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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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ihn fragend an.
    „Ja, meine Waffe!“ Ihn mit giftigem Blick fixierend, wischte sich Weber den hinausquirlenden Schaum vom Mund. „Zeit, dieser absurd-traurigen Geschichte endlich ein Ende zu bereiten!“
    „Traurige Geschichte?“ Treudoof lächelnd warf Volland die vermisste Glock zu ihm rüber. „Meinen Sie das hier?“ Er deutete auf den zu seinen Füßen im Dreck schlummernden Typen im dunklen Anzug.
    „Vollmer …“ Dunkel erinnerte sich Weber an die flüchtig im Hotelflur durchgeführte Personenkontrolle – bevor er Amaroks Schergen dann trotz des fehlenden grünen Punktes im Verpackungsschacht fachgerecht entsorgt hatte. Aber wie man ja sah, scheiß egal, hier unten wurde das ganze Zeug eh wieder auf einen Haufen geschmissen.
    „Hm – Zimtschnecke ...“ Leise etwas Unverständliches und für die beiden Beamten auch absolut Zusammenhangloses vor sich hin nuschelnd, schlug Vollmer für den Bruchteil einer Sekunde verschlafen ein halbes Auge auf.
    „Chef?“ Volland tastete nach seiner Waffe.
    Doch alles was kam war ein kurzer Seufzer, wobei er seine Nase sogar noch ein Stückchen tiefer in den unter seinem Kopf verteilten Küchenmüll grub, und Vollmer schlummerte friedlich weiter.
    „Was soll’s ...“ Volland ein kurzes Handzeichen gebend zuckte Weber mit den Schultern. „Verpass ihm eins von deinen kleinen Spielzeugen, und dann weg hier!“
    Und so, als Kirstges’ Einsatzkräfte dann zwei Minuten später auch auf dieser Seite des Gebäudes endlich alles dicht gemacht hatten, war das dubiose Duo bereits im Dunkel der Nacht verschwunden.

Achtes Kapitel
    All in
    „Und?“ Fragend richtete sich Kirstges den frisch vom Mehl befreiten Kragen und fuhr sich mit dem befeuchteten Zeigefinger noch mal über den Schläfenansatz seiner Haare.
    „Alles ruhig.“ Der vor dem VW-Van wartende SEK-Beamte nickte. „Hat keinen Mucks gemacht.“ Er nahm seine MP5 zur Seite und öffnete seinem Chef die, wie auch der Rest des Transporters, mit getönten Scheiben versehene Schiebetür.
    „Prächtig. Dann sorgen Sie dafür, dass wir nicht gestört werden!“ Kirstges stieg ins Innere, und mit einem lauten Rumms schnellte die Tür hinter ihm wieder zurück in die Verriegelung.
    „Fräulein Estevez …“, grinsend zwängte er sich hinter den im Halbdunkel zu sehenden Klapptisch, „ich denke, hier besteht ein wenig Klärungsbedarf, nicht wahr?“ Er strich sich seine Krawatte glatt und sah auf. „Sie wollen nicht reden, was?“ Bedächtig faltete er die Hände. „Nun ja“, er nickte der ihm gegenüber schemenhaft erkennbaren Gestalt verständnisvoll zu. „fürs erste reicht es wohl auch, wenn ich etwas sage ...“ Triumphierend zog er den bei Kintscher gefundenen USB-Stick aus der Tasche und legte ihn vor sich auf den Tisch.
    „Amarok ist uns leider entkommen. Jedoch ist es nur eine Frage der Zeit, bis er uns ebenfalls in die Fänge geht. Und bis dahin …“, er seufzte leise, „sieht es so aus, als wären Sie unsere einzige Verdächtige. Und das sieht nicht gut aus, Mädchen. Fünf – nein, lassen Sie mich überlegen, fünfzehnfacher Mord? Ach was sage ich, da können wir noch mal locker das Doppelte draufrechnen, sofern das überhaupt reicht! Seien Sie froh, dass wir hier in Deutschland sind! In Amerika hätte man Sie längst gegrillt! Was denken Sie wohl, was die Familien der Beamten, die Sie am Potsdamer Platz in ihrem Lieferwagen haben zusammenschießen lassen, mit Ihnen machen werden? Und dann das Dörty O! Gut, Bob war ein Arschloch, aber mitsamt seinem Club in die Luft zu fliegen, ist auch nicht unbedingt der schönste Tod, nicht wahr?“ Er ballte die Fäuste. „Sie sehen, Leugnen bringt hier rein gar nichts. Ich bin an Ihnen dran, seitdem Sie in Berlin angekommen sind …“ Kirstges machte eine kurze Pause und fuhr sich mit der Hand durch die ölig-glänzenden Locken. So schwer es ihm fiel, er musste einen Gang zurückschrauben. Jetzt bloß nicht gleich zuviel wollen. Diese Estevez war eine harte Nuss und Verhöre eindeutiggewohnt. Er atmete tief durch. Keinen Mucks machte die, aber auch gar nichts.
    „Aber vielleicht“, fuhr Kirstges mit honigsüßer Stimme fort, „vielleicht bin ich ja auch auf der völlig falschen Fährte. Vielleicht wollten Sie ja wirklich nur etwas verkaufen … Das wären dann im schlimmsten Fall fünf bis zehn Jahre. Bei guter Führung sogar nur drei. Also reden Sie, war es Amarok? Diefenbach? Gibt der ihm Tipps? Gelingt es ihm etwa deshalb, immer eine saubere Weste

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