Im Anhang mein Herz

und ich weiß nicht, warum ich es tue. Das alte war besser.

    Freitag, 4. Dezember, 8.26
    Betreff: Diverses
    Liebe Marlene! Meine ältere Tochter wünscht sich eine Grafikkarte von mir zu Weihnachten. Aus ihrer Mutter war nicht herauszubringen, was sie alles können soll.
    Mein Boss kommt erst am nächsten Mittwoch wieder.
    Vielleicht erhältst du die Post heute ausnahmsweise rechtzeitig.
    Servus Artur

    Freitag, 4. Dezember, 10.23
    Betreff: Danke für den Tipp.
    Liebe Marlene! Ja, man bekommt Lust, sich selbst etwas Neues zu kaufen.
    Wegen Sonntag: War ich schon einmal unverlässlich? Im letzten Moment pflege ich für gewöhnlich die Kurve zu kriegen. Es ist schließlich nur ein Konzertbesuch mit dir und deinem Mann.
    Sogar unsere aktuelle Liste habe diesmal ich angefügt.
    Liebe Grüße und einen schönen Samstag.
    Artur

    Freitag, 4. Dezember, 11.56
    Betreff: Ein Tipp von mir
    Liebe Marlene! Vor dem Konzert gut ausschlafen!
    Gruß
    Artur
    PS Ist der Text jetzt endlich angekommen?

    Freitag, 4. Dezember, 13.52
    Betreff: Guten Morgen!
    Liebe Marlene! Falls es gerade Mittwoch Früh ist, einen schönen guten Morgen! Es fiel mir eben, Freitagmittag, noch ein, bitte nicht darüber lachen, ich möchte noch in meinem von dir kommentierten Lebenslauf einen kleinen Vermerk haben, bitte, nämlich, dass mein Urgroßvater ein Berufsmusiker war. Es gibt auch ein Foto von ihm, das ich dir zeigen werde.
    Heute haben mich zwei Kollegen zum Eislaufen nächste Woche überredet.
    Dein Artur

    Montag, 7. Dezember, 9.30
    Betreff: Dein Lebenslauf
    Anbei der neueste Lebenslauf von dir. Kontrolliere ihn bitte erst dann, wenn du Zeit hast. Entschuldige bitte die vielen Fehler im letzten Lebenslauf. Ich löschte auch versehentlich einige Wörter, weil das neue Textprogramm so komisch ist. Warum du die von mir geschaffene Struktur in deinem Lebenslauf verändert hast, konnte ich mir nicht erklären.

    Mittwoch, 9. Dezember, 16.41
    Betreff: Mit jedem Zufall finde ich alles merkwürdiger.
    Auf Wiedersehen.

    Donnerstag, 10. Dezember, 12.56
    Betreff: Ärger
    Liebe Marlene! Danke für die Datei und deine Mailantworten, die ich in der Mittagspause lesen konnte.
    Nur kurz zu dem, worüber ich mich am Sonntag geärgert habe. Du weißt, wie wichtig mir die Gesundheit ist. Für gewöhnlich halten mich die Leute für gesund und sehr fit und ich fühle mich auch so. Wie kommt dein Mann auf die Idee, dass ich krank aussehen würde? Weil ich viel trainierter bin als er? Wegen meiner Reizbarkeit am Sonntag?
    Ebenso ärgerte ich mich über deine Bemerkung über die bei x-beliebigen Menschen stets vorhandenen Parallelen. Du meinst, man muss nur gründlich genug suchen, um die passenden Eigenschaften zu finden. Ich bin völlig anderer Meinung als du.
    › My Fair Lady‹, diesen, entschuldige schon, alten Käse, liebt auch Erna heiß. Danke, ich brauch es nicht.
    Da ich schon lange nicht mehr im Konzert war, musste ich mir einen Anzug für Sonntag kaufen. Aber ich werde bald einmal wieder in die Oper gehen, sodass sich die Kosten amortisieren werden.
    Positiv zu vermerken ist, dass ich mir nun auch Eislaufschuhe kaufen werde. Man sagte mir gestern, ich liefe, als ob ich es immer schon getan hätte und so kam es mir nach der Eingewöhnungszeit von etwa einer Stunde auch vor. Ich kann ja ganz gut inlineskaten.
    Ja, ist o. k., du verachtest mich wegen des Besäufnisses. Ich fühle mich auch schmutzig. Aber es ging es mir so, dass es im Augenblick die beste Lösung war.
    Ich fühlte mich sehr allein. Es ist auch nicht leicht, die Ablehnung von zwei Personen auf einmal zu verkraften.
    Der zweite Grund ist, mit wachsendem Unbehagen denke ich an die kommenden elf Tage ohne ein Lebenszeichen von dir, ohne eine kleine Aufmunterung. Sie rücken näher.
    Sicher, das ist unbedeutend. Aber ich merke dabei erst richtig, wie viel der Kontakt mir bedeutet.
    Ich möchte nicht ausrasten. So etwas gibt es, aber ich möchte es nicht.

    Ich habe Updates von einigen Programmen bekommen, die könntest du von mir haben.
    Hast du schon die Winterreifen drauf?

    Ich würde deinem Mann doch nichts wegnehmen von dir.
    Ich habe eigentlich gehofft, dass du mich auch ein wenig lieben könntest. Nicht soviel wie deinen Mann eben. Obwohl du von ihm beschützt werden möchtest, könntest du es schön finden, dass es auch mich gibt. Du könntest mich oft sehen wollen. Du könntest mit mir viele Dinge besprechen, die deinen Mann ohnehin nicht interessieren. Viel mehr ist Liebe doch ohnehin