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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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zu wahren? Wissen Sie denn eigentlich, wie lang ich schon nach einer Möglichkeit suche, diesen serbischen Scheißkerl endlich hinter Gitter bringen zu können?“ Er schnaufte tief durch und griff sich den Lampenhals rechts von sich.
    „Wenn Sie also auspacken wollen, dann tun Sie es jetzt! Ich will Ihnen doch nur helfen!“ Er knipste das Licht an und zückte sein Aufnahmegerät. „Sagen Sie mal, Fräulein Estevez“, seine Nasenflügel begannen zu beben, „geht das jetzt nur mir so, oder verspüren Sie mit einem Mal auch so eine schier unbändige Lust auf ein saftiges Spießbratenbrötchen?“ Fragend sah Kirstges auf.
    „Verdammt …“, er schluckte. Eine Schweinehälfte, die ganze Zeit über hatte er sich mit einer gepökelten Schweinehälfte unterhalten. Einer Schweinehälfte in Jeansjacke und Perücke, um genau zu sein. Estevez, sie war verschwunden.
    „Dreck verdammter! So ein dreckiges Hurenstück!“ Brüllend fuhr Kirstges nach oben und riss die Schwingtür auf. „Ich werde diese kleine Schlampe schon noch kriegen! Und wenn es das Letzte ist, was ich …“ Er verstummte. „Wer zur Hölle?“ Geschockt starrte er in das Antlitz eines glatzköpfigen Grobians, der sich ein blutiges Beil vor der Brust haltend martialisch vor dem Transporter aufgebaut hatte. Eindeutig, ein Irrer – das verriet schon der geistesabwesende Gesichthausruck. Und dann dieses komische Gekritzel auf dem rasierten Schädel. Bestimmt war irgendeine Psychiatrie bereits auf der Suche nach ihm. Es galt, ihn jetzt bloß nicht zu erschrecken.
    „Ganz ruhig, mein Freund …“ Kirstges Blick fiel auf den vor ihm am Boden liegenden SEK-Beamten. Eben jenen, der ihm zuvor noch so nett die Tür geöffnet und ihn nach drinnen gelassen hatte.
    „Ganz ruhig …“, wiederholte Kirstges beschwichtigend. „Wir wollen doch nicht, dass irgendjemandem hier – oh, scheiße …“ Er schluckte. Das letzte was er registrierte war wie der Fremde ausholte, und im nächsten Augenblick traf ihn dann etwas Hartes.
    „Tot …“, grunzte der Fremde abwesend und zog das Beil wieder nach oben, „Salzwedel muss töten!“
    „Wow, das war jetzt wirklich knapp!“ Dankend warf sich Miller die ihr gereichte Wolldecke über. „Grotesk …“ Angewidert starrte sie in die toten Augen Dutzender leblos um sie herum an den Hinterbeinen aufgehängter Tiefkühlsauen.
    „Ein Schweinetransporter, ja?“ Möglichst versucht jeden, unnötigen Kontakt mit den Leibern zu vermeiden, mümmelte sich Miller in das Plaid. „Da befinde ich mich ja in bester Gesellschaft …“
    „Schweinehälften“, korrigierte Graf grummelnd und ließ eine der Sauen krachend vom Haken, „Schweine wären es nur, wenn sie noch quicken würden. Und die andere Bemerkung …“, der toten Sau grinsend den kalten Arsch tätschelnd setzte er sich auf sie, „ich fasse das dann mal als Kompliment auf …“ Er zog seinen Einsatzordner hervor. „Und? Hat alles geklappt?“
    „Hat es.“ Miller nickte. „Objekt markiert. Nur hätte mir ja mal einer sagen können, dass die alle völlig irre sind … Das von Diehl haben Sie gehört?“
    „Miss Miller.“ Graf sah sie grinsend an. „Wir wissen alles. Und ja, ein Jammer. Aber Sie sind ja nun raus. Ihr Auftrag ist erledigt …“ Er zückte sein Quittungsblöckchen. „Über entstandene Schäden machen Sie sich mal keine Sorgen, die werden wie immer von Ihrem Weihnachtsgeld abgezogen.“ Er grinste nochmals. „Kleiner Scherz.“ Eine weitere Pause. „Weihnachtsgeld ist eh gestrichen“, fuhr er dann zynisch fort. „Und was den Ausfall in Ihrer eigentlichen Dienststelle angeht, eine Entschuldigung liegt Ihrem Vorgesetzten bereits vor – Führungsseminar. Das einzige, was Ihnen jetzt natürlich passieren kann ist, dass er denkt, Sie wollten ihm seinen Posten streitig machen …“
    „Unwahrscheinlich …“ Miller lachte leise auf. „Sehr unwahrscheinlich. Und Kirstges?“ Sie wurde wieder ernst. „Wird der noch aufgeklärt?“
    „Wieso?“ Graf zuckte mit den Schultern. „Was ist denn passiert? Und früher oder später wird er Estevez schon kriegen – die Echte meine ich natürlich. Nur eines würde mich schon interessieren. Er scheint einen ziemlich guten Informanten gehabt zu haben. Jemanden den andere wohl irgendwie übersehen haben müssen …“
    „Das habe ich gehört, Superintendant!“, ertönte im gleichen Moment Lorenzis Stimme und mit strengem Blick stolzierte sie aus ihrer Deckungraus. „Igitt!“ Angewidert verzog sie

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