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Im Auge des Feuers

Im Auge des Feuers

Titel: Im Auge des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorun Thoerring
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gewöhnlich nirgendwohin. Nie. So einfach ist das.«
    »Waren Sie alleine?« Benjaminsen knickte den Plastikbecher zwischen den Fingern und das Geräusch schien Johan auf die Nerven zu gehen.
    »Ja, zum Teufel!«
    »Das Problem ist, dass niemand Ihre Aussage bestätigen kann. Nancy hatte ihren freien Nachmittag. Wir haben nur Ihr Wort, dass Sie zu Hause waren.«
    Johan drehte sich entgeistert zu Rita um. »Aber … ich …«
    Rita sah plötzlich aus, als amüsiere sie sich. »Du meine Güte,Johan, als ob ich dir helfen könnte. Ich habe dich den ganzen Tag nicht gesehen, das weißt du.«
    Johan durchbohrte sie mit einem wütenden Blick.
    »Das heißt, wir müssen Ihr Auto untersuchen, Fjeld.« Eira streckte die Hand nach den Autoschlüsseln aus. »Außerdem müssen wir Ihr Haus durchsuchen, uns interessiert besonders, was Sie in den Stunden gemacht haben, in denen Karl sich mit Ihrem Auto in Hella aufgehalten hat.« Er stand auf und öffnete das Fenster. »Ich werde Sie hinausbegleiten.«

Kapitel 42
    Johan saß wie ein Häuflein Elend auf dem Beifahrersitz. Nach langem, schmollendem Schweigen wandte er sich Rita zu. »Wir müssen diesen Kopf loswerden.«
    » Du musst diesen Kopf loswerden.«
    Mit rot geränderten Augen starrte er sie fassungslos an. »Versuchst du, so zu tun, als sei das hier mein Problem?«
    »Es ist in höchstem Maße dein Problem.« Die Erregung ihres Bruders schien sie nicht zu berühren. »Karl ist zu dir gekommen. Hat in deinem Haus gewohnt.« Sie hielt an einer roten Ampel und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Danach hast du für einen etwas … unorthodoxen … Umgang mit der Situation plädiert, und unser lieber Bruder rächt sich wahrhaftig damit, dass er trotz deiner schweren Strapazen ein weiteres Mal bei dir auftaucht.«
    Sie lachte leise, und Johan fand, es klang boshaft.
    »Du bist verrückt. Auf jeden Fall nicht normal. Wie kannst du etwas so Haarsträubendes sagen und auch noch darüber lachen?«
    »Du musst einfach selbst damit klarkommen, Johan.« Sie schaltete hart in den ersten Gang und beschleunigte. »Ich bin weder verrückt noch böse, aber ich habe einfach nichts damit zu tun. Du weißt, dass ich versucht habe, dir zu helfen, soweit ich konnte. Jetzt musst du deinen Kopf schlicht und ergreifend selbst aus der Schlinge ziehen. Frag dich doch mal, ob nicht vielleicht du total durchgeknallt bist.«
    Er schlug mit der Faust auf das Armaturenbrett. »Verdammt, Rita, du musst mir doch helfen! Begreifst du nicht, dass jemand hinter mir her ist? Wenn die Polizei diesen Kopf in meinem Keller findet … dann sieht es ja, verflucht noch mal, so aus, als wenn ich … ich …«
    »Ja, als wenn was, Johan?« Sie hatte den Wagen vor seinem Tor zum Stehen gebracht und ließ den Motor weiterlaufen. »Man hat ja nur dein Wort, dass du da nicht irgendwie mit drinhängst. Ich kann mich auch nur an das halten, was du sagst.« Sie beugte sich in Richtung des Beifahrersitzes und senkte die Stimme verschwörerisch. »Denk dran, dass nur mein guter Wille mich davon abhält, genauso zu denken wie die Polizei.«
    »Und das wäre wie?« Johan war weiß um den Mund.
    »Dass du Karls Tod arrangiert, dich dabei aber leider ziemlich ungeschickt angestellt hast. Zu allem Überfluss hast du viel zu schwache Nerven, um das Ganze durchzustehen.«
    »Weißt du was, Rita? Manchmal denke ich, man hätte dich töten sollen, nicht Karl.«
    Sie sah ihn verächtlich an. »Man – bist du das?« Dann sagte sie hart, bevor er sich sammeln konnte: »Ich habe jetzt eine ganze Stunde mit dir bei der Polizei gesessen. Armer Johan, du hast schon wieder einen großen Fehler gemacht. Du hättest ihnen dringend sagen müssen, dass du einen Kopf in deinem Keller gefunden hast. Einen Kopf! Und auch nicht irgendeinen Kopf, sondern den deines Bruders. Warum hast du nicht einfach deine Unschuld beteuert und die Polizei beauftragt, das alles für dich aufzuklären? Aber nein, du hast den Kopf mit keinem Wort erwähnt.« Rita schüttelte den Kopf, wie nach einem tiefen Schlaf. »Mit keinem einzigen.« Sie beugte sich über Johan und öffnete die Beifahrertür. »Mach, dass du rauskommst, du Idiot. Jetzt hast du es dir wirklich vermasselt. Glaub bloß nicht, dass du mich mit in diesen Dreck hineinziehen kannst, Johan. Ich werde jegliche Beteiligung meinerseits abstreiten und du wirst mir schwerlich etwas nachweisen können. Du dagegen kannst dich auf eine Hausdurchsuchung einrichten und darauf, dass sie Karls DNA, Blut und was

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