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Im Auge der Sonne: Roman (German Edition)

Im Auge der Sonne: Roman (German Edition)

Titel: Im Auge der Sonne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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konnte, sagte Leah durch die Tür: »Jotham, du kennst mich.«
    »Hm. Dagon bewahre mich vor dir. Ich wünschte, ich hätte das Haus des Elias nie betreten.«
    »Jotham – David und ich haben das Vertrauen von Pharao Thutmosis gewonnen.«
    »Bockmist! Ihr beiden? Hältst du mich für so blöde? Dagon beschütze mich.«
    »Wie du sehr wohl weißt, wurde ich entführt und als Geisel festgehalten. David kam nach Megiddo, um mich zu retten. Verschiedene Umstände trugen dazu bei, dass er das Vertrauen des ägyptischen Königs gewann und Gelegenheit bekam, sich mit eigenen Augen ein Bild von Ägyptens Streitkräften zu machen, um Shalaaman darüber Bericht zu erstatten und ihn zu überzeugen, sich friedlich zu ergeben.«
    Jotham schürzte die Lippen. »Weiter.«
    Jetzt beschrieb ihm David, was er vom Berg Karmel aus gesehen hatte: die gewaltige Flotte, die in einer Bucht an der Küste des Großen Meers ankerte. Kaum dass er auf Schiffe zu sprechen kam, war Jothams Interesse geweckt. Und als David ihm dann noch deren Ausstattung beschrieb, die es, wie er hinzufügte, nirgendwo sonst auf der Welt gebe – Schiffe, eigens für kriegerische Auseinandersetzungen gebaut –, war Jotham tief beeindruckt.
    »Kriegsschiffe!«, rief er aus, und seine kleinen Augen glitzerten tatendurstig. Der Krieg war tatsächlich ein lohnendes Geschäft.
    »Das ist aber noch nicht alles, Herr«, sagte David. »Thutmosis gab der Flotte den Befehl,
Richtung Ugarit Segel zu setzen. Die Schiffe müssten bereits hier sein, und der Admiral hat Order, sämtliche Schiffe in Ugarits Hafen in Brand zu stecken. Jotham,
alle deine Schiffe
werden abgefackelt werden.«
    »Halla!«,
zischte Jotham. »Betet für mich. Im Augenblick sind nur wenige meiner Schiffe unterwegs. Ägypten wird fast meine gesamte Flotte zerstören! Meine kostbaren Schönheiten!« Entsetzt riss er die Augen auf. »Und die Generäle haben angeordnet, allen militärischen Schutz vom Hafen abzuziehen!«
    »Bring mich zu Shalaaman«, sagte Leah drängend. »Wenn noch ein Atemzug in seinem Körper ist, kann ich ihn vielleicht retten. Wenn er gesundet, wird er die Anordnung rückgängig machen und den besonderen Schutz des Hafens veranlassen.«
     
    Kaum hatte die Nachricht von der Erkrankung des Königs den Palast verlassen, verbreitete sie sich wie ein Lauffeuer in der Stadt. Im großen Audienzsaal, in dem ausländische Würdenträger, Gesandte mit Geschenken sowie gewöhnliche Bürger mit ihren Forderungen auf Shalaamans Erscheinen warteten, hielten sich in vorderster Reihe auch Zira mit ihren Anwälten sowie Avigail auf. Die Neuigkeiten aus dem Palast wurden von einem zum anderen weitergegeben, bis das Murmeln und Raunen zu einem dumpfen Getöse anschwoll. Selbst die um den Thron versammelten Höflinge tauschten jetzt besorgte Blicke.
    Der König war krank.
     
    Als die Tür zur Bettkammer aufging und Jotham, gefolgt von den beiden Gefangenen, eintrat, bellte Yehuda: »Nehmt diese beiden fest!«
    Jotham jedoch hob die Hand. Zu Leah sagte er: »Rasch. Tritt vor den König.«
    Sie eilte an das Krankenlager und erkannte sofort den erbärmlichen Zustand, in dem sich Shalaaman befand. Sein Gesicht war gerötet, seine Lippen hatten sich bereits blau verfärbt. An seinem Hals und auf der Stirn traten Adern hervor. Sobald er versuchte, Luft zu holen, zog sich die Haut hinter seinem Schlüsselbein zusammen. »Weg mit all diesem Weihrauch«, wies Leah die Priester und Ärzte an. »Schafft Fächer aus Straußenfedern herbei und fächelt damit dem König frische Luft zu.«
    Alle verharrten bewegungslos. »Tut, was sie sagt!«, brüllte Jotham. »Dann wird die Dämonenbetörerin den König einmal mehr retten!«
    »Keiner rührt sich von der Stelle!«, brüllte Yehuda ebenso laut. »Dieser Mann ist ein Deserteur und soll wegen Verrats hingerichtet werden. Und das Mädchen ist mit ihrem Liebhaber durchgebrannt und hat unseren verehrten König im Stich gelassen.«
    Unter denen, die in der Bettkammer für Shalaaman beteten, befand sich auch der Oberste Richter Uriah. Jetzt trat er in seiner prächtigen Robe und der mit Quasten verzierten Kopfbedeckung vor und sagte mit volltönender Stimme: »Noch ist Shalaaman nicht zu den Göttern gegangen, Yehuda, und noch bist du nicht König.«
    Die Umstehenden wichen zurück und machten ihm den Weg frei, als er auf Yehuda zuging und sich zu ihm neigte: »Die Tage deiner Erpressungen sind vorbei«, sagte er leise. »Ich lasse mich nicht länger von deinen Drohungen

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