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Im Bann der Ringe (German Edition)

Im Bann der Ringe (German Edition)

Titel: Im Bann der Ringe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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hat mich aus Rache verflucht. Und mir damit meine Sterblichkeit genommen.“
    Larmant seufzte tief. „Das ist so nicht ganz richtig. So unfassbar es auch klingen mag.“
    „Nicht ganz richtig? Was ist die Wahrheit?“
    „Willst du es wirklich wissen?“ Larmant sah ihn aufmerksam an. Levian dachte nach. Wollte er es wissen?
    Nein! , schrie alles in ihm. Nein, ich will es nicht wissen! Aber er hatte keine Wahl! Wollte er der Spur bis zum Ende folgen, dann musste er wissen, was damals noch geschehen war. Denn seit die Erinnerung an die Vergangenheit ihn wiederhatte, hatte ihn öfter das Gefühl beschlichen, dass er nicht die ganze Wahrheit kannte. Er überwand seine Ängste und sah seinen Onkel offen an.
    „Ja. Bitte erzähle es mir.“
    Larmant nickte langsam. „Dann will ich es dir erzählen.“ Dann machte er eine lange Pause. Er trank einen Schluck, stellte seine Flasche auf dem Tisch ab und stand auf. Nachdenklich wanderte er quer durchs Zimmer, bis er am Fenster stehen blieb. Er drehte Levian den Rücken zu, sah hinaus und begann zu sprechen:
    „Nachdem Chaya und Elric zu Tode gekommen waren, fand Leya Beweise dafür, dass dein Vater daran nicht unschuldig war. Er hatte die beiden verraten, nicht Elrics Vater, wie es hieß. Allein aus diesem Grund wurde Mortimer vom obersten Rat zum Tode verurteilt.
    Plötzlich sah er seine Felle davon schwimmen. Hatte er sich seinem Ziel, den Schutzbund alleine zu beherrschen, doch schon so nahe geglaubt. Und nun sollte er sterben? Damit konnte er sich nicht abfinden! Daher schmiedete er einen unfassbaren Plan.“ Larmant stockte. Langsam drehte er sich zu seinem Neffen um.
    „Welchen?“, fragte Levian. Larmant seufzte tief. Dann sprach er aus, was Levian tief in seinem Inneren schon immer geahnt hatte:
    „Er ließ deine Mutter Natalia den Fluch der Unsterblichkeit über dich aussprechen. Er war es, der dir dieses Schicksal bescherte.“
    Unfähig sich zu rühren oder einen klaren Gedanken zu fassen, saß er schweigend da und versuchte zu verarbeiten, was ihm sein Onkel gerade eröffnet hatte. Doch das war so gut wie unmöglich. Er musste es erst einmal so hinnehmen, wollte er auch den Rest der Geschichte hören. In Trauer verfallen konnte er auch später noch.
    „Sprich weiter“, bat er ihn daher. „Was haben sie damit bezweckt?“
    „Er selbst konnte den Rat nicht mehr führen, da er bald sterben sollte“, fuhr Larmant also fort. „Zuvor jedoch suchte ihn eine Vision heim. Eine Vision von einem Mädchen, das bereits zwei Eigenschaften des Schutzbundes in sich trug. Vereint mit der dritten Eigenschaft würde ihr die ganze Macht über den Bund zuteilwerden.“
    Levian schwieg. Ein Mädchen, welches zwei Eigenschaften des Bundes in sich trug? Der Rat bestand aus den Oberhäuptern der drei mächtigsten Familien. Den Hexen, den Heilern und den Hellsehern. Er selbst entstammte den Hellsehern. Folglich musste das Mädchen sowohl das Hexen- als auch das Heilergen in sich tragen.
    „Aber warum? Warum wollte er die alleinige Herrschaft? Und was habe ich damit zu tun?“
    „Mortimer war gierig. Größenwahnsinnig. Es reichte ihm nicht, nur ein Teil des mächtigsten Bundes zu sein. Er wollte der Bund sein. Nur er allein. Und daher verfolgte er das Ziel über seinen Tod hinaus. Er verfluchte dich, damit du dich mit dem Mädchen vereinigst und somit den Bund wieder auferstehen lässt.“
    Levian schüttelte ungläubig den Kopf. Sein Vater hatte ihn benutzt, um seine eigenen Ziele zu erreichen?
    „Doch er ist tot! Was nützt es ihm noch?“
    „Das, mein lieber Neffe“, sprach Larmant langsam aus, „ist der springende Punkt. Ich bin mir sicher, dass er wieder da ist.“
    Es dauerte eine ganze Weile, bis Levian wieder sprechen konnte. Larmant und er wogen das Für und Wider dieses Verdachts gegeneinander auf.
    „Nachdem deine Mutter auch mich verflucht hatte, in Ewigkeit zu leben, weil ich hinter ihr Geheimnis gekommen bin, gab es einen Kampf. Natalia stürzte über die Klippen. Ich ebenfalls. Doch sie wachte nicht wieder auf. Ich schon. Ich war schließlich unsterblich. Ich fand ihre Überreste auf den Felsen. Es tut mir leid, mein Junge, dass du so die Wahrheit über ihren Tod erfahren musst.“
    Levian schluckte. „Und was geschah danach? Wie hast du die letzten Jahrhunderte verbracht?“
    Larmant erzählte ihm, wie er jahrhundertelang ziellos erst durch Frankreich und dann durch Deutschland geirrt war, weil er sich an nichts erinnern konnte, und erst vor einigen

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