Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann der Ringe (German Edition)

Im Bann der Ringe (German Edition)

Titel: Im Bann der Ringe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
Vom Netzwerk:
hat nicht gesagt, was sie vorhatte. Aber nachdem du umgefallen und erst wieder aufgewacht bist, als Dionne weg war, hab ich in deine Augen gesehen. Und sie waren wieder klar. Etwas verwirrt noch vielleicht, aber klar.“
    „Was habt ihr nur immer alle mit meinen Augen?“, fragte er leise. „Cat hat auch schon gesagt, meine Augen wären so anders. Was soll das?“
    „Weißt du es wirklich nicht? Denk mal nach“, bat Ann.
    Er blickte angespannt in den Becher, den er umklammert hielt, und dachte an Cats Worte am Abend zuvor: Wie er sich verändert hatte, als er in Dionnes Nähe war. Die Zeichnung fiel ihm wieder ein. „Du meinst … dir ist auch aufgefallen, dass ich anders war?“
    „Anders? So kann man es auch ausdrücken, ja“, lachte sie kurz trocken auf.
    „Wie … wie würdest du es ausdrücken?“, hakte er nach.
    „Du warst nicht mehr du selbst! Du hast dich völlig zurückgezogen von uns allen. Hast nur an Dionne geklebt. Aber nicht im positiven Sinne. Du warst wie … wie eine Marionette, die nur durch ihre Hand zum Leben erweckt wird“, stellte sie den Vergleich auf. „Hört sich krass an, ich weiß, aber definitiv war das genauso.“
    „Scheiße.“ Cat hatte also recht gehabt. Und er hatte es bis zuletzt nicht wahrhaben wollen. Nun konnte er von Glück sagen, dass sie ihn nicht aufgegeben hatte – wer weiß, wie es sonst mit ihm weitergegangen wäre?
    „Wo steckt sie bloß?“ Er warf einen Blick auf die Uhr. Eine Stunde war seit Betreten der Wohnung vergangen.
    „Ich habe keine Ahnung. Ihr Handy hat sie zumindest nicht mit.“
    „Schon versucht anzurufen?“
    „Nein. Brauche ich nicht. Es liegt auf ihrem Bett.“
    „Handy heißt kabellos. Zum Mitnehmen. Für unterwegs.“ Er regte er sich auf, doch der Druck in seinem Kopf verzieh ihm das nicht. Das Pochen wurde wieder stärker.
    „Erzähl das nicht mir. Ich habe meins immer dabei“, gab Ann zurück. Als sie jedoch in sein immer blasser werdendes Gesicht sah, stimmte sie das milde. „Aber ich habe auch keine Ahnung, wo sie sein könnte.“
    Ric fiel auch nichts ein. Das Dröhnen in seinem Kopf machte ein Nachdenken nicht einfacher. Er fühlte sich immer noch, als hätte er Watte im Kopf. Nur nach und nach drangen Einzelheiten zu ihm durch und ermöglichten es ihm, Stück für Stück zu erkennen, was seit Tagen um ihn herum passierte. Und plötzlich wurde ihm bewusst, dass Ann auf dem Laufenden sein musste, wenn sie sich so selbstverständlich um ihn kümmerte, ohne Fragen nach dem Warum zu stellen.
    „Was genau weißt du eigentlich, Ann?“
    Verlegen sah Ann auf ihre Hände, die auf dem Küchentisch lagen.
    „Na los, spuck´s aus! Du weißt doch mehr, als du zugibst. Sonst hättest du mir doch schon längst Löcher in den Bauch gefragt.“
    Ann hob den Kopf und sah ihn an. „Alles.“
    „Alles?“ Ric hoffte nicht, dass sie wirklich alles wusste. Aber es war möglich. Sie war Cats Freundin. Und erzählten sich Freundinnen nicht immer alles?
    „Ja, Ric, ich weiß Bescheid! Über dich. Über deine Familie. Über den Ring. Über … über alles halt. Cat hat es mir erzählt. Nicht unbedingt freiwillig“, räumte sie ein.
    „Du hast solange gebohrt, bis sie mit allem rausgerückt ist“, stellte er fest.
    „Na ja, so ähnlich“, gab sie zu. „Cat ging es an manchen Tagen einfach schlecht deswegen und … da hat sie mir ihr Herz ausgeschüttet. Es hat sie belastet, mit niemanden darüber reden zu können. Ihre Träume, dein plötzliches Auftauchen, die Ringe … Und ich war nicht da. Sie hat alles in sich hineingefressen, bis sie kurz vorm Platzen war. Deshalb hat sie es mir erzählt. Und du brauchst keine Angst haben – ich habe es niemandem verraten. Und das werde ich auch nicht.“
    Ric nickte stumm. Er wusste, dass er deswegen keine Angst haben musste. Sie würde nicht an die große Glocke hängen, dass sie mit einem Verfluchten befreundet war. Obwohl es sicher reizvoll wäre, sich damit wichtig zu machen. Andererseits – wer würde ihr das schon glauben?
    „Ich glaube, damit kann ich leben“, brach er schließlich das Schweigen. „Und du?“
    Erleichtert richtete Ann sich auf. „Ich auch. Und … letztendlich ändert das ja nichts daran, dass du ein netter Kerl bist“, gab sie freimütig zu.
    „Ein netter Kerl? Soso.“ Die Anspannung fiel stufenweise von ihm ab.
    „Sag mal, Ann, wenn du alles weißt, dann klär mich doch mal auf: Wer ist eigentlich dieser Levian?“ Er begleitete seine Frage mit einem Blick, der

Weitere Kostenlose Bücher