Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)
sie auf den ersten Blick wirkt, aber er ist nicht weiter ins Detail gegangen.«
Cony saß vollkommen bewegungslos da, seine Miene gab nichts über seine Emotionen preis. Aidens Vater wirkte äußerst nachdenklich. Er tätschelte Conys Bein. »Was denkst du, Raleigh?«
Cony sah jeden einzelnen der Anwesenden an und schüttelte den Kopf. »Ich glaube, dass Benson recht hatte. Braxton war nur ein Strohmann.« Sein Blick richtete sich auf Nate. »Warum klingt der Name Hollister so vertraut?«
Nate ließ seine Hand durch Aidens Haare und über seinen Nacken gleiten. Er seufzte. »Weil Hollister der Name der königlichen Familie von Englor ist. Colonel Simon Hollister ist der Kronprinz und Thronerbe von Englor.«
Kapitel 17
Nate konnte es kaum erwarten, noch einmal nach seinem Jungen zu sehen und sicher zu gehen, dass er in Ordnung war. Raleigh hatte ihn an der Tür zu seiner Kabine aufgehalten und gefragt, ob sie Troubles DNA testen durften. Kurz nachdem Nate die entsprechenden Anweisungen an die Krankenstation gegeben hatte, erhielt er einen Anruf von Admiral Jenkins, der wissen wollte, was passiert war, und der ihn noch einmal auf die Beförderung zum Admiral ansprach. Er hatte sicher gestellt, dass Nate das Hauptquartier der Flotte verlegen konnte, wohin er wollte. Es hatte mehr als einen freundlichen Hinweis auf Regelence gegeben.
Nates Verwirrung war größer denn je. Er hatte bei der ganzen Sache ein schlechtes Gefühl, aber jetzt wollte er einfach nur Aiden sehen. Er wusste, wie knapp er heute davor gewesen war, seinen Mann zu verlieren.
Er öffnete die Luke, die in sein Schlafzimmer führte, und fand Aiden am Außenschott lehnend und durch das Bullauge starrend vor. Er war so in Gedanken versunken, dass er nicht bemerkte, dass Nate hereingekommen war.
Der Anblick von Aiden in seinem Raum gefiel ihm. Die Einrichtung war dunkel und maskulin, ähnlich dem Bereitschaftsraum. Es war keine luxuriöse Umgebung wie in ihrer Zimmerflucht in der Residenz. Alles war einfach und schlicht, die Elemente in nautischer Optik gehalten. Sein eleganter Prinz sah gut aus vor diesem Hintergrund. Auf der anderen Seite sah sein Junge überall gut aus, aber dieser Raum gehörte Nate und es gefiel ihm, Aiden hier zu haben.
Die Luke schloss sich und erregte damit Aidens Aufmerksamkeit. Er drehte sich um. Seine Gesichtsfarbe war ein wenig bleicher als normal, was wohl diesem höllischen Tag geschuldet war.
»Ich will mitkommen.«
Nate hielt wie vom Blitz getroffen mitten im Schritt inne. Das hatte er nun nicht erwartet. Verdammt, das war eine Frage, auf die Nate keine Antwort hatte, aber so gerne eine haben wollte. Er begann schon, zu glauben, dass Aiden überall in Gefahr war, egal, wo er sich befand.
Aiden marschierte um das Bett herum, offensichtlich aufgewühlt. »Ich will hier auf der Lady Anna bleiben.«
Nate durchquerte das Zimmer zum Bett und setzte sich, bevor er neben sich klopfte und Aiden ansah. »Komm, setz dich.«
»Nein.« Aiden schüttelte beinahe verzweifelt den Kopf und biss sich auf die Unterlippe. Sein Junge war nervös.
»Ich habe es nicht geschafft, dir diesen rebellischen Zug abzugewöhnen, oder, Junge?« Wollte er auch nicht. Er mochte Aiden so, wie er war. Aber es gefiel ihm nicht, dass Aiden so aufgebracht war. Das würde sicher nicht besser werden nach dem, was Nate gerade herausgefunden hatte, aber er würde sein Bestes geben, es für seine Familie so leicht wie möglich zu machen.
»Ich will dich nicht in Gefahr bringen.« Nate stützte stöhnend den Kopf in die Hände. »Ich hatte geplant, dich auf Regelence zurückzulassen, bis ich nächstes Jahr meine Entlassung beantragen kann, aber jetzt bin ich nicht mehr sicher, was ich tun soll. Mir wurde eine Beförderung zum Admiral angeboten. Ich weiß nicht, ob ich sie annehmen soll. Wenn ja, kann ich mein Hauptquartier so gut wie überall errichten.«
»Was sagst du da?« Aiden klang verwirrt, als wäre ihm das alles vollkommen neu. Sollte es aber nicht sein. Nate wusste genau, dass er Aiden gesagt hatte, ein Schiff wäre kein Ort für eine Familie.
»Junge. Setz. Dich.« Er zog an Aidens Hand und ließ ihm keine andere Wahl, als sich zu setzen. Er musste Aidens Gesicht sehen. »Was denkst du gerade?«
Aiden sah durcheinander aus. Auf seinem Gesicht spiegelte sich eine wilde Mischung aus Gefühlen wider, als könnte er sich nicht für eins entscheiden.
»Du hattest nie vor, mich zu verlassen.«
»Was?« Nate sah ihn finster an.
Weitere Kostenlose Bücher