Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann der Gefuehle

Im Bann der Gefuehle

Titel: Im Bann der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
Vom Netzwerk:
müsse Carys zuerst einen Test bestehen, um ihren Mann von ihren Fähigkeiten zu überzeugen. „Aber in der Zwischenzeit würde ich für dich lieber einen Mentor auswählen, der ein wenig passender und … verlässlicher ist.“
    Verlässlicher? Livia hatte sich anscheinend tatsächlich ins Aus katapultiert, und Carys konnte nicht umhin, deswegen ein gewisses Maß an Schadenfreude zu empfinden.
    „An wen hast du dabei gedacht?“, erkundigte sie sich und hoffte insgeheim, er würde diese Aufgabe selbst übernehmen.
    Doch dann schaltete sich ihr gesunder Menschenverstand ein. Selbst als seine Ehefrau konnte Carys nicht so viel von Alessandros Zeit in Anspruch nehmen.
    „Wie wäre es mit Carlotta?“ Achtsam wartete er ihre Reaktion ab.
    „Carlotta?“ Carys war zutiefst erleichtert. „Das halte ich für eine hervorragende Idee.“ Inzwischen verstanden sich die beiden Frauen richtig gut. Carys mochte Carlottas Ehrlichkeit und ihren trockenen Humor. „Wenn sie damit einverstanden ist?“
    „Das wird sie bestimmt sein. Aber bevor wir sie fragen, sollten wir ein bisschen Zeit allein miteinander verbringen – so wie jedes frisch verheiratete Paar.“
    Verständnislos starrte Carys ihn an, und Alessandro spürte eine unglaubliche Frustration in sich aufsteigen. Wieso schaffte sie es immer wieder, Distanz zwischen ihnen aufzubauen, obwohl er sich ständig bemühte, diese zu überwinden? Außerhalb des Schlafzimmers schien es außer Leo nichts zu geben, das sie wirklich miteinander verband.
    Er wollte …
    Eigentlich wusste er gar nicht genau, was er wollte. Aber definitiv war es keine Frau, die ständig an seinem Ärmel hing. Genauso wenig wollte er allerdings von seiner Ehefrau wie ein Fremder behandelt werden.
    Hier saß er nun, glühte vor Verlangen danach, in Carys einzudringen und sie zu lieben, während diese ihn höflich und kalt über seine Stiefmutter ausfragte. Das war höchst unbefriedigend und ganz und gar nicht fair!
    Dabei hatte Alessandro gehofft, allein die Tatsache, verheiratet zu sein, würde seine Gier stillen und seine Libido wieder unter Kontrolle bringen. Weit gefehlt. Je mehr er von ihr hatte, desto mehr wollte er sie. Und nicht nur in seinem Bett!
    Es hatte ihn wirklich gerührt, dabei zuzusehen, wie sie ihren kleinen Sohn in ihren Bademantel gehüllt hatte. Mit einer Hand rieb er sich über den Kiefer und versuchte, die Anspannung in seinem Nacken durch eine leichte Seitwärtsbewegung loszuwerden. Wie sollte er nur weiter vorgehen, um diese Ehe endlich zum Laufen zu bringen?
    Carys zog sich nicht einmal aufreizend an, um ihn zu provozieren. Obwohl er ihr eine immense Summe auf ihr privates Konto überwiesen hatte, trug sie noch immer ihre alten, schlichten Kleidungsstücke. Keine Designermarken, keine teuren Schuhe. Keine extravaganten Handtaschen oder neue Frisuren. Nicht einmal neue sexy Unterwäsche. Jede Nacht trug sie ihre langen Baumwollhemden und dachte offenbar nicht einmal daran, ihren Ehemann mit einem Negligé aus Spitze oder Seide zu überraschen.
    Und trotzdem fand er Carys aus irgendeinem Grund wesentlich begehrenswerter als jede Frau, die ihm bisher begegnet war.
    In diesem Augenblick, frei von Make-up und wieder in ein Badehandtuch eingehüllt, hätte Alessandro sie vom Fleck weg in sein Bett tragen und nach allen Regeln der Kunst verwöhnen können. Wie schwach war er eigentlich?
    Immerhin war er früher nach Hause gekommen, um Zeit mit Leo zu verbringen, und hatte das auch sehr genossen. Der Kleine verfügte über eine unfassbare Energie und Ausdauer, und zugleich besaß er einen wachen, humorvollen Geist. Es war eine Freude, mit ihm zusammen zu sein. Dennoch war Alessandro von Zeit zu Zeit durch die hübsche, rätselhafte Frau am Beckenrand abgelenkt worden. Obwohl sie so in ihr Magazin vertieft zu sein schien, dass sie die Anwesenheit ihres Mannes kaum bemerkte.
    Er verstand sie einfach nicht.
    „Du bist nicht einmal unterwegs gewesen“, begann er, und Carys schob sofort defensiv ihr Kinn vor.
    „Weil ich mich nicht allein der Presse stellen will. Ich bin diese Art von öffentlichem Interesse nicht gewöhnt.“
    Augenblicklich plagte ihn ein schlechtes Gewissen. Warum hatte er nicht schon früher daran gedacht? Er war so sehr damit beschäftigt gewesen, seine Instantfamilie aus dem Boden zu stampfen und gleichzeitig seine ständigen Pflichten zu erfüllen, dass ihm derartige Details völlig entgangen waren.
    „Ich werde in den nächsten Tagen einen kurzfristigen

Weitere Kostenlose Bücher