Im Anhang mein Herz
wohnte, ob sie Taufpatin sein wolle. Sie war meine einzige Bekannte, die Mitglied bei der Kirche war. Aber sie hatte schon ein anderes Patenkind und wollte nicht deren zwei. Daher beschloss ich, meine ältere Tochter und später auch meine jüngere Tochter doch nicht diesem Religionsterror auszusetzen. Keine Taufe, kein Religionsunterricht. Seit damals keine Religions-Themen.
Nur finde ich noch immer, dass es eine Zumutung ist, dass die Christen überall ihr Idol, ihre aufgeschnittene Leiche, aufhängen dürfen und mit ihren Glocken mehrmals täglich wild durch den Luftraum von Nicht-Christen bimmeln dürfen. Aber bitte, man ignoriert es halt.
Ja, in der Schulzeit rauchte ich, später nicht mehr.
Nun aber endlich Schluss, für diesmal nette Grüße und danke für dein großes Zeitopfer.
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Dienstag, 1. Dezember, 10.58
Betreff: Vortrag
Liebe Marlene! Bevor die Wirkung abklingt, muss ich dir unbedingt von meinem vormittäglichen Erlebnis erzählen. Es war großartig. Aber es gab nur drei Zuhörer. Durch die neue Übungsmethode kann man sich den Serotoninspiegel für etwa drei Stunden erhöhen. Wie auch in den Unterlagen steht, reagieren die Übenden verschieden.
Servus inzwischen, die Post habe ich in der Früh an dich abgeschickt.
Artur
Dienstag, 1. Dezember, 12.21
Betreff: Später lesen
Liebe Marlene! Dass du, wenn du eigentlich krankgeschrieben sein solltest, früher als sonst ins Büro kommst, finde ich zwar beachtlich, weiß aber nicht, ob ich es auch gutheißen soll.
Die Monografie fand ich für dich besser als ein musiktheoretisches Geschwafel. D as Werk kann man sich doch auch einfach nur anhören. Wenn du willst, werde ich dir den Text suchen.
Ich wohne fast in der Firma. Sie ist geräumig, hat alles, sogar einen Teeautomaten, es wird gut geheizt, es gibt wochentags die Kantine und meinen angenehm großen Schreibtisch. Post und Mail kommt reichlich herein. Wer braucht ein Bett oder eine Badewanne? Ich könnte auch im Sessel ein Nickerchen machen.
Übrigens habe ich über deinen Witz mit dem Hausbau gelacht.
Liebe Grüße und baldige Besserung des Schnupfens.
Artur
Dienstag, 1. Dezember, 13.51
Betreff: Hausbau, du?
Ich baue mir ein Haus daneben und werde freier Programmierer, mein Schatz!
Artur
Mittwoch, 2. Dezember, 6.38
Betreff: Nachricht
Liebe Marlene! Erst jetzt bin ich dazugekommen, deine Mail zu lesen. Gestern kam nämlich der neue Mitarbeiter und wir verbrachten den ganzen Nachmittag mit Installieren etc.
Schönen Tag!
Artur
Mittwoch, 2. Dezember, 7.02
Betreff: Alles klar
A.
PS Bedenke, Mails sind kostenlos, aber SMS schicken nicht.
Mittwoch, 2. Dezember, 12.34
Betreff: Text
Liebe Marlene, deine lange Nachricht lese ich abends, vielen Dank, aber etwas anderes gleich, ich konnte endliche eine Buchhandlung finden, die den Text zum Konzert hat, da die anderen nur Noten mit Text hatten, was zu teuer war. Ich hole das Zeug heute, stecke es morgen früh nach dem Kopieren in die Post. Kaufe dir also kein Textheft für das Konzert.
Artur
Mittwoch, 2. Dezember, 14.42
Betreff: Text, danke
Der Text kostete sogar nur zwei Euro. Danke für die hoffentlich bald ankommenden Bücher und dein Ausfüllen der Liste, was ich von dir habe. Ich nehme es mir immer vor und du kommst mir dann, zum Glück, zuvor.
Mittwoch, 2. Dezember, 14.48
Betreff: Dank
Liebe Marlene! Vielen, vielen Dank für die, ja, wie soll ich es nennen, besonders liebevoll für mich zusammengestellte CD der romantischen Lieder.
A.
Donnerstag, 3. Dezember, 14.29
Betreff: Antwort
Liebe Marlene! Da ist die Antwort, ich wollte dich nicht wieder gleich in der Früh stören. Den offenen Betrag kannst du mir am Sonntag geben.
Artur
PS Bei Schnupfen sollte man keine Milch trinken, da sie Schleim bildend wirkt. Aber ich weiß schon selbst, wie komisch es ist, dass ein Laie dir medizinische Ratschläge gibt.
PPS Zuerst mal vielen Dank für deinen so langen Brief. Danke weiters, die Dateien habe ich auch schon. Die sehr dicken beiden Bücher habe ich erhalten, danke auch dafür.
Meine Prospekte habe ich dir deshalb geschickt, weil ich sie schön gefunden habe.
Gestern erhielt ich eine Einladung zu einer erst im nächsten Jahr stattfindenden Geburtstagsfeier eines ehemaligen Kollegen. Und ich weiß nicht, ob ich dir erzählt habe, dass es damals eine sehr schöne Zeit war an diesem Institut, und dass ich dort sehr gern war und mit allen Leuten dort sehr gut ausgekommen bin. Ich habe damals nur deshalb den Job
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