Fall aber sollten unsere Gilden ganz eng zusammenarbeiten. Ich bin sicher, dass wir alle davon profitieren können.«
    »Abgemacht«, sagte Imorak. »Ich werde einige unserer Spezialisten zu Ihnen hinausschicken, die sich um die Details kümmern können. Irgendwie gefallen mir Ihre revolutionären Ideen.«
    Rainer wollte eigentlich so schnell wie möglich zurück zu Innilu, doch gab es nun noch viel zu regeln. Vertreter der Bänker, die vor Ort waren, erklärten sich bereit, den Transfer der Gildegebühr sogleich einzuleiten, die Gilde der Baumeister unterbreitete Angebote, die Rainer noch nicht annehmen wollte, bevor er sein Gildehaus nicht mit eigenen Augen gesehen hatte. Die Elektriker boten einen Versorgungsvertrag an, räumten aber Probleme bei der sofortigen Stromlieferung ein, da es in der Nähe der alten Schreiber-Gebäude keine Station der Elektriker gab. Die Gilde der Bauern wollte wissen, in welcher Größenordnung er Nahrungsmittel ordern wolle. Rainer fühlte sich völlig überfordert, da er noch keinen Überblick hatte. Schließlich beendete er die überfallartigen Anfragen, in dem er mitteilte, dass er sich nun zurückziehen werde, um sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen. Er würde sich persönlich mit jeder einzelnen Gilde in Verbindung setzen, deren Dienste er in Zukunft bedurfte. Man zeigte sich zwar nicht sehr zufrieden damit, doch ließ man ihn gehen, als man bemerkte, dass er sich nicht weiter festlegen würde.
    Noodok führte ihn und die beiden Techniker zurück zu den zugewiesenen Gemächern, wo die Frauen warteten.
    »Ist es Ihnen überhaupt Recht, Rat und Ältester Inolak, dass ein Elektriker in niederem Rang – wie ich – Sie führt?«, fragte er. »Soll ich einen der höheren Elektriker holen?«
    Rainer sah ihn verblüfft an. »Wieso sollte ich mit Ihnen nicht mehr zufrieden sein, Noodok? Nur weil ich jetzt durch den Rat einen anderen Status erlangt habe? Machen Sie sich keine Gedanken. Ich habe nicht vergessen, dass ich kurz davor stand, aus den Gildehäusern vertrieben zu werden.«
    Noodok schluckte. »Da haben Sie Recht, Inolak. Die Gefahr bestand tatsächlich«, »Wissen Sie, Noodok, ich bin der Ansicht, dass die Strukturen innerhalb der Gilden viel zu festgefahren sind. Etwas mehr Flexibilität würde der gesamten Gesellschaft gut tun. Als Ältester einer Gilde kann ich innerhalb meines Hauses allein bestimmen, wie das Zusammenleben der Gilde geregelt sein soll. Ich bin fest entschlossen, die Gilde der Informatiker nicht so zu führen, wie es in den übrigen Gilden seit Jahrhunderten üblich ist.«
    Noodok wurde neugierig. »Was haben Sie denn vor?«
    »Zunächst werde ich neue Mitglieder anwerben«, antwortete er. »Jeder, der Interesse hat, kann sich bei uns bewerben. Ich werde mir ein Prüfungsverfahren einfallen lassen, um geeignete Feliden ausfindig zu machen. Frühere

Weitere Kostenlose Bücher