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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
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ausreichen könnte, sie zum Aufgeben zu bewegen.«
    »Kebrak wird niemals aufgeben«, sagte Innilu. »Er hasst dich mit jedem Haar seines Pelzes. Wir sind noch nicht in Sicherheit, glaub mir.«
    Ein Klopfen an der Tür deutete an, dass jemand Rainer zu sprechen wünschte.
    »Man scheint uns offenbar auch in dieser Wartezeit keine Ruhe gönnen zu wollen«, meinte Rainer und gab Inetak, der noch an der Tür stand, ein Zeichen, sie zu öffnen.
    Vor der Tür stand ein fremder Felide, der schon deutliche Zeichen des Alters in seinem Pelz trug. Unter dem Arm trug er verschiedene Papierrollen.
    Rainer trat auf ihn zu. »Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Atok«, antwortete er. »Ich gehöre zur Gilde der Baumeister. Wir sollten uns mal unterhalten.«
    »Meinen Sie nicht, dass es dazu ein wenig früh ist?«, fragte Rainer. »Es ist noch nicht mal entschieden, ob ich Ihre Dienste überhaupt in Anspruch nehmen kann.«
    Atok winkte ab. »Wir sollten uns unterhalten, Inolak. Sie haben einigen Vertretern im Rat und unter den Zuschauern den Mund wässerig gemacht mit Ihren Ankündigungen großer Aufträge. Ich vertrete die Gilde der Baumeister und bin natürlich auch daran interessiert, einen neuen Kunden zu gewinnen.«
    »Das klingt nach Wettbewerb, Atok«, sagte Rainer. »Aber es gibt doch nur eine Gilde der Baumeister. Warum sind Sie dann so eilig?«
    Atok lachte. »Sie sind sehr scharfsinnig, Inolak. Es gibt nur eine Gilde der Baumeister, aber mehrere Standorte, die um die derzeit bescheidenen Aufträge buhlen. Insoweit gibt es bei uns tatsächlich Wettbewerb. Als Sie erwähnten, dass Sie an den alten Gildehäusern der Schreiber interessiert sind, wurde ich hellhörig. Mein Gildeturm befindet sich weit von hier entfernt, in der Nähe des Gintham-Ozeans. Dort befand sich auch das Gildehaus der Schreiber. Sie waren gute Kunden von uns. Es war eine wirtschaftliche Katastrophe, als sie damals aufgelöst wurde. Ich habe noch Unterlagen über das Schreiber-Projekt gefunden, die ich Ihnen gerne zeigen möchte.«
    Rainer bat Atok herein, der sich in der Suite interessiert umblickte. »Sie haben Ihre eigenen Dienerinnen dabei?«
    Rainer konnte sehen, dass sich Innilus Nackenfell sträubte. Er wusste inzwischen, dass es bei ihr ein Zeichen der Verärgerung war. Sie stand kurz davor, vor Wut zu platzen.
    »Ich darf Ihnen Innilu vorstellen«, beeilte sich Rainer zu sagen. »Sie ist meine Assistentin und Partnerin.«
    »Partn ... oh, wirklich?«, entfuhr es Atok. »Dann verzeihen Sie mir, Innilu – ich wollte Sie nicht beleidigen.«
    Rainer konnte sehen, wie Innilu ihren Atem zischend ausstieß und sie sich langsam wieder beruhigte.
    »Ich bin es halt nicht gewohnt, Frauen in gehobener Stellung zu sehen«, sagte Atok. »Vielleicht bin ich zu alt für solche modernen Änderungen. Sehen Sie es einem alten Mann einfach nach.«
    Innilu nickte ihm zu, als Zeichen, dass sie die Entschuldigung akzeptiert hatte, sagte jedoch nichts. Atok rollte seine Pläne auf dem Tisch vor der Couch aus und strich sie mit der Hand glatt. Er deutete auf die Zeichnungen und sagte:
    »Bitte sehr: die Gildehäuser der Schreiber. Sie sind äußerlich noch in recht gutem Zustand. Innen jedoch gibt es viel zu tun. Und ich darf Ihnen nicht verschweigen, dass es vor etwa zwanzig Jahren ein kleines Beben gegeben hat, bei dem der Turm des Gildehauses eingestürzt ist. Er müsste vollständig neu erstellt werden.«
    »Ich will keinen Turm«, sagte Rainer.
    »Wie bitte?«, fragten Atok, Innilu und Eluak wie aus einem Munde. »Keinen Turm?«
    »Nein«, sagte Rainer. »Wir brauchen keinen Turm. Wir werden eine Reihe von flachen Bauwerken benötigen, sowie eine lange, glatte Piste. Ich hab da schon Vorstellungen. Darf ich in Ihren Plan etwas hineinzeichnen?«
    »Nur zu«, meinte Atok und drückte Rainer ein Stück Zeichenkohle in die Hand. Rainer deutete an, wo er noch weitere Gebäude haben wollte und wo die mysteriöse Piste sein sollte. Er zeichnete ein Tanklager ein und Fertigungsstätten für irgendwelche Bauteile. »Wozu Fertigungsstätten?«, wollte Eluak wissen. »Das greift in die Domäne der Techniker-Gilde ein. Das gibt Probleme.«
    Rainer schüttelte den Kopf. »Das muss es nicht, Eluak. Wir könnten die Fertigungsanlagen von Mitgliedern der Techniker betreiben lassen. Wichtig ist nur, dass sie da sind. Vielleicht solltest du dir überlegen, ob du nicht selbst dort arbeiten willst. Das Gildehaus der Informatiker wird sich in vielen Punkten von den übrigen

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