Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
Vom Netzwerk:
Gildezugehörigkeit ist für mich nicht interessant – nur die geistigen Fähigkeiten der Bewerber. Dann werde ich diese leidige Sache mit den Dienerinnen abschaffen. Alle Gildemitglieder werden die gleichen Grundrechte erhalten.«
    »Wie soll das gehen? Unsere Gesellschaft basiert auf den alten Traditionen.«
    »Eine Tradition, die auf der Ausbeutung etwa der Hälfte der Feliden beruht, ist eine schlechte Tradition. Ich werde in meiner Gilde eine neue schaffen. Mir schwebt eine Gesellschaft von partnerschaftlichen felidischen Familienverbänden innerhalb der Gilde vor. Männer und Frauen sollen echte Partnerschaften eingehen und ihre Kinder gemeinsam selbst erziehen.«
    Noodok war inzwischen völlig sprachlos. Inzwischen waren sie bei den Gemächern eingetroffen. Bevor sie sich trennten, fragte Noodok: »Als ich Sie vorhin abholte ... Die Vertrautheiten zwischen Ihnen und dieser Frau, die in Ihrer Begleitung ist ... Sie ist nicht Ihre Dienerin, nicht wahr?«
    Rainer musste nun lachen. »Nein, sie ist nicht meine Dienerin. Sie ist immer schon meine Assistentin gewesen – sie ist sehr qualifiziert. Doch nun ist sie auch meine Partnerin. Sehen Sie in ihr die gleichberechtigte Partnerin des Ältesten einer Gilde.«
    Noodok lächelte nun auch. »Vielleicht sollte ich mich demnächst bei Ihnen bewerben. Ich würde dann versuchen, eine junge Frau mitzubringen, die leider die Dienerin eines der Führer unserer Gilde ist. Hier hätten wir keine Zukunft.«
    »Wenn du sie nicht selbst als Dienerin, sondern als Partnerin willst, und zudem für unseren Berufsstand geeignet bist – dann komm zu uns. Nur lass dir etwas Zeit – es wird noch etwas dauern, bis wir unsere Arbeit aufnehmen können.«
    Noodok verabschiedete sich mit einer tiefen Verbeugung und lief davon. Rainer öffnete die Tür und betrat mit Eluak und Inetak die Suite. Innilu flog ihm förmlich in die Arme. Sie strahlte ihn an. »Du ahnst gar nicht, wie glücklich ich bin.«
    Rainer schob sie ein Stück von sich weg und sah ihren irritierten Gesichtsausdruck. »Innilu, Du bist nun die Partnerin eines Gildeältesten, ist dir das klar? Bist du bereit, dein altes Leben hinter dir zu lassen und mir gleichberechtigt an meiner Seite in ein völlig neues Leben zu folgen?«
    Diese Worte musste sie erst verdauen. Es war eine Sache, die Dienerin eines Mannes zu sein, eine Andere, die Assistentin eines Mannes zu sein. Aber es war eine noch ganz andere Sache, die Partnerin an der Seite eines Mannes zu sein.
    »Ja, ich will dieses neue Leben!«, rief sie und warf sich erneut in seine Arme.
    Ibeelu hatte nicht wirklich geglaubt, dass Rainer es ehrlich meinen könnte. Sie hatte vermutet, dass er – sobald er erreicht hätte, was er wollte, genauso sein würde, wie alle anderen felidischen Männer. Sie stellte fest, dass sie begann, Innilu zu beneiden. Sicher, sie war eine Felidin aus der Gilde der Techniker, und sie hatte auch das Glück, für Eluak zu arbeiten, der sie nun auch wie eine technische Assistentin behandelte, doch wirklich soziale Kontakte hatte sie im Gildehaus der Techniker nicht.
    »Wäre es möglich, dass ich eine von Euch werden könnte?«, hörte sie sich plötzlich fragen.
    Eluak sah sie verstört an.
    »Ibeelu!«, sagte er scharf. »Überleg, was du sagst! Du gehörst zur Gilde der Techniker. Ich denke, ich habe dich gut behandelt.«
    Rainer registrierte erst jetzt, was los war und fragte Innilu: »Wie sieht es hier auf Iloo aus? Was geschieht, wenn ein Felide seine Gilde wechseln möchte? Ist das so einfach möglich?«
    »Im Grunde ist es ganz einfach«, sagte sie. »Ein Felide äußert öffentlich seinen Wunsch, einer anderen Gilde anzugehören. Wird er dort aufgenommen, ist der Wechsel vollzogen und der Betroffene erhält eine kurze Zeit, seine Dinge zu ordnen, bevor er das alte Gildehaus verlassen muss. Der einzige Haken ist: Wenn die neue Gilde ihn nicht aufnimmt, hat er seinen Gildestatus verloren, da er bereits durch die Äußerung des Wunsches aus der alten Gilde ausscheidet.«
    »Das ist eine harte Regel«, stellte Rainer fest. »Aber gilt das auch für felidische Frauen? In aller Regel haben sie doch nicht die gleichen Rechte wie Männer.«
    Innilu überlegte einen Moment, dann stimmte sie zu. »Du hast recht. Mir ist kein Fall eines Wechsels von Frauen bekannt. Aber warum sollten sie es auch tun? Sie würden ihr Los als Dienerin doch behalten und nur den Herrn wechseln. Das können sie auch im eigenen Gildehaus haben.«
    »War das ein ernst

Weitere Kostenlose Bücher