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Im Bann der Ringe (German Edition)

Im Bann der Ringe (German Edition)

Titel: Im Bann der Ringe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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ihrem Mittelfinger und der blaue Stein glühte wie verrückt. Was auch kein Wunder war, wenn man bedachte, dass sein Zwilling keinen halben Meter von ihm entfernt unter ihrem Sweater steckte.
    Cat sah auf die Straße. Die Sonne schien auf den schwarzen, vom kurzen Regenschauer noch nassen Asphalt und blendete sie. Im Ablagefach fand sie nach kurzem Suchen Jaydens Sonnenbrille und setzte sie auf. So war es besser.
    Die Straße wurde breiter, die Häuser am Seitenrand weniger, die immergrüne Bepflanzung dichter. Der angrenzende Wald war nicht mehr weit und ihr fiel auf, wohin sie ganz unbewusst ihren Wagen lenkte: Nach Shackford Head.
    Sie wollte an den Platz, von dem Ric ihr erzählt hatte. Der Platz, an dem er Tage verbracht hatte, um nachzudenken. Genau das war der richtige Platz.
    Sie schaltete das Radio aus, das zusammen mit der Zündung angesprungen war und nach einigen hundert Metern nahm sie die Abzweigung in Richtung Shackford Head. Sie hoffte inständig, dass ihre Intuition sie leiten und sie den geheimen Platz finden würde.
     
    ***
     
    Ann legte den Arm um Rics Hüften und half ihm aufzustehen. Er war wieder zu sich gekommen, kurz nachdem Jayden Dionne von ihm fortgezogen hatte. Blass und zitternd lag er nun da, auf dem kalten Linoleumboden und sah sie verwirrt an.
    „Hey, Ric. Wie geht es dir?“, fragte sie ihn.
    „Ich weiß nicht. Was ist passiert?“ Mit einer Hand griff er sich an den Kopf. An der Stelle, mit der er auf den Boden geknallt war, wuchs bereits eine beachtliche Beule. Es tat weh und er bemerkte den Schmerz, der in seinem Hinterkopf pochte, wie das schnelle, stetige Tropfen eines kaputten Wasserhahns.
    Ann sah ihn aufmerksam an. „Komm, ich helfe dir auf, dann erkläre ich dir alles.“ Sie stützte ihn, bis er wieder sicheren Halt unter den Füßen hatte und selbstständig stehen konnte. „Ich bringe dich hier raus.“
    Ric nickte benommen und ließ sich von ihr ohne Gegenwehr durch die Gruppe der wenigen Schüler, die noch neugierig um sie herum standen, hindurch zum Ausgang bringen. Den Lehrer, der fragend auf sie zukam und seine Hilfe anbot, blockte sie ab. „Ihm ist schwindelig. Ich bringe ihn zur Krankenschwester.“
    „Soll jemand mitgehen?“, fragte er besorgt. Ann verneinte das und war im nächsten Augenblick schon an ihm vorbei. Aber anstatt Ric zur Schwester zu bringen, schob sie ihn aus dem Gebäude heraus und steuerte ihn dann zu ihrem Auto. Sie sah sich um, aber niemand folgte ihr. Sie schloss auf und bugsierte ihn auf den Beifahrersitz.
    Als Ric saß, schloss sie die Tür und nahm selbst hinter dem Steuer Platz. Dann startete sie den Wagen und fuhr vorsichtig aus der Lücke.
    „Wo ist mein Ring?“ Ric hatte einige Minuten apathisch neben ihr gesessen, den Kopf gesenkt, während sie den Wagen allmählich aus der Stadt lenkte. Nun sah er auf den Ringfinger seiner Hand und bemerkte fast panisch das Fehlen seines Familienerbstücks. Mit alarmierter Miene sah er Ann an.
    „Keine Sorge! Cat hat ihn. Sie hat ihn dir abgenommen und hoffentlich in Sicherheit gebracht“, beruhigte sie ihn.
    „Cat hat ihn? Um ihn in Sicherheit … ?“ Er konnte sich an nichts erinnern und warf Ann einen hilflosen Blick zu. „Ich weiß nicht, was du meinst.“
    „Oh Mann, du weißt gar nicht, was passiert ist, oder?“
    „Klär mich auf.“ Sein Kopf tat immer noch weh, auch wenn das Pochen langsam nachließ.
    „Gleich. Wir fahren jetzt zu uns und dann setz’ ich Kaffee auf. Und dann …“ Sie warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. „Dann erkläre ich dir alles. Einverstanden?“
    Ric hatte keine Wahl und so stimmte er ergeben zu. „Aber alles, hörst du? Ich will alles wissen. Ich kann mich nämlich wirklich an nichts erinnern“, erwiderte er matt, aber bestimmt.
    „An nichts? Was ist das Letzte, was du weißt?“
    Ric dachte nach. Der Dunst in seinem Kopf lichtete sich etwas, er konnte schemenhaft erahnen, was passiert war. Nach einer Weile sagte er: „Ich war bei Cat. Und ich wollte zu Dionne. Weil Cat eine … Vermutung hatte. Und dann hat Jayden mich nicht zu ihr lassen wollen. Aber dann doch. Also, das Letzte, woran ich mich erinnern kann, ist, dass Dionne noch wach war, als ich in ihr Zimmer kam.“
    „Ach du meine Güte! Na, da fehlt dir aber ein ordentliches Stück!“
    „Wirklich?“
    „Keine Panik, das kriegen wir wieder hin!“
    „Das will ich hoffen.“
    „Ich auch“, murmelte Ann. „Ich auch!“
     
    „Und deshalb hat Cat mir den Ring abgenommen?“
    „Sie

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