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Im Bann der Ringe (German Edition)

Im Bann der Ringe (German Edition)

Titel: Im Bann der Ringe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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hatte die Familie Baker dort verbracht, um Taylor aufs College zu begleiten und ein wenig Urlaub zu machen. Acht volle Wochen lang. Da es Stephens Wunsch war, im nächsten Jahr dasselbe College wie Taylor zu besuchen, war es selbstverständlich, dass er ebenfalls mitfuhr, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Er blieb ebenfalls acht volle Wochen.
    Cat war frustriert. Ein Sommer ohne Ann war schon schlimm genug, aber dass Stephen auch noch weggefahren war, das war richtig beschissen! Und jetzt, nach diesen acht endlosen, einsamen Wochen, von denen sie dachte, sie würden nie vergehen, wurde die Fluggesellschaft auch noch bestreikt, sodass sich ihre Rückkehr noch einmal verzögerte. Das war doch so was von unfair!
    „Na, wollen wir es hoffen.“ Dionne schnitt eine Grimasse. „Aber ich habe keine SMS bekommen. Das werde ich ihr gleich mal vorhalten, wenn sie wieder da ist“, schnaubte sie gespielt entrüstet und brachte sich schnell vor der fliegenden Klorolle in Sicherheit, die Cat ihr entgegen warf.
    „Lass ja Ann in Ruhe. Sonst fliegt sie wohlmöglich gleich wieder zurück. Wie furchtbar!“
    „Unsere Ann. Bloß das nicht. Okay, ich werde ausnahmsweise mal meine Klappe halten.“ Dionne hob feierlich die rechte Hand zum Schwur. „Ich schwör!“
    „Ja, ist klar“, prustete Cat.
    „Und? Was ist nun mit dir und Stephen? Viel Kontakt hattet ihr ja nicht gerade in den letzten Wochen.“ Dionne sah sie mitfühlend an.
    „Tja, wenn ich das wüsste“, seufzte Cat. „Mit Ann hab ich regelmäßig gechattet, aber Stephen ...“
    Cat spürte wieder das unruhige Gefühl in ihrem Bauch, was sich in den letzten Wochen verstärkt hatte. Stephen hatte sich tatsächlich kaum bei ihr gemeldet, und wenn, dann war er ziemlich kurz angebunden gewesen. Er schob es darauf, dass er so viel um die Ohren hatte, weil Taylor ihn von Pontius zu Pilatus schleppte. Er hatte dann zwar auch beteuert, dass er sie vermisste, aber da gab es etwas in seiner Stimme, was Cat sagte, dass das nur die halbe Wahrheit war.
    Dionne war, wie auch ihr Bruder Jayden, nicht blöd. Die Zwillinge besaßen, was Cats Gefühlswelt betraf, sehr feine Antennen. Ihnen konnte sie nichts vormachen, egal wie sehr sie auch versuchte, sich ihre Unsicherheit in Bezug auf Stephen nicht anmerken zu lassen.
    „Wenn er dir blöd kommt – schieß ihn ab! Ich helfe dir auch gerne dabei“, ließ Dionne sie wissen. Sie erntete dafür einen bösen Blick.
    „Danke, Dionne, aber ich denke nicht, dass das nötig sein wird.“
    Ihre Freundin war von Beginn an der Meinung, dass Cat sich mit Stephen keinen Gefallen tat. Er war zwar nett, sah wirklich extrem gut aus, war charmant und witzig, aber er war auch Kapitän der Basketball-Mannschaft, was ihn in ihren Augen geradezu zu einem verlogenen Herzensbrecher machte.
    „Okay. War nur ein Angebot. Aber sag mal“, wechselte sie dann wieder das Thema, während sie Cat im Spiegel ansah. „Was hältst du eigentlich von unserem Neuzugang?“
    Cat versteifte sich und runzelte die Stirn. „Du meinst Ric? Zu glatt.“
    „Zu glatt?“ Dionne horchte auf.
    „Na ja, hast du ihn dir mal genau angeguckt?“
    „Natürlich! Deswegen frag ich ja“, kicherte Dionne. „Du doch auch, oder? Warst ja lange genug mit ihm alleine.“
    „Haha! Danke, dass du mich daran erinnerst. Ich hatte das gerade erfolgreich verdrängt. Und um Ihre Neugier zu befriedigen, Miss Miller: Ja, ich habe ihn mir angeguckt. Und ich bin der Meinung, der Typ ist ein Idiot.“
    „Hört, hört. Ein Idiot.“
    „Das ist meine Meinung. Es steht dir natürlich frei, dir deine Eigene zu bilden.“
    „Du magst ihn also nicht? Das ist gut. Ich finde den kleinen Knackarsch nämlich echt süß. Zum Anbeißen.“
    „Aha.“
    „Mal sehen, ob ich ihn rumkriege.“
    „Und was ist mit Doug?“, hakte Cat nach.
    „Mein Gott, Cat! Doug ist mein Ex! Verstehst du die Bedeutung des Wortes Ex? Ex heißt so viel wie vergangen, vergessen und verblasst. Es ist vorbei und ich bin nicht gewillt, noch länger darauf zu warten, dass er reumütig bei mir angekrochen kommt.“ Dionne verzog angewidert das Gesicht, und Cat wusste, woran sie dachte: wie sie gelitten hatte, nachdem sie Doug mit einer anderen knutschend hinter den Müllcontainern erwischt hatte.
    „Hinter dem Müllcontainer?“, hatte Ann sie damals entsetzt gefragt, als sie heulend zwischen ihr und Ann auf dem Sofa saß, um sich von ihnen die Tränen trocknen zu lassen.
    „Wie passend“, hatte Cat eingeworfen.

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